Der ultimative Nvidia Systemsteuerung Guide

Du hast eine neue Nvidia-Grafikkarte. Der Treiber ist installiert. Spiele laufen – aber irgendwie nicht so flüssig, wie du es dir erhofft hast. Oder schlimmer: Du hast das Gefühl, dass da noch mehr Performance rauszuholen wäre.

Willkommen im Dschungel der Nvidia Systemsteuerung. Ein Ort mit Dutzenden Einstellungen, kryptischen Begriffen und jeder Menge widersprüchlicher Ratschläge im Internet. Manche schwören auf „Maximale Leistung bevorzugen“, andere sagen, das sei Quatsch. Einige deaktivieren alles, andere aktivieren alles.

Dieser Guide zeigt dir, was 2025 wirklich zählt – ohne Marketing-Blabla, ohne veraltete Mythen. Du bekommst konkrete Handlungsanweisungen, die auf aktuellen Analysen und echten Benchmarks basieren.

Bevor du anfängst: Display-Einstellungen richtig konfigurieren

Viele springen direkt zu den 3D-Einstellungen. Das ist ein Fehler. Wenn deine grundlegende Display-Konfiguration falsch ist, kannst du optimieren, bis du schwarz wirst – es wird nichts bringen.

Stell dir vor, du baust ein Haus auf sandigem Grund. Das Fundament muss stimmen, bevor du über die Inneneinrichtung nachdenkst.

Gerade bei Nvidia-Optimierungen ist der Anschlussweg entscheidend. Viele Probleme mit Hz-Limits, Farbräumen oder G-Sync kommen daher, dass DisplayPort und HDMI falsch genutzt werden. Der Ratgeber DisplayPort vs. HDMI fürs Gaming hilft dir, die technisch sauberere Verbindung für dein Setup zu wählen.

Auflösung – Warum „PC“ und nicht „Ultra HD“ der richtige Weg ist

Öffne die Nvidia Systemsteuerung und geh zu „Auflösung ändern“. Du siehst zwei Listen: „Ultra HD, HD, SD“ und „PC“.

Dieser Unterschied hat schon viele Gaming-Setups sabotiert. Die „Ultra HD“-Sektion nutzt TV-Standards – 1080p, 2160p und so weiter. Klingt gut, oder? Nicht für Gaming-Monitore.

Das Problem: Diese TV-Modi beschränken deine Aktualisierungsrate. Ein 240-Hz-Monitor wird plötzlich auf 120 Hz oder sogar 60 Hz gedrosselt. Dein teures Gaming-Display arbeitet im falschen Modus, als wäre es ein Fernseher.

Die „PC“-Sektion zeigt dir die nativen Timings, die dein Monitor über DisplayPort oder HDMI meldet. Hier findest du die echte, volle Leistung deines Displays.

Was du tun musst:

  • Wähle deine Auflösung aus dem „PC“-Abschnitt
  • Achte darauf, dass die höchste verfügbare Aktualisierungsrate ausgewählt ist (144 Hz, 240 Hz, 360 Hz)
  • Wenn deine native Rate nicht erscheint, gehe zu „Anpassen…“ und erstelle eine benutzerdefinierte Auflösung

Wenn du dein Spiel-Setup wirklich ausreizen willst, lohnt es sich parallel zur GPU-Optimierung auch einen Blick auf die richtige Bildwiederholrate zu werfen. Der Vergleich von 60 Hz vs. 120 Hz vs. 144 Hz vs. 240 Hz Monitoren zeigt dir, wie stark Hz-Limits deine FPS-Wahrnehmung beeinflussen – und warum deine Nvidia-Einstellungen erst dann glänzen, wenn der Monitor mithält.

Dynamischer Ausgabebereich: Full vs. Limited erklärt

Direkt unter der Auflösung findest du eine unscheinbare Einstellung, die deine Bildqualität komplett ruinieren kann: der „Dynamische Ausgabebereich“.

Du hast zwei Optionen: „Begrenzt“ (16-235) und „Voll“ (0-255). „Begrenzt“ ist ein TV-Standard. „Voll“ ist der PC-Standard.

Wenn hier ein Mismatch besteht – wenn also deine GPU „Begrenzt“ sendet, dein Monitor aber „Voll“ erwartet – sieht dein Bild aus wie ein verwaschenes T-Shirt nach 100 Wäschen. Schwarzwerte werden zu Grautönen. Kontrast? Fehlanzeige.

Im umgekehrten Fall verlierst du Details in dunklen Bereichen. Dieser sogenannte „Black Crush“ macht es fast unmöglich, Gegner in Schatten zu erkennen.

Die Lösung ist simpel: Setze den dynamischen Ausgabebereich auf „Voll“. Das ist der korrekte Farbraum für PC-Gaming.

Wenn du ein komplett ruckelfreies Erlebnis willst, spielt auch die CPU eine große Rolle. Der Artikel zur besten Gaming-CPU hilft dir zu prüfen, ob dein Prozessor vielleicht der begrenzende Faktor für deine GPU ist.

Desktop-Skalierung – GPU oder Anzeige?

Im Reiter „Desktop-Größe und -Position anpassen“ stellst du ein, wer die Skalierung übernimmt, falls du nicht in nativer Auflösung spielst.

Die einstimmige Empfehlung für 2025: Anzeige.

Moderne Monitore haben dedizierte Chips, die Skalierung ohne messbare Latenz erledigen. Wenn du „GPU“ wählst, muss deine Grafikkarte das Bild erst skalieren, bevor es rausgeschickt wird. Das fügt der Render-Pipeline einen zusätzlichen Schritt hinzu – und damit Input Lag.

Jede Millisekunde zählt, besonders im kompetitiven Gaming. Warum solltest du freiwillig Latenz hinzufügen?

Empfohlene Einstellung:

  • Skalierung durchführen auf: Anzeige
  • Skalierungsmodus: Keine Skalierung (außer du nutzt bewusst gestreckte Auflösungen)

Digitale Sättigung für bessere Sichtbarkeit im Spiel

Diese Einstellung hat keinen Einfluss auf deine FPS. Aber sie ist ein echter Geheimtipp aus der E-Sport-Szene.

Unter „Desktop-Farbeinstellungen anpassen“ findest du den Schieberegler „Digitale Sättigung“. Standardwert: 50 %.

Was macht das? Es übersättigt die Farben. Die Spielwelt wird lebendiger, knalliger. Das klingt erst mal nach Geschmackssache – aber der eigentliche Vorteil liegt woanders.

In vielen Spielen (Counter-Strike 2, Warzone) sind die Umgebungen oft fahl und ausgewaschen. Gegner-Modelle heben sich kaum vom Hintergrund ab. Mit erhöhter digitaler Sättigung – etwa 60-70 % – werden die Charaktere visuell deutlich präsenter.

Das ist besonders wertvoll, wenn du keinen High-End-Monitor mit perfekter Farbwiedergabe hast. Die digitale Sättigung kompensiert schwache Panels und macht Gegner leichter erkennbar.

Globale vs. Programmeinstellungen: So funktioniert die Nvidia-Architektur

Die Nvidia Systemsteuerung gibt dir zwei Ebenen der Kontrolle. Das zu verstehen, spart dir später viel Frust.

Was sind globale Einstellungen?

Globale Einstellungen sind deine Standard-Konfiguration. Sie gelten für jede Direct3D- und OpenGL-Anwendung auf deinem System – egal ob Spiel, 3D-Software oder Browser mit WebGL.

Denk an sie wie an die Hausordnung: Sie gilt für alle Bewohner, solange niemand eine Sonderregelung hat.

Wann du Programmeinstellungen brauchst

Programmeinstellungen sind spezifische Overrides für einzelne Spiele oder Anwendungen. Du kannst für Valorant eine völlig andere Konfiguration einstellen als für Cyberpunk 2077.

Früher waren Programmeinstellungen etwas für Power-User. 2025 hat sich das fundamental geändert. Moderne Technologien wie DLSS 4 oder Frame Generation kannst du ausschließlich über Programmeinstellungen verwalten – und das auch nur in der neuen Nvidia App.

Der Hybrid-Ansatz für 2025

Es gibt nicht „die eine beste Konfiguration“. Was in Valorant funktioniert, wäre in Cyberpunk verschwendetes Potenzial.

E-Sport-Titel brauchen: Niedrigste Latenz, höchste FPS, Grafikqualität ist zweitrangig.

AAA-Singleplayer brauchen: Immersive Bildqualität, ruckelfreies Erlebnis, moderne Features wie G-Sync und DLSS.

Die intelligente Strategie:

  • Globale Einstellungen als sichere Basislinie konfigurieren – hohe Qualität bei geringen Leistungskosten
  • Programmeinstellungen als chirurgischen Eingriff nutzen – E-Sport-Titel auf maximale Performance trimmen, AAA-Titel für DLSS und G-Sync optimieren

Die wichtigsten 3D-Einstellungen für maximale FPS

Jetzt wird es ernst. Die 3D-Einstellungen sind das Herzstück der Optimierung – aber auch der Ort, wo die meisten Mythen und veralteten Ratschläge kursieren.

Energiemanagementmodus – Warum „Maximale Leistung“ ein Mythos ist

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Du hast es in jedem alten Guide gelesen: „Setze den Energiemanagementmodus auf ‚Maximale Leistung bevorzugen‘!“ Klang logisch. War vielleicht 2015 auch richtig.

2025 ist es schädlicher Unsinn.

„Maximale Leistung“ hält deine GPU permanent im höchsten Taktzustand – selbst wenn du nur auf den Desktop schaust. Deine Grafikkarte ballert auf Vollgas, während du E-Mails liest.

Die Folgen: Höherer Stromverbrauch, mehr Hitze, lautere Lüfter. Bei manchen Systemen sogar Instabilität und Abstürze im Leerlauf.

Der Mythos stammt aus der Zeit, als GPUs langsam hochtakteten. Das konnte beim Spielstart zu Mikrorucklern führen. Bei modernen RTX-Karten? Die „Ramp-up Time“ ist praktisch null.

Die richtige Einstellung: „Normal“ (in neueren Treibern) oder „Adaptiv“. Die GPU taktet im Spiel voll hoch und läuft im Leerlauf effizient runter. Das Beste aus beiden Welten.

Ein unterschätzter Performance-Booster für Nvidia-Systeme ist das Undervolting. Wenn du deine Karte stabil niedriger betreibst, bekommst du oft kühlere Temperaturen, leisere Lüfter und überraschenderweise höhere konstante FPS. Der GPU-Ratgeber erklärt sauber, wie das funktioniert.

Texturfilterung richtig einstellen

Bei „Texturfilterung – Qualität“ findest du vier Optionen: Hohe Qualität, Qualität, Leistung und Hohe Leistung.

Viele Guides empfehlen „Hohe Qualität“ für beste Optik. Benchmarks zeigen: Das ist Quatsch.

„Hohe Qualität“ deaktiviert alle Optimierungen und liefert die niedrigsten FPS. „Qualität“ (Standard) aktiviert intelligente Optimierungen und bietet die beste Balance. „Hohe Leistung“ bringt etwa 1-1,3 FPS mehr als „Qualität“ – bei kaum sichtbaren Unterschieden.

Empfehlung:

  • E-Sport-Titel: Hohe Leistung
  • AAA-Titel: Qualität (Standard)

Threaded-Optimierung: Auto ist dein Freund

Diese Einstellung erlaubt dem Treiber, Rendering-Aufgaben auf mehrere CPU-Kerne zu verteilen. Klingt gut – aber es ist kompliziert.

Moderne Spiele haben eigene, hocheffiziente Multi-Core-Systeme. Wenn der Treiber hier zusätzlich eingreift, können sich beide Systeme gegenseitig auf die Füße treten. Das Resultat: Latenzspikes und schlechtere Performance.

Alte Spiele (DirectX 9-Ära), die nur 1-2 Kerne nutzen, profitieren massiv von „Ein“. Der Treiber verteilt die Last intelligent.

Die Lösung? Die Einstellung „Auto“ lässt den Treiber anhand von Anwendungsprofilen entscheiden. Der Treiber kennt das Spiel und weiß, was funktioniert.

Setze es auf „Auto“ und vergiss es.

Shader-Cache-Größe auf „Unbegrenzt“ setzen

Das ist eine der wichtigsten Einstellungen – und trotzdem oft übersehen.

Wenn ein Spiel einen neuen Effekt zum ersten Mal rendert (eine Explosion, eine Fähigkeit), muss der dafür nötige Shader kompiliert werden. Dieser Kompilierungsprozess ist rechenintensiv und verursacht einen extremen FPS-Einbruch – das berüchtigte Shader-Stottern.

Der Shader-Cache speichert kompilierte Shader auf deiner Festplatte. Beim nächsten Mal, wenn der Effekt auftritt, ist der Shader schon fertig. Kein Stottern.

„Unbegrenzt“ stellt sicher, dass alle Shader dauerhaft gespeichert werden. Du opferst ein paar Gigabyte Speicherplatz für ein butter-smoothes Spielerlebnis.

Einstellung: Unbegrenzt

Anisotrope Filterung – Kostenlose Bildqualität

Anisotrope Filterung (AF) verbessert die Schärfe von Texturen, die du in einem schrägen Winkel siehst – Straßen, Böden, Wände in der Ferne.

Der visuelle Gewinn ist enorm. Die Leistungskosten auf modernen RTX-Karten? Vernachlässigbar. Manche Spiele erzwingen mittlerweile 16x standardmäßig, weil der Performance-Impact irrelevant geworden ist.

Setze AF global auf 16x. Es gibt keinen Grund, weniger zu verwenden.

Diese Einstellungen solltest du deaktivieren

Nicht jede Einstellung ist sinnvoll. Manche sind veraltet, andere kontraproduktiv.

Umgebungsverdeckung (Ambient Occlusion)

AO fügt weiche Schatten hinzu, wo Objekte aufeinandertreffen. Das kostet Performance – und moderne Spiele haben ihre eigenen, besseren AO-Techniken (HBAO+, RTAO).

Das Erzwingen über den Treiber führt zu Leistungseinbußen und potenziellen Grafikfehlern.

Einstellung: Aus

Antialiasing-Einstellungen

Alle globalen AA-Einstellungen (FXAA, Modus, Transparenz) sollten auf „Aus“ oder „Anwendungsgesteuert“.

FXAA macht das Bild unscharf. Das Erzwingen von AA über den Treiber steht in Konflikt mit modernen Render-Pipelines. Spiele in 2025 nutzen TAA oder KI-basiertes Anti-Aliasing (DLSS/DLAA), die dem Treiber-AA weit überlegen sind.

DSR und Image Scaling

DSR rendert das Spiel intern mit höherer Auflösung (Downsampling). Das ist das genaue Gegenteil von „maximalen FPS“ – es ist ein reines Qualitäts-Feature, das Performance massiv reduziert.

Global auf „Aus“ setzen.

G-Sync, Reflex und DLSS – Die Technologie-Matrix 2025

Rohe FPS sind nur die halbe Wahrheit. Die Wahrnehmung von Ruckeln und Latenz entscheidet über dein Spielerlebnis. Hier kommen moderne Technologien ins Spiel.

Tearing und Ghosting hängen nicht nur von G-Sync ab, sondern auch vom Paneltyp. Der Artikel IPS vs. TN vs. VA Panel erklärt dir, wie Reaktionszeiten und Overdrive-Verhalten zusammenspielen – und warum das für deine Nvidia-Einstellungen wichtig ist.

Die goldene G-Sync-Konfiguration gegen Tearing und Ruckeln

G-Sync eliminiert Tearing und Ruckeln bei schwankenden FPS. Falsch konfiguriert, bekommst du erhöhte Latenz oder seltsame Performance-Probleme.

Die „Goldene Konfiguration“ besteht aus vier Schritten:

  1. G-Sync in der Nvidia Systemsteuerung aktivieren
  2. V-Sync in der Nvidia Systemsteuerung (unter 3D-Einstellungen) auf „Ein“ setzen
  3. V-Sync im Spiel selbst auf „Aus“ setzen
  4. FPS-Limiter auf einen Wert knapp unter der maximalen Hz-Rate setzen (z.B. 141 FPS bei 144 Hz oder 237 FPS bei 240 Hz)

Warum funktioniert das so gut?

G-Sync arbeitet nur, solange deine FPS unter der maximalen Aktualisierungsrate liegen. Wenn die FPS die Obergrenze erreichen, schaltet sich G-Sync ab. Dann übernimmt entweder V-Sync (mit massivem Input Lag) oder du bekommst Tearing.

Der FPS-Limiter ist der Schlüssel: Er stellt sicher, dass deine FPS die Obergrenze niemals erreichen. G-Sync bleibt immer aktiv. V-Sync (das Auffangnetz) wird niemals ausgelöst. Du hast ein Erlebnis ohne Tearing und ohne Latenz-Nachteil.

Nvidia Reflex vs. Modus für niedrige Latenz

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Nvidia bietet zwei Hauptmethoden zur Latenzreduzierung: Reflex (eine In-Game-API) und den „Modus für niedrige Latenz“ (ULLM, eine Treiber-Einstellung).

Es gibt eine klare Hierarchie:

  • Priorität 1: Nvidia Reflex (In-Game). Wenn ein Spiel Reflex unterstützt, nutze es. Das ist die überlegene Methode – eine direkte Engine-Integration, die CPU und GPU synchronisiert.
  • Priorität 2: ULLM „Ein“ (Treiber). Nur verwenden, wenn ein Spiel kein Reflex unterstützt.
  • Priorität 3: ULLM „Ultra“. Versucht, die Render-Warteschlange auf null zu setzen – kann aber Probleme verursachen (siehe nächster Abschnitt).

Wichtig: Wenn Reflex im Spiel aktiviert ist, überschreibt es automatisch jede ULLM-Einstellung. Es macht keinen Sinn, beide gleichzeitig zu aktivieren.

Du nutzt DLSS, aber willst verstehen, was die Technik genau macht? Dieser Ratgeber erklärt DLSS verständlich – ideal, wenn du wissen willst, wie DLSS 4 und Frame Generation tief im Hintergrund arbeiten.

Warum ULLM „Ultra“ Stottern verursachen kann

ULLM „Ultra“ klingt verlockend – maximale Latenzreduzierung. Aber es gibt einen Haken.

„Ultra“ leert die Render-Warteschlange extrem aggressiv und versucht, sie bei null zu halten. In CPU-gebundenen Szenarien wird das zum Problem.

Stell dir vor: Die GPU rendert den einen Frame in der Warteschlange blitzschnell und muss dann warten, weil die CPU noch keinen neuen Frame vorbereitet hat. Dieses Warten der GPU manifestiert sich als Frametime-Spike – als Mikroruckler.

ULLM „Ein“ (mit einem 1-Frame-Puffer) ist die sicherere, stabilere Einstellung für die meisten Spiele.

Reflex 2 und Frame Warp – Was 2025 neu ist

Auf der CES 2025 wurde Nvidia Reflex 2 vorgestellt – zunächst für GeForce RTX 50 Series GPUs.

Die neue „Frame Warp Technology“ ist ein Paradigmenwechsel. Bisherige Methoden optimierten die Render-Warteschlange. Frame Warp geht weiter: Es nimmt den fertig gerenderten Frame und aktualisiert ihn basierend auf der allerletzten Mauseingabe, unmittelbar bevor er an den Monitor gesendet wird.

Das Ergebnis? In THE FINALS wurde die Gesamtlatenz von 56 ms auf 14 ms reduziert – eine Reduktion um 75 %.

DLSS 4 und Frame Generation richtig nutzen

Für AAA-Titel ist DLSS die wichtigste Technologie zur Maximierung der FPS. DLSS 4 ist 2025 der aktuelle Standard.

In Kombination mit Frame Generation werden 15 von 16 auf dem Bildschirm angezeigten Pixeln durch KI generiert. Das klingt verrückt – funktioniert aber beeindruckend gut.

Das Management dieser Technologie erfolgt ausschließlich über die neue Nvidia App. Um das neueste DLSS 4-Modell in kompatiblen Spielen zu erzwingen, musst du die Programmeinstellungen in der Nvidia App verwenden.

System-Optimierungen außerhalb der Nvidia-Steuerung

Die besten Nvidia-Einstellungen bringen nichts, wenn andere Bereiche deines Systems suboptimal konfiguriert sind.

PhysX auf die GPU legen

Unter „Surround, PhysX konfigurieren“ stellst du ein, welche Komponente PhysX-Berechnungen übernimmt – Trümmer, Rauch, Partikeleffekte.

Die Standardeinstellung „Automatische Auswahl“ kann die CPU auswählen. Das ist ineffizient. Die CPU hat genug zu tun mit Spielelogik und der Vorbereitung von Draw Calls.

Setze den PhysX-Prozessor manuell auf deine Nvidia GPU. Das entlastet die CPU und führt zu höheren, stabileren FPS.

Vollbildoptimierungen in Windows deaktivieren

Für kompetitive E-Sport-Titel ist dieser Tweak entscheidend.

Windows nutzt standardmäßig den Desktop Window Manager (DWM) auch im Vollbildmodus. Das ermöglicht Overlays wie die Xbox Game Bar – fügt aber mindestens einen Frame Latenz hinzu.

So deaktivierst du Vollbildoptimierungen:

  • Rechtsklick auf die .exe-Datei deines Spiels
  • Eigenschaften → Kompatibilität
  • Haken bei „Vollbildoptimierungen deaktivieren“

Das erzwingt einen echten exklusiven Vollbildmodus. Das Spiel hat direkte Kontrolle über die Anzeige – ohne Windows dazwischen.

Hardware-beschleunigte GPU-Planung aktivieren

Diese Windows-Einstellung findest du unter Grafikeinstellungen.

Hardware-beschleunigte GPU-Planung (HWS) erlaubt der GPU, ihr eigenes VRAM und ihre Workloads direkt zu verwalten – anstatt diese Verwaltung dem CPU-Betriebssystem zu überlassen.

Das reduziert CPU-Overhead und verbessert die Effizienz der Frame-Übermittlung. Kein dramatischer Unterschied, aber jede Optimierung zählt.

Aktiviere HWS in den Windows Grafikeinstellungen.

Die Nvidia App – Deine neue Kommandozentrale

Die Nvidia Systemsteuerung ist über 20 Jahre alt. 2025 findet der Übergang zu ihrem Nachfolger statt: der Nvidia App.

Was sich 2025 ändert

Die Nvidia App soll die alte Systemsteuerung und GeForce Experience bis Ende 2025 vollständig ersetzen.

Wichtige Funktionen der 3D-Einstellungen werden aktiv in die neue App migriert – Anisotrope Filterung, Antialiasing, PhysX, Texturfilterung. Während die alte Systemsteuerung Anfang 2025 noch funktioniert, findet die gesamte zukünftige Entwicklung ausschließlich in der Nvidia App statt.

Exklusive Funktionen für moderne Spiele

Die Nvidia App ist bereits jetzt der einzige Ort, um moderne DLSS-Versionen spielspezifisch zu verwalten.

Willst du DLSS 4 in einem kompatiblen Spiel nutzen? Du musst die Programmeinstellungen in der Nvidia App verwenden. Die alte Systemsteuerung kann das nicht.

Das macht die Nvidia App für modernes AAA-Gaming unverzichtbar. Technologien wie Reflex 2 und Frame Warp werden ebenfalls exklusiv hier integriert.

Vorsicht vor dem Nvidia Overlay

Die Nvidia App beinhaltet jetzt auch das Overlay – für Aufzeichnung, FPS-Counter, Filter.

Aber Vorsicht: Das Overlay kann manchmal Stottern verursachen und mit Streaming-Software wie OBS kollidieren.

Empfehlung: Nutze die Nvidia App für Einstellungsmanagement. Sollte unerklärliches Stottern auftreten, deaktiviere das Overlay als ersten Troubleshooting-Schritt.

Deine Konfigurations-Checklisten

Du hast jetzt alle Hintergründe. Zeit für konkrete Handlungsanweisungen. Die optimale Konfiguration hängt von deinem Anwendungsfall ab.

Maximale FPS für E-Sport-Titel (Valorant, CS2, League of Legends)

Fokus: Niedrigste Latenz, höchste FPS – Grafikqualität ist zweitrangig.

Display-Einstellungen:

  • Auflösung: PC, Nativ (z.B. 1920×1080 bei voller Hz-Rate)
  • Skalierungsmodus: Anzeige
  • Dynamischer Bereich: Voll
  • Digitale Sättigung: 60-70 % (für bessere Sichtbarkeit)

3D-Einstellungen (als Programmeinstellung für dein E-Sport-Spiel):

  • Energiemanagement: Normal
  • Texturfilterung – Qualität: Hohe Leistung
  • Anisotrope Filterung: Anwendungsgesteuert oder Aus
  • Antialiasing (alle): Aus oder Anwendungsgesteuert
  • Umgebungsverdeckung: Aus
  • Modus für niedrige Latenz: Aus (wenn Reflex verfügbar), sonst Ein
  • Shader-Cache-Größe: Unbegrenzt
  • Threaded-Optimierung: Auto

Technologie-Einstellungen:

  • Nvidia Reflex (In-Game): Ein + Boost
  • G-Sync: Aus (viele Profis bevorzugen uncapped FPS) oder Ein mit goldener Konfiguration
  • PhysX-Prozessor: Nvidia GPU

Windows:

  • Vollbildoptimierungen: Deaktiviert (per .exe-Eigenschaften)
  • Hardware-beschleunigte GPU-Planung: Ein

Ausgewogene Qualität für AAA-Games (Cyberpunk, Elden Ring & Co.)

Fokus: Immersiv, ruckelfrei, hohe Qualität – FPS sind wichtig, aber nicht auf Kosten der Optik.

Display-Einstellungen:

  • Auflösung: PC, Nativ (z.B. 2560×1440 oder 4K bei voller Hz-Rate)
  • Skalierungsmodus: Anzeige
  • Dynamischer Bereich: Voll

3D-Einstellungen (Global als Basislinie):

  • Energiemanagement: Normal
  • Texturfilterung – Qualität: Qualität (Standard)
  • Anisotrope Filterung: 16x
  • Texturfilterung – Neg. LOD-Bias: Clamp
  • Antialiasing: Anwendungsgesteuert
  • Shader-Cache-Größe: Unbegrenzt
  • Threaded-Optimierung: Auto

Technologie-Einstellungen:

  • G-Sync: Ein (mit goldener Konfiguration – V-Sync in NVCPL Ein, im Spiel Aus, FPS-Limiter -3 Hz)
  • Nvidia Reflex (In-Game): Ein (falls vom Spiel unterstützt)
  • DLSS / Frame Generation: Ein (verwaltet in Nvidia App, Programmeinstellungen)
  • PhysX-Prozessor: Nvidia GPU

Windows:

  • Hardware-beschleunigte GPU-Planung: Ein

Manchmal hilft es, den Überblick über deine Systemgrenzen zu behalten – vor allem, wenn du FPS-Drops bestimmter Spiele analysieren willst. Die Übersicht der besten Benchmark-Tools für Grafikkarten zeigt dir, welche Tools aussagekräftige Messwerte liefern.