Was bedeutet DPI bei Maus?

DPI steht für Dots per Inch und beschreibt, wie viele Bildpunkte der Cursor sich bewegt, wenn du die Maus um einen Zoll (2,54 cm) verschiebst.

  • Beispiel: 800 DPI = eine Mausbewegung von 1 Zoll verschiebt den Cursor um 800 Pixel.
  • Je höher der Wert, desto empfindlicher reagiert die Maus.

Ein hoher DPI-Wert bedeutet aber nicht automatisch, dass du besser zielst. Er bestimmt nur, wie stark die Bewegung deiner Hand verstärkt wird.

DPI vs. CPI: Wo liegt der Unterschied?

Streng genommen ist CPI (Counts per Inch) der korrektere Begriff. Er beschreibt, wie viele „Messpunkte“ der Sensor pro Zoll aufnimmt.

  • Hersteller wie SteelSeries setzen auf CPI
  • Die meisten anderen, wie Logitech, bleiben bei DPI

Für dich als Spieler macht es keinen Unterschied – beide Begriffe meinen die gleiche Hardware-Empfindlichkeit.

Wenn du tiefer einsteigen willst, welche Modelle in der Praxis am meisten aus diesen Einstellungen herausholen, dann wirf einen Blick auf unsere Übersicht der besten Gaming-Mäuse für CS:GO – hier siehst du, mit welcher Hardware Profis arbeiten.


Vom Drucker zum Pixel: Warum wir alle über „DPI“ sprechen

Der Begriff kommt ursprünglich aus der Druckindustrie. Dort beschrieb DPI die Auflösung von Druckern: Mehr Punkte pro Zoll = schärferes Bild.
Als Mäuse mit optischen Sensoren auf den Markt kamen, übernahm man den Begriff. Nicht ganz korrekt, aber marketingtauglich – denn „mehr DPI“ klang nach „mehr Präzision“.


Unter der Haube: Wie Maus-Sensoren wirklich arbeiten

Optische vs. Laser-Sensoren

Eine Maus funktioniert im Prinzip wie eine kleine Kamera:

  • Eine LED (optisch) oder ein Laser beleuchtet die Oberfläche
  • Ein CMOS-Sensor macht Tausende Bilder pro Sekunde
  • Ein Prozessor vergleicht diese Bilder und berechnet Richtung & Geschwindigkeit

Laser-Sensoren können auch auf Glas und glatten Oberflächen arbeiten, sind aber oft anfälliger für „Mikro-Rauschen“.
Optische Sensoren liefern auf Gaming-Mauspads die stabileren Ergebnisse – deshalb setzen die meisten Profis darauf.

Typische Fehlerquellen (die dich im Spiel bremsen)

  • Jitter: unkontrolliertes Zittern bei sehr hohen DPI-Werten
  • Angle Snapping: künstliche Begradigung von Bewegungen – klingt praktisch, stört aber beim präzisen Zielen
  • Beschleunigung: Cursor hängt von der Geschwindigkeit ab, nicht nur von der Distanz → unbedingt in Windows ausschalten

Gerade wenn du Wert auf leises und präzises Arbeiten legst, lohnt sich ein Blick auf eine leise Maus für den PC. Diese Modelle bieten dir die gleiche Performance, ohne dass Klickgeräusche im Stream oder beim Zocken stören.


Native vs. interpolierte DPI

Viele Hersteller werben mit absurden Werten wie 20.000 DPI. Doch oft handelt es sich um „interpolierte“ DPI – also künstlich hochgerechnete Werte.
Das Problem: Interpolation kann Ungenauigkeiten und Input Lag verursachen.
Die meisten Sensoren arbeiten nativ am besten im Bereich 400–3200 DPI. Alles darüber hinaus ist mehr Marketing als Mehrwert.

Für Spieler mit kleineren Händen ist die Wahl der richtigen Maus genauso entscheidend wie die Einstellung selbst. Eine Maus für kleine Hände kann nicht nur Komfort, sondern auch deine Zielgenauigkeit spürbar verbessern.


Die heilige Dreifaltigkeit: DPI, Polling Rate & Lift-Off Distance

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Mehr Informationen

Polling Rate

Sie gibt an, wie oft deine Maus pro Sekunde ihre Position an den PC sendet.

  • 1000 Hz = 1000 Updates pro Sekunde (Standard im Gaming)
  • Höhere Werte wie 4000 oder 8000 Hz sind möglich, belasten aber die CPU

Lift-Off Distance (LOD)

LOD beschreibt, ab welcher Höhe die Maus beim Anheben keine Bewegungen mehr registriert.

  • Wichtig für Low-Sense-Spieler, die oft umsetzen müssen
  • Eine niedrige LOD verhindert nervige Cursor-Sprünge

Zusammenspiel der Werte

  • Hohe DPI braucht zwingend hohe Polling Rate → sonst wirkt der Cursor ruckelig
  • LOD hängt stark vom Spielstil ab: Low-Sense-Spieler = niedrige LOD Pflicht

Hoch vs. niedrig DPI: Der Mythos „höher ist besser“

Argumente für hohe DPI

  • Schnelles Bewegen des Cursors auf großen Monitoren (z. B. 4K)
  • Praktisch für MOBAs oder Strategie-Spiele, bei denen du viel über den Screen navigierst

Argumente für niedrige DPI

  • Bessere Kontrolle und Präzision
  • Größere Bewegungen mit dem Arm sind stabiler und weniger zittrig
  • Profis in Shootern wie CS2 oder Valorant spielen fast alle zwischen 400–1600 DPI

Fazit: Es gibt kein „perfektes DPI“. Entscheidend ist der Sweet Spot deines Sensors und dein Spielstil.


eDPI = deine wahre Empfindlichkeit: Formel, Beispiele, Vergleich

DPI allein sagt noch nicht viel aus. Erst die Kombination mit deiner In-Game-Sensitivität ergibt ein vergleichbares Maß: eDPI.

Formel:
eDPI = Maus-DPI × In-Game-Sensitivität

Beispiel:

  • Spieler A: 400 DPI × 2,0 = 800 eDPI
  • Spieler B: 800 DPI × 1,0 = 800 eDPI

Beide haben im Spiel die gleiche Empfindlichkeit – obwohl die DPI unterschiedlich eingestellt sind.
Darum nutzen Profis und Guides fast immer eDPI als Referenz, nicht nur den reinen DPI-Wert.

Schritt-für-Schritt zur perfekten Sens

Schritt 1: Saubere Ausgangsbasis schaffen

Bevor du überhaupt an DPI oder eDPI drehst, solltest du störende Faktoren ausschalten:

  • Mausbeschleunigung deaktivieren: In Windows die Option „Zeigerbeschleunigung verbessern“ ausschalten.
  • Zeigergeschwindigkeit einstellen: Den Windows-Regler auf die 6. Stufe (Mitte) setzen. Nur so bleiben die Rohdaten der Maus unverfälscht.
  • Start-DPI wählen: Am besten 800 oder 1600 DPI – Werte, die fast alle modernen Sensoren nativ und stabil unterstützen.

Schritt 2: Die 360°-Methode

So findest du grob den richtigen Bereich: Miss, wie viele Zentimeter Mausbewegung du brauchst, um dich im Spiel einmal um 360° zu drehen.

  • Viele FPS-Spieler liegen zwischen 20–40 cm pro 360°
  • Kürzere Distanz = höhere Empfindlichkeit, längere Distanz = niedrigere

Schritt 3: Feintuning im Spiel

Teste deine Sens direkt in Spielsituationen:

  • Tracking-Test: Versuche, dein Fadenkreuz konstant auf ein bewegendes Ziel zu halten.
  • Flick-Test: Springe schnell und präzise zwischen zwei festen Punkten hin und her.
    Passe die Empfindlichkeit in kleinen Schritten an, bis sich Bewegungen natürlich anfühlen.

Schritt 4: Konsistenz & Muskelgedächtnis

Das Geheimnis von Pros ist nicht die perfekte Zahl, sondern Konstanz.
Wenn du ständig deine DPI oder In-Game-Sens änderst, verhinderst du, dass dein Muskelgedächtnis trainiert wird. Bleib bei einer Einstellung – und übe.


Genre-Guides: Welcher Wert passt zu deinem Spiel?

Taktische Shooter (CS2, Valorant)

  • Sehr niedrige eDPI (200–1200)
  • Fokus: Präzision für Kopfschüsse und stabile Fadenkreuzplatzierung

Battle Royales & Arena-Shooter (Apex, Overwatch, CoD)

  • Mittlere eDPI (600–1600)
  • Balance aus Agilität für 180°-Turns und Kontrolle beim Tracking

MOBAs & Strategiespiele (League of Legends, StarCraft)

  • Hohe eDPI (1000+)
  • Fokus: schnelle Navigation über die Karte und präzise Klicks

Wenn du außerdem viel Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis legst, findest du hier die besten Gaming-Mäuse unter 20 Euro. So kannst du deine perfekte DPI- und eDPI-Kombination auch mit einem kleinen Budget testen.


Learn from the Pros

Was die Profis wirklich tun

Fast alle Top-FPS-Spieler nutzen niedrige DPI-Werte wie 400 oder 800 – kombiniert mit angepasster In-Game-Sens.

  • Beispiel: s1mple (CS2) → 400 DPI × 3,09 Sens = ~1236 eDPI
  • Beispiel: TenZ (Valorant) → 800 DPI × 0,314 = ~251 eDPI

Warum so niedrig?

  • Größere Bewegungen mit dem Arm = mehr Kontrolle
  • Weniger Zittern, stabileres Aiming
  • Muskelgruppen im Arm sind präziser als das Handgelenk allein

Die wichtigste Erkenntnis: Kopiere nicht blind die Werte, sondern nutze sie als Orientierungspunkt.

Einige Spieler schwören zudem auf spezielle Modelle mit vielen Buttons, um Skills und Shortcuts direkt auf die Maus zu legen. Hier findest du die besten Gaming-Mäuse mit vielen Tasten, die besonders für MMOs und komplexe Setups spannend sind.


Häufige Fehler & schnelle Fixes

  • Zu hohe DPI: Führt zu Jitter und Kontrollverlust → bleib bei 400–1600.
  • Interpolierte DPI nutzen: Meide unnatürliche Werte, bleib bei nativen Sensorstufen.
  • Mausbeschleunigung aktiv: Sofort ausschalten.
  • Falsches Mauspad: Sensoren arbeiten auf Stoffpads am zuverlässigsten.
  • Polling Rate vergessen: Stelle mindestens 1000 Hz ein.

Praxis-Tools & Übungen

Aim-Drills für bessere Präzision

  • Tracking-Übungen: Aim-Trainer wie Kovaak’s oder Aim Lab nutzen.
  • Flick-Drills: Kurze Sessions, um schnelle Wechsel zwischen Zielen zu trainieren.
  • Consistency-Training: Jeden Tag mit derselben Sens 15–20 Minuten warmspielen.

Kleine Helfer

  • Aim-Trainer speichern deine Ergebnisse → Fortschritte messbar machen.
  • Tabellen mit Pro-Settings nutzen → eDPI-Werte vergleichen und testen.

FAQ zu DPI & eDPI

Ist eine höhere DPI besser?
Nein. Hohe DPI bedeutet nur höhere Empfindlichkeit, nicht bessere Präzision.

Was ist besser: 400 oder 800 DPI?
Beides ist gängig. Entscheidend ist dein eDPI und ob der Wert nativ vom Sensor unterstützt wird.

Warum spielen Profis so low DPI?
Weil größere Armbewegungen mehr Stabilität und Kontrolle geben.

Kann ich die DPI ständig wechseln?
Lieber nicht. Bleib bei einer festen Einstellung, damit sich dein Muskelgedächtnis entwickelt.


Glossar: Die wichtigsten Begriffe

  • DPI (Dots per Inch): Anzahl Pixelbewegungen pro Zoll Mausbewegung
  • CPI (Counts per Inch): Genauere Bezeichnung für die Sensormessung
  • Polling Rate: Häufigkeit, wie oft die Maus ihre Position sendet (Hz)
  • LOD (Lift-Off Distance): Höhe, ab der die Maus keine Bewegung mehr registriert
  • eDPI: Effektive Empfindlichkeit (DPI × In-Game-Sens)

Checkliste & Empfehlungen zum Mitnehmen

  • Maus auf 400–1600 DPI einstellen (nativer Wert)
  • Mausbeschleunigung deaktivieren
  • Windows-Zeigergeschwindigkeit auf Stufe 6 setzen
  • Polling Rate: mindestens 1000 Hz
  • eDPI berechnen, nicht nur DPI vergleichen
  • Genre berücksichtigen (Shooter = low eDPI, MOBA/RTS = high eDPI)
  • Mit der 360°-Methode grob starten, dann im Spiel feinjustieren
  • Konsistenz über alles: nicht ständig ändern
  • Tägliches Aim-Training (kurz & fokussiert) einplanen
  • Pro-Settings als Inspiration, nicht Dogma nutzen