Die besten Headsets für PS5

Du stehst vor einem Regal voller Gaming-Headsets. Oder scrollst durch endlose Produktseiten. Alle versprechen „ultimatives 3D-Audio“ und „immersive Klangerlebnisse“. Aber welches brauchst du wirklich für deine PS5?

Die gute Nachricht: Du brauchst kein spezielles „PS5-zertifiziertes“ Headset. Die schlechte: Die Unterschiede zwischen einem 100-Euro- und einem 400-Euro-Modell sind real – aber nicht dort, wo du sie vermutest.

Dieser Artikel zeigt dir die besten Headsets für PS5 im Jahr 2025 und erklärt, warum sie so gut sind. Ohne Marketing-Geschwäfel.

Die Top-Empfehlungen: Welches Headset passt zu dir?

Fangen wir mit dem an, was dich wirklich interessiert: den konkreten Empfehlungen. Jedes dieser Headsets dominiert in einer bestimmten Kategorie.

Das beste Allround-Headset: SteelSeries Arctis Nova Pro Wireless

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Das Arctis Nova Pro Wireless gilt nicht umsonst als Goldstandard. Sein Killer-Feature? Du musst es nie laden. Nicht im traditionellen Sinn jedenfalls.

Das Headset kommt mit zwei Akkus. Einer sitzt im Headset (circa 22 Stunden Laufzeit), der andere lädt in der Basisstation. Wenn der erste Akku leer ist, tauschst du ihn in 10 Sekunden aus. Fertig. Diese „Hot-Swap“-Funktion eliminiert jede Akku-Sorge.

Dazu bekommst du:

  • Active Noise Cancelling (ANC) – filtert Umgebungsgeräusche wie Lüfter oder Klimaanlagen heraus
  • Eine DAC/Hub-Basisstation zum schnellen Wechsel zwischen PS5 und PC
  • Ausgewogenen, klaren Klang mit 40mm-Treibern
  • Ein vollständig versenkbares Mikrofon mit guter Sprachqualität

Der Haken für reine PS5-Spieler: Die hochgelobte „Sonar Audio Suite“ mit hunderten spielespezifischen EQ-Voreinstellungen funktioniert nur am PC. Auf der PS5 übernimmt die Tempest-Engine die Verarbeitung, diese Software bleibt außen vor.

Für wen? Für alle, die ein „Sorgenfrei-Paket“ wollen – unendliche Akkulaufzeit, hoher Komfort und keine echten Schwächen.

Der Klang-Champion: Audeze Maxwell

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Wenn du nach der besten Audioqualität suchst, führt kein Weg am Audeze Maxwell vorbei. Punkt.

Das Geheimnis liegt in den massiven 90mm-Planar-Magnet-Treibern. Diese audiophile Technologie, lange Zeit High-End-Kopfhörern vorbehalten, liefert einen detaillierten, kontrollierten Klang mit breiter Klangbühne und präziser Abbildung. Die Tempest-Engine der PS5 erzeugt hunderte präzise Klangobjekte im Raum – das Maxwell gibt sie ohne Verzerrung wieder.

Weitere Highlights:

  • Über 80 Stunden Akkulaufzeit – marktführend
  • Exzellentes KI-Mikrofon, das selbst mechanisches Tastatur-Geklapper ausblendet
  • Für Audiophile im Gewand eines Gaming-Headsets

Aber es gibt zwei ernsthafte Vorbehalte.

Vorbehalt 1 – Das Gewicht: Mit 490 Gramm ist das Maxwell eines der schwersten Headsets auf dem Markt. Manche Rezensenten nennen es „Brain-Squeezer“. Bei langen Gaming-Sessions kann das zum Problem werden.

Für wen? Für Audiophile, die Klangqualität über Komfort stellen – und das Gewicht plus mögliche QC-Lottorisiko akzeptieren.

Für Multi-Plattform-Spieler: Logitech G Astro A50 X

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Du besitzt PS5, Xbox Series X und einen Gaming-PC? Normalerweise bedeutet das: drei verschiedene HDMI-Kabel, ständiges Umstecken, unter den Schreibtisch krabbeln.

Das Astro A50 X löst dieses Problem radikal. Seine Basisstation ist ein vollwertiger HDMI 2.1-Switcher mit drei Ports. Du schaltest sie zwischen deine Konsolen/PC und deinen TV/Monitor. Mit einem Knopfdruck am Headset wechselst du Bild und Ton zwischen allen drei Plattformen. Kein Kabel-Chaos mehr.

3D-Audio ist nur die halbe Immersion – ein gutes Bild gehört dazu. Besonders wenn du HDMI-Switching wie beim Astro A50 X nutzt, lohnt es, die besten HDMI-2.1-Monitore für Gaming zu kennen.

Die Basisstation unterstützt:

  • 4K bei 120 Hz
  • Variable Refresh Rate (VRR)
  • Auto Low Latency Mode (ALLM)

Das Headset selbst bietet 40mm-PRO-G-Graphen-Treiber, 24 Stunden Akkulaufzeit und explizite PS5 3D-Audio-Unterstützung. Das Design ist „super bequem“, der Klang gut.

Aber: Du zahlst für die Funktion, nicht für die beste Audioqualität dieser Preisklasse. Im Direktvergleich bietet das Arctis Nova Pro Wireless etwas besseren Gesamt-Sound und ein spektakuläreres Mikrofon.

Zudem hat die Marke Astro eine problematische Historie. Vorgängermodelle waren berüchtigt für Ladeprobleme und brechende Kopfbügel. Frühe Nutzerberichte zum A50 X deuten darauf hin, dass die Ladeschale immer noch „fummelig“ sein kann.

Für wen? Für Multi-Konsolen-Besitzer, die das AV-Chaos im Wohnzimmer ein für alle Mal beenden wollen. Der eingesparte HDMI-Switch (ca. 100-150 €) relativiert den Preis.

Wenn du dein PS5-Headset vor allem für Singleplayer-Epen nutzt, lohnt ein Blick auf die besten PlayStation-5-Spiele. In dieser Übersicht findest du Games, die besonders von sauberer 3D-Audio-Ortung profitieren.

Der Kommunikations-Profi: Razer BlackShark V3 Pro

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Spielst du viel im Team? Streamst du? Dann ist die Mikrofonqualität kein nettes Extra – sie ist entscheidend.

Das Razer BlackShark V3 Pro (Modell 2025) hat den Markt durch seinen Fokus auf Kommunikation aufgerollt. Sein 12mm-Breitband-Mikrofon liefert laut Tests „Broadcast-Qualität“. Rezensenten sind sich einig: „großartig“, „in einer eigenen Klasse“, „unglaublich klar“.

Es isoliert deine Stimme präzise und eliminiert Hintergrundgeräusche effektiv. In einem Markt, wo selbst teure Headsets (wie das Sony Pulse Elite) eklatante Mikrofonschwächen haben, ist Razer hier die klare Wahl.

Für Spieler, die gern streamen oder in Voice-Chats aktiv sind, lohnt der Blick auf richtig gute Standmikrofone. Der Guide zu Gaming-Mikrofonen zeigt dir, wie du deinen Voice-Chat auf Pro-Level hebst.

Weitere Features:

  • 50mm-Bio-Cellulose-Treiber für klaren Sound
  • Hybrid-ANC zur Geräuschisolierung
  • Massive 70 Stunden Akkulaufzeit
  • Bluetooth-Konnektivität als Bonus

Wichtig: Achte auf das „V3 Pro“ (2025) oder das späte „V2 Pro (2023)“ Modell. Ältere Versionen waren berüchtigt für ein anhaltendes weißes Rauschen (Hissing), wenn kein Ton abgespielt wurde. Das V3 hat dieses Problem nicht mehr.

Für wen? Für E-Sport-Spieler, Team-Gamer und Streamer, bei denen Kommunikation oberste Priorität hat.

Das Sony-Original: Pulse Elite

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Besitzt du einen PlayStation Portal? Dann ist das Pulse Elite vermutlich deine beste Wahl. Es ist das einzige Full-Size-Headset mit PlayStation Link – Sonys proprietärem drahtlosen Audioprotokoll.

PlayStation Link bietet zwei Hauptvorteile: extrem niedrige Latenz und verlustfreies (lossless) Audio. Das bedeutet bitgenaue Übertragung ohne Kompression. Der wahre Zweck ist aber das nahtlose Umschalten zwischen PS5 und Portal mit einem Knopfdruck.

Das Headset nutzt Planar-Magnet-Treiber – dieselbe audiophile Technologie wie im deutlich teureren Audeze Maxwell. Der Klang wird als „kontrolliert und detailliert“ beschrieben, mit gutem räumlichen „Dome-Gefühl“ für 3D-Audio.

Dazu:

  • 30 Stunden Akkulaufzeit mit Schnellladefunktion
  • Multipoint Bluetooth (gleichzeitige Verbindung zu PS5 und Handy)
  • Versenkbares Bügelmikrofon mit KI-Rauschunterdrückung

Aber genau hier liegt das Problem. Trotz der KI-Rauschunterdrückung ist die Mikrofonqualität die Achillesferse. Rezensenten sind sich einig: „unterdurchschnittlich“, „blechern“, „knackig“ (im negativen Sinn) – die Stimme wird zeitweise schwer verständlich.

Sony hat in audiophile Planar-Treiber und verlustfreies Funkprotokoll investiert, nur um beim Mikrofon zu sparen. Das ist ein Widerspruch.

Für wen? Fast ausschließlich für Single-Player-Gamer (die kein Mikrofon brauchen) und PS Portal-Besitzer, die das nahtlose Umschalten wollen.

Der Immersions-Geheimtipp: Turtle Beach Atlas Air

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Hast du schon mal von Open-Back-Headsets gehört? Die meisten Gaming-Headsets sind „geschlossen“ – sie isolieren dich von Außengeräuschen und halten den Sound drinnen.

Das Atlas Air macht das Gegenteil. Als seltenes kabelloses Open-Back-Headset lässt es Luft und Schall durch die Rückseite der Ohrmuscheln entweichen. Das verhindert Hitzestau und innere Schallreflexionen.

Das Ergebnis: Ein „natürlicherer“ und „realistischerer“ Klang mit signifikant breiterer Klangbühne. Der Sound fühlt sich an, als käme er „von außerhalb des Kopfes“. Das ist perfekt für die Tempest-Engine, die einen 360-Grad-Raum simuliert. Geschlossene Headsets erzeugen physisch einen kleinen Raum um dein Ohr – das steht im Konflikt mit dem, was Tempest digital simuliert.

Weitere Vorteile:

  • Extrem leicht mit nur 301 Gramm
  • Hoher Tragekomfort für lange Sessions
  • 40mm-Treiber mit gutem Klang
  • Sehr lange Akkulaufzeit (ca. 50+ Stunden)

Der Preis für diese Immersion: keinerlei Geräuschisolierung. Außengeräusche dringen ungehindert ein, und dein Spiel-Sound dringt nach außen. Das kann Mitbewohner stören.

Die Testberichte sind zudem extrem widersprüchlich. PCMag feiert es als „Editors‘ Choice“, Tom’s Guide kritisiert die „schlechte direktionale Audio-Ortung“. Reddit-Nutzer siedeln sich in der Mitte an.

Für wen? Für Spieler in ruhiger Umgebung, die das „In-Kopf-Gefühl“ geschlossener Headsets ablehnen und maximale Immersion suchen.

Wenn du dein Gaming-Zimmer akustisch optimieren willst, findest du im Ratgeber zum Gaming-Zimmer einrichten viele Inspirationen – von Ambient-Beleuchtung bis zu ergonomischer Aufstellung.

Was PS5 3D-Audio wirklich bedeutet

Bevor wir tiefer einsteigen: Du musst verstehen, wie PS5-Audio funktioniert. Das räumt mit vielen Missverständnissen auf.

Die Tempest-Engine erklärt

Die PS5 hat eine dedizierte Audio-Verarbeitungseinheit namens „Tempest 3D AudioTech“. Das ist keine Marketing-Phrase – es ist echte Hardware, integriert in die Konsole.

Im Gegensatz zu traditionellem Surround-Sound (wie 5.1 oder 7.1, wo Geräusche vordefinierten Kanälen zugewiesen werden) ist Tempest objektbasiert. Das bedeutet: Entwickler können hunderte von gleichzeitigen, präzisen Klangquellen in einer 360-Grad-Sphäre um dich herum simulieren.

Statt dass ein Geräusch einem von sieben Kanälen zugewiesen wird, existiert es als eigenständiges „Objekt“ im Raum. Du kannst die exakte Position von Bedrohungen – wie die Schritte eines sich nähernden Feindes – in allen drei Dimensionen (horizontal und vertikal) lokalisieren.

Das ist der Unterschied zwischen „Es kommt von links“ und „Es kommt von 45 Grad links, leicht erhöht, etwa 10 Meter entfernt“.

Wenn dein Headset Teil eines modernen Setups wird, lohnt der Blick auf Gaming-Zubehör für PC & Konsole, um deinen Arbeitsplatz insgesamt aufzuwerten.

Der Mythos „spezielles PS5-Headset“

Hier wird es interessant: Die gesamte 3D-Audio-Verarbeitung passiert auf der Konsole. Die Tempest-Engine rendert den komplexen räumlichen Sound und sendet ein fertiges Stereo-Signal an dein Headset.

Das bedeutet: Jedes Standard-Stereo-Headset ist kompatibel mit PS5 3D-Audio. Du brauchst keine „3D-Audio-Zertifizierung“ oder integrierte Surround-Sound-Verarbeitung.

Verbindungsmethoden:

  • Kabelgebunden: Jedes Stereo-Headset über die 3,5mm-Buchse am DualSense-Controller
  • Drahtlos: USB-Dongle für 2,4 GHz-Funkverbindung (bevorzugt) oder Bluetooth (höhere Latenz, nicht ideal fürs Gaming)

Teure „Virtual Surround Sound“-Funktionen im Headset selbst (wie Dolby Atmos-Lizenzen) sind für die PS5 nicht nur überflüssig – sie können kontraproduktiv sein. Du musst sie deaktivieren, damit das Headset das reine Stereo-Signal empfängt, das bereits von der Konsole räumlich verarbeitet wurde.

Worauf es bei einem PS5-Headset wirklich ankommt

Wenn jedes Stereo-Headset kompatibel ist, was unterscheidet dann ein 100-Euro- von einem 400-Euro-Modell?

Zwei Dinge: Personalisierung und Hardware-Qualität.

Treibertechnologie: Planar vs. Graphen vs. Dynamisch

Die Tempest-Engine erzeugt eine extrem komplexe Klanglandschaft mit hunderten diskreten Audio-Objekten. Die Fähigkeit deines Headsets, diese präzise wiederzugeben, bestimmt die Qualität der Immersion.

Ein minderwertiges Headset mit schlechter Kanaltrennung oder langsamer Treiber-Reaktionszeit vermischt präzise Klangobjekte zu undifferenziertem „Klangbrei“. Die räumliche Ortung bricht zusammen.

Dynamische Treiber (Standard):

Die meisten Headsets nutzen dynamische Treiber. Eine Schwingspule bewegt eine Membran. Sie funktionieren gut, haben aber physikalische Grenzen: langsamere Reaktionszeit, mögliche Verzerrungen im Bass.

Planar-Magnet-Treiber (Premium):

Lange Zeit audiophilen Kopfhörern vorbehalten, jetzt im Gaming angekommen (Sony Pulse Elite, Audeze Maxwell). Eine extrem dünne, flache Membran schwingt zwischen zwei Magnetfeldern.

Vorteile:

  • Nahezu perfekte Genauigkeit über das gesamte hörbare Spektrum
  • Kontrollierter, detaillierter Bass ohne Verzerrungen
  • Extrem schnelle Reaktionszeit – ideal für präzise Positionierung

Graphen-Treiber (Innovation):

Verwendet von Logitech im Astro A50 X. Graphen ist extrem leicht und unglaublich steif. Die Membran bewegt sich mit „bahnbrechender Präzision und Klarheit“. Ähnliche Vorteile wie Planar-Treiber für die Ortung von In-Game-Ereignissen.

Wonach du suchst:

  • Klarheit und Detailauflösung: Subtile Geräusche (Nachladen in der Ferne) von lauten (nahe Explosion) sauber trennen
  • Präzise Abbildung: Die exakte Position jedes Klangobjekts auf horizontaler Ebene
  • Soundstage: Das wahrgenommene Gefühl von Raum und Tiefe

Kabellos richtig gemacht

Nicht alle drahtlosen Verbindungen sind gleich.

2,4 GHz USB-Dongle (Standard):

Die meisten Gaming-Headsets nutzen einen proprietären USB-Dongle für eine dedizierte 2,4 GHz-Funkverbindung. Vorteile: niedrige Latenz, stabile Verbindung, keine Kompression.

Bluetooth (Vorsicht):

Herkömmliche Bluetooth-Verbindungen haben deutlich höhere Latenz. Das führt zu spürbarer Verzögerung zwischen Bild und Ton – ungeeignet für kompetitives Gaming. Okay für Musik oder Filme, aber nicht für schnelle Action.

PlayStation Link (Sony-Ökosystem):

Sonys proprietäres Protokoll (Pulse Elite, Pulse Explore) verspricht extrem niedrige Latenz und verlustfreies Audio. Der wahre Zweck: ein geschlossenes Ökosystem schaffen.

Das Kernmerkmal ist nahtloses Umschalten zwischen PS5 und PlayStation Portal. Der Portal ist das einzige Gerät mit nativer PS Link-Integration. Für die PS5 brauchst du trotzdem einen USB-Adapter.

Die Enttäuschung 2025: Selbst die teure PS5 Pro (ca. 700 €) hat PS Link nicht nativ integriert. Sie braucht denselben USB-Dongle wie die ursprüngliche PS5. Das bestätigt: PS Link ist eine zubehörgetriebene Geschäftsstrategie, keine Konsolen-Evolution.

Open-Back vs. Closed-Back

Die überwältigende Mehrheit der Gaming-Headsets ist „geschlossen“ (Closed-Back). Sie isolieren dich von Außengeräuschen und verhindern, dass Sound nach außen dringt.

Geschlossene Bauweise:

  • Volle Geräuschisolierung
  • Kein Sound-Leaking nach außen
  • Aber: „In-Kopf-Lokalisation“ – Klang scheint im Schädel zu entstehen
  • Physisch ein kleiner, abgeriegelter Raum ums Ohr

Offene Bauweise (Open-Back):

  • Luft und Schall entweichen durch Rückseite der Ohrmuscheln
  • Verhindert Hitzestau und innere Schallreflexionen
  • Natürlicherer, realistischerer Klang
  • Signifikant breitere und tiefere Soundstage
  • Klang fühlt sich an, als käme er „von außerhalb des Kopfes“

Für 3D-Audio ist das entscheidend. Die Tempest-Engine simuliert einen 360-Grad-Raum. Geschlossene Headsets stehen physisch im Konflikt damit. Offene Bauweise eliminiert diese Barriere und ermöglicht es deinem Gehirn, nicht nur Richtung, sondern auch Entfernung besser einzuschätzen.

Der Preis: keinerlei Geräuschisolierung. Nur für ruhige Spielumgebungen geeignet.

Akkulaufzeit und Hot-Swap

Es gibt drei Ansätze für drahtlose Akkulaufzeit:

Lange Laufzeit (70-80+ Stunden):

Headsets wie Audeze Maxwell oder Razer BlackShark V3 Pro setzen auf massive Akkus. Du lädst selten, aber wenn der Akku leer ist, musst du ein Kabel anschließen oder aufhören zu spielen.

Hot-Swap (SteelSeries Arctis Nova Pro Wireless):

Zwei Akkus – einer im Headset, einer lädt in der Basisstation. Beim Wechsel: 10 Sekunden Pause. Das eliminiert „Battery Anxiety“ vollständig. Faktisch unbegrenzte Laufzeit.

Moderate Laufzeit (24-30 Stunden):

Der Mittelweg. Reicht für mehrere lange Sessions, aber du musst gelegentlich laden.

Dein persönlicher Entscheidungshelfer

Vergiss Specs. Fragen wir, was du wirklich brauchst.

Budget-Realität

150-200 €: Du bekommst solide dynamische Treiber, gute Verarbeitung und volle PS5 3D-Audio-Kompatibilität. Sony Pulse Elite liegt hier und bietet sogar Planar-Treiber – aber mit Mikrofon-Kompromiss.

250-300 €: Premium-Treiber-Technologie (Planar oder Graphen), bessere Verarbeitung, längere Akkulaufzeit. Razer BlackShark V3 Pro dominiert diese Kategorie mit exzellentem Mikrofon.

300-400 €: Die „Endgame“-Kategorie. Hier zahlst du für spezifische Killer-Features: Hot-Swap-Akkus (Arctis Nova Pro), audiophile Klangqualität (Audeze Maxwell) oder HDMI-Switching (Astro A50 X).

Die wichtigsten Fragen vor dem Kauf

Beantworte diese vier Fragen ehrlich:

1. Wie wichtig ist Voice-Chat für dich?

  • Sehr wichtig (Team-Games, Streaming) → Razer BlackShark V3 Pro
  • Egal (Single-Player) → Sony Pulse Elite, Audeze Maxwell

2. Wie laut ist deine Spielumgebung?

  • Laut oder mit Mitbewohnern → Geschlossenes Headset mit ANC (Arctis Nova Pro, BlackShark V3 Pro)
  • Ruhig und allein → Open-Back möglich (Turtle Beach Atlas Air)

3. Besitzt du mehrere Gaming-Plattformen?

  • PS5 + Xbox + PC → Astro A50 X (HDMI-Switching ist Game-Changer)
  • Nur PS5 → Fast alle anderen Optionen
  • PS5 + PS Portal → Sony Pulse Elite (PlayStation Link)

4. Was nervt dich am meisten an deinem aktuellen Setup?

  • „Akku immer leer“ → Arctis Nova Pro Wireless (Hot-Swap) oder Maxwell (80h)
  • „Klang nicht präzise genug“ → Audeze Maxwell (audiophile Qualität)
  • „Kabel-Chaos bei Multi-Konsolen“ → Astro A50 X (HDMI-Switch)
  • „Team versteht mich nicht“ → Razer BlackShark V3 Pro (Broadcast-Mikrofon)

Häufige Fehler beim Headset-Kauf

Fehler 1: „Ich brauche ein spezielles PS5-Headset“

Nein. Jedes Stereo-Headset funktioniert mit PS5 3D-Audio. Die Tempest-Engine macht die Arbeit.

Fehler 2: „Mehr Treiber = besserer Sound“

Falsch. Ein 90mm-Planar-Treiber schlägt acht 30mm-Dynamik-Treiber. Qualität > Quantität.

Fehler 3: „Virtual 7.1 Surround ist wichtig“

Für PS5 irrelevant. Die Konsole übernimmt die räumliche Verarbeitung. Du musst solche Features sogar deaktivieren.

Fehler 4: „Alle kabellosen Verbindungen sind gleich“

2,4 GHz-Dongle > Bluetooth fürs Gaming. Latenz ist real.

Fehler 5: „Reviews nach zwei Tagen lesen“

Langzeit-Zuverlässigkeit ist kritisch. Astro und Audeze haben dokumentierte QC-Probleme, die „Out-of-the-Box“-Tests übersehen. Lies Nutzer-Reviews nach 6-12 Monaten.

Fehler 6: „Gewicht ignorieren“

150 Gramm Unterschied klingen nach nichts. Nach drei Stunden Gaming mit einem 490g-Headset (Maxwell) wirst du es spüren.

Technische Feinheiten für Enthusiasten

Du willst das absolute Maximum aus deinem Setup herausholen? Diese Details machen den Unterschied.

HRTF-Personalisierung nutzen

Die Effektivität von 3D-Audio hängt fundamental davon ab, wie der Klang an deine individuelle Ohranatomie angepasst wird.

Jeder Mensch hat eine einzigartige „Head-Related Transfer Function“ (HRTF) – die Art, wie deine Ohren Schall wahrnehmen. Die PS5 adressiert dies in den Systemeinstellungen: „Personalisiertes 3D-Audio-Profil erstellen“.

Willst du das Beste aus der PS5 herausholen, ist schneller Speicher ein Muss. Die Anleitung zum PS5-Speicher erweitern hilft dir, Ladezeiten zu verkürzen – ein direkter Vorteil für Spiele, die komplexe 3D-Audio-Welten laden.

Dieser Prozess:

  • Führt dich durch eine Reihe von Hörtests
  • Spielt verschiedene Klangmuster ab
  • Fragt dich, welche am natürlichsten klingen
  • Stimmt das 3D-Audio-Signal auf deine spezifische Hörwahrnehmung ab

Das dauert etwa 5 Minuten und kann die Ortungspräzision massiv verbessern. Viele Spieler überspringen diesen Schritt – ein Fehler. Es ist der Unterschied zwischen „Ich höre etwas links“ und „Ich höre genau, wo das ist“.

Wiederhole den Test mit verschiedenen Headsets. Die Personalisierung ist headset-spezifisch.

Active Noise Cancelling (ANC) im Gaming

ANC ist eine der am meisten missverstandenen Features bei Gaming-Headsets.

Was ANC macht:

Es nutzt externe Mikrofone, um Umgebungsgeräusche zu erfassen. Dann erzeugt es ein „Anti-Signal“, das diese Geräusche auslöscht. Das funktioniert besonders gut bei konstanten, niedrigfrequenten Geräuschen: Lüfter, Klimaanlagen, Verkehrslärm.

Was ANC nicht macht:

Es blockiert keine plötzlichen, hochfrequenten Geräusche wie Stimmen oder Türschlagen. Dafür brauchst du passive Isolierung (geschlossene Bauweise mit guten Ohrpolstern).

Wann ANC sinnvoll ist:

  • Du spielst in einem Raum mit konstantem Hintergrundlärm (PC-Lüfter, Klimaanlage)
  • Du willst dich maximal auf das Spiel fokussieren
  • Du nutzt das Headset auch zum Pendeln oder in lauten Umgebungen

Wann ANC überflüssig ist:

  • Deine Spielumgebung ist bereits ruhig
  • Du bevorzugst Open-Back-Headsets (kein ANC möglich)
  • Du willst Mitbewohner oder Kinder hören können

Headsets mit ANC: SteelSeries Arctis Nova Pro Wireless, Razer BlackShark V3 Pro.

Mikrofonqualität im Detail

Was macht ein gutes Gaming-Mikrofon aus?

Klarheit und Frequenzgang:

Deine Stimme sollte natürlich klingen – nicht „blechern“ (zu viele Höhen) oder „dumpf“ (zu wenig Höhen). Das Razer BlackShark V3 Pro mit seinem 12mm-Breitband-Mikrofon setzt hier den Standard.

Willst du dein Mikrofon-Setup ergänzen, etwa weil dein Headset-Mikro nicht reicht, hilft der Überblick über Headsets mit gutem Mikrofon weiter – ideal für Team-Chats und Streams.

Rauschunterdrückung:

Moderne Gaming-Mikrofone nutzen KI-gestützte Rauschunterdrückung. Das Audeze Maxwell-Mikrofon kann sogar lautes mechanisches Tastatur-Geklapper effektiv ausblenden. Das Sony Pulse Elite hat KI-Rauschunterdrückung, produziert aber trotzdem einen „blechernen“ Sound – die Technologie allein garantiert nichts.

Richtcharakteristik:

Die meisten Gaming-Headset-Mikrofone sind „kardioid“ – sie nehmen primär vor dem Mikrofon auf und dämpfen Geräusche von hinten. Das isoliert deine Stimme von Umgebungsgeräuschen.

Abnehmbares vs. versenkbares Mikrofon:

  • Abnehmbar: Bessere Klangqualität möglich (größeres Mikrofon-Element). Beispiel: Audeze Maxwell, Razer BlackShark V3 Pro
  • Versenkbar: Praktischer im Alltag, aber oft Kompromisse bei der Qualität. Beispiel: SteelSeries Arctis Nova Pro, Sony Pulse Elite

Wenn Voice-Chat für dich kritisch ist: Investiere in ein Headset mit abnehmbarem Mikrofon. Die Qualitätsunterschiede sind real.