Die Nintendo Switch ist ein flexibles Multitalent. Doch um wirklich das Beste aus ihr herauszuholen, reicht das Standardpaket selten aus. Du willst komfortabler spielen? Länger? Besser hören, sicherer transportieren, präziser steuern? Genau hier kommt Zubehör ins Spiel.
Und nein – es geht nicht nur um hübsche Extras. Es geht um echte Verbesserungen. Um Lösungen für Designschwächen. Und um kleine Upgrades, die dein Spielerlebnis massiv aufwerten können.
Dieser Guide zeigt dir, welches Zubehör wirklich einen Unterschied macht. Und welches du getrost ignorieren kannst. Mit praktischen Empfehlungen, fundierten Vergleichen und vor allem mit einem Ziel: Dir dabei zu helfen, die für dein Spielverhalten beste Ausstattung zu finden.
Controller im Vergleich: Vom Joy-Con bis zum Hall-Effekt-Profi
Die Joy-Cons sind ein Geniestreich. Klein, vielseitig, abnehmbar – perfekt fürs spontane Couch-Coop. Aber: Für viele sind sie auf Dauer unbequem. Und dann ist da noch das leidige Thema „Stick Drift“ – ein Problem, das früher oder später fast jeden trifft.
Wenn du ernsthaft spielst – oder einfach größere Hände hast – brauchst du Alternativen.
Nintendo Switch Pro Controller: Solide, aber teuer
Der Pro Controller ist die sichere Wahl. Komfortabel, langlebig, mit HD-Rumble und Amiibo-Unterstützung. Doch er kostet meist zwischen 60 und 70 Euro – und nutzt leider dieselbe Technik, die zu Stick-Drift führen kann. Für den Preis kein echtes Argument mehr.
8BitDo & GameSir: Die klügeren Lösungen
Hier kommen die wahren Gamechanger: Controller wie der 8BitDo Ultimate oder der GameSir T4 Kaleid setzen auf Hall-Effekt-Sticks. Diese Technologie verzichtet auf mechanische Reibung – und damit auch auf Drift. Zusätzlich bieten sie programmierbare Tasten, Profile, Trigger-Einstellungen und teilweise sogar eine Ladestation.
Kurz gesagt: Sie kosten weniger, können mehr – und halten länger.
Wenn du Komfort, Präzision und Anpassbarkeit willst, sind diese Controller eine echte Investition in deine Spielqualität.
Handheld-Komfort: Die besten Lösungen für unterwegs
Die Switch ist auch unterwegs ein Traum – theoretisch. Praktisch wird sie nach einer Stunde schwer, unhandlich und unbequem. Denn die Joy-Cons wurden nicht für Erwachsene gemacht, die mehrere Stunden am Stück spielen wollen.
Zum Glück gibt’s Zubehör, das hier gezielt ansetzt.
Hori Split Pad Pro: Der beliebteste Joy-Con-Ersatz
Stell dir vor, du steckst zwei halbe Pro Controller direkt an deine Switch. Genau das ist das Hori Split Pad Pro. Größere Buttons, echtes Steuerkreuz, massive Griffe – und ein Spielgefühl wie am stationären Controller, nur eben mobil.
Die Nachteile? Kein Rumble, kein NFC, keine Bewegungssteuerung. Aber wenn du primär im Handheld-Modus spielst, wirst du das kaum vermissen.
CRKD Nitro Deck: Mehr als nur ein Upgrade
Das Nitro Deck geht noch weiter. Hier schiebst du die Konsole in eine Art Controller-Rahmen – inklusive Hall-Sticks, programmierbaren Rücktasten und in der „Plus“-Variante sogar einem TV-Ausgang via USB-C. Damit wird deine Switch quasi zu einer „Switch Pro“.
Ideal für Power-User, die unterwegs keine Kompromisse eingehen wollen.
Schutz und Transport: Tragetaschen, Cases und Co.
Ob im Rucksack, Koffer oder einfach auf dem Couchtisch: Deine Switch braucht Schutz. Und genau hier zeigt sich, wie unterschiedlich Spieler sind.
Die Allrounder-Tasche: Orzly Carry Case
Dieses Hardcase ist der Klassiker: Platz für Konsole, Spiele, Ladegerät und Ersatz-Joy-Cons. Robust, erschwinglich (rund 15 €), passt für die normale und OLED-Switch. Wenn du nur eine Tasche willst – nimm diese.
Der Minimalist: TomToc Slim Case
Du brauchst nur Schutz für die Konsole selbst – und willst sie in deiner Umhängetasche mitnehmen? Das Slim Case ist wie für dich gemacht: flach, formstabil und trotzdem extrem sicher. Für Pendler und Vielreisende ideal.
Der Maximalist: Zadii Hard Case
Dock, Netzteil, Controller, Spiele – alles dabei? Dann brauchst du den Zadii-Koffer. Mit Schaumstoffeinlagen für jedes Teil ist deine Ausrüstung unterwegs perfekt geschützt. Ja, sperrig. Aber für LAN-Partys oder Reisen mit Komplettsetup unverzichtbar.
Displayschutz: Welche Folien wirklich schützen
Ein Kratzer auf dem Display? Reicht. Du wirst ihn nie wieder „nicht sehen“.
Deshalb: Hol dir eine Panzerglasfolie. Sie ist klar, fühlt sich an wie das Original-Display, lässt sich einfach anbringen – und rettet dir im Zweifel das ganze Gerät. Gute Marken: ivolver, JETech, Power Theory.
Achte auf das richtige Modell (Switch, Lite, OLED) und idealerweise auf ein Set mit Anbringerahmen. Dann klappt auch die Montage ganz stressfrei.
Das Display ist nicht die einzige empfindliche Komponente. Wer oft unterwegs ist oder viel spielt, sollte auch seine Audioausrüstung überdenken. Welche Headsets dabei mit starkem Mikrofon glänzen, erfährst du in unserem Test zu Headsets mit gutem Mikrofon.
Grip Cases: Ergonomie trifft auf Sicherheit
Du willst unterwegs besser greifen und gleichzeitig Schutz? Dann brauchst du ein Grip Case – also eine Hülle mit echten Griffen.
Satisfye ZenGrip Pro: Asymmetrischer Komfort
Dieses Case ist fast schon legendär. Der Trick: Die Griffe sind leicht versetzt – angepasst an die versetzte Stick-Anordnung der Switch. Das fühlt sich nicht nur gut an, sondern reduziert Ermüdung spürbar. Innen sorgen Silikonpads für Kratzschutz.
Skull & Co. GripCase: Anpassbar und Dock-kompatibel
Hier bekommst du drei Griffgrößen zur Auswahl – perfekt, wenn du ausprobieren willst, was dir liegt. Viele Modelle lassen sich mit Hülle docken, was nerviges Umstecken spart. Die Verarbeitung variiert je nach Charge leicht, aber die Idee ist clever und praxisnah.
Fazit: Egal ob Satisfye oder Skull & Co. – wenn du viel mobil spielst, wirst du mit einem Grip Case sehr viel entspannter spielen.
Speichererweiterung: Die besten microSD-Karten
32 GB interner Speicher – das ist nicht viel. Selbst das OLED-Modell kommt nur auf 64 GB. Und wenn Spiele wie Zelda: Tears of the Kingdom schon über 16 GB beanspruchen, wird’s schnell eng.
Wenn du auch nur gelegentlich digitale Titel kaufst, brauchst du eine microSD-Karte. Punkt.
Welche Größe brauchst du?
- 128 GB: Günstiger Einstieg für Gelegenheitsspieler
- 256–512 GB: Die goldene Mitte für normale Nutzer
- 1 TB: Zukunftssicher für eShop-Vielkäufer
Spiele wie Mortal Kombat 1 oder große RPGs fressen Speicher. Wenn du keine Lust hast, ständig zu löschen und neu zu installieren, lohnt sich eine größere Karte auf Dauer.
Worauf du achten solltest:
- Typ: microSDXC ist Standard (ab 64 GB aufwärts)
- Geschwindigkeit: UHS-I, mindestens Class 10 oder U1 – alles andere ist veraltet
- Marke: Vertraue etablierten Herstellern
Empfehlungen im Überblick:
Marke / Modell | Max. Lesegeschw. | Besonderheiten | Preis (128 GB) |
SanDisk (Nintendo Edition) | bis 100 MB/s | Offiziell lizenziert, hohe Zuverlässigkeit | ca. 17–23 € |
Samsung EVO Select | bis 130 MB/s | Sehr robust, gutes P/L-Verhältnis | ca. 15–20 € |
Kingston Canvas Go Plus | bis 170 MB/s | Extrem schnell, auch für 4K geeignet | ca. 18–25 € |
Amazon Basics microSDXC | bis 100 MB/s | Budget-Lösung, solide Basisleistung | ca. 12–18 € |
Tipp: Du brauchst keine High-End-Gaming-Karte mit 300 MB/s. Die Switch profitiert davon kaum. Lieber eine solide, markenstarke Karte mit garantierter Kompatibilität.
Audio-Upgrade: Headsets und Kopfhörer für besseren Sound
Guter Sound macht mehr aus als du denkst – vor allem unterwegs oder im Online-Multiplayer. Die Switch hat hier aber ein zwiegespaltenes Verhältnis zur Audio-Welt.
Kabellos? Ja – aber mit Einschränkungen
Seit einem Update kannst du Bluetooth-Kopfhörer direkt koppeln. Super praktisch, aber: Es gibt Latenz. Und: Es funktionieren dann nur zwei kabellose Controller gleichzeitig.
Wenn du kompromissloses Audio willst – vor allem beim kompetitiven Spiel – sind kabelgebundene oder 2.4-GHz-Funklösungen besser.
Die besten Optionen:
Razer Barracuda X (2022)
Ein echter Allrounder. Kabellos via USB-C-Dongle (sehr geringe Latenz), zusätzlich mit Bluetooth und Klinke. Leicht, lange Laufzeit, gutes Mikro. Preis: ca. 70–90 €.
→ Ideal für Vielspieler, die Flexibilität suchen.
SteelSeries Arctis Nova 1
Kabelgebunden, komfortabel, solide Klangqualität. Für rund 40–60 € ein starker Einstieg.
→ Für alle, die gutes Audio wollen, ohne gleich 100 € auszugeben.
Corsair HS70 Bluetooth
Ein geniales Doppellösung-Headset: Sound via Klinke von der Switch, Chat über Bluetooth via Smartphone. So kannst du Discord & Co. nutzen, ohne etwas zu verpassen.
→ Top für Online-Spieler mit Voice-Chat-Bedarf.
In-Ears mit Anspruch
Du willst’s portabel? Dann sind z. B. die Arctis GameBuds eine spannende Option – mit ordentlichem Klang, 2.4-GHz-Dongle und minimalem Packmaß.
Strom unterwegs: Powerbanks, Ladegeräte und Docks im Vergleich
Der Akku der Switch hält nicht ewig. Gerade unterwegs brauchst du eine Lösung – sonst ist im schlimmsten Moment Schluss.
Powerbanks: Worauf es wirklich ankommt
- Kapazität: 10.000 mAh für Tagesausflüge, 20.000 mAh für Reisen
- Ladeleistung: Mindestens 18 W mit USB Power Delivery (PD) – sonst lädt sie im Spielbetrieb nicht
Empfehlungen:
- Anker PowerCore-Serie – Marktführer, zuverlässig, viele Modelle mit 20.000 mAh+
- UGreen & Belkin – gute Alternativen, oft mit cleveren Extras wie integrierten Kabeln
- Belkin Charger Case – Hülle mit integrierter Powerbank für maximalen Komfort
Docks: Original vs. Drittanbieter
Das Original-Dock ist klobig – aber sicher. Drittanbieter-Docks sind kompakter, günstiger, oft mit praktischen Features wie LAN-Ports.
Wichtig: Nutze bei Dritt-Docks immer das originale Nintendo-Netzteil – sonst droht Bricking-Gefahr!
Ein gutes Dock ist Gold wert, besonders wenn du die Switch regelmäßig an den TV anschließt. Aber auch andere Geräte profitieren von cleverem Zubehör. Du brauchst beispielsweise noch einen Zweitmonitor oder überlegst, deinen Schreibtisch zu optimieren? Dann wirf einen Blick auf unsere Auswahl an Monitore ohne Rand – ästhetisch und praktisch.
Nützliche Extras: Kleine Helfer mit großer Wirkung
Nicht alles muss groß oder teuer sein. Manche der besten Zubehörteile kosten nur ein paar Euro – und bringen dennoch echten Mehrwert.
Thumb Grips
Diese kleinen Silikonaufsätze schützen die Sticks – und verbessern den Grip deutlich. Ideal für präzise Steuerung in Shootern oder Plattformern.
Cartridge-Hüllen
Wer physische Spiele nutzt, sollte seine Module nicht lose herumfliegen lassen. Kompakte, stoßfeste Etuis bieten Platz für 12, 24 oder sogar mehr Spiele.
Tisch-Ständer
Gerade die erste Switch-Version hat einen wackeligen Kickstand. Modelle wie der Hori Playstand sind stabil, verstellbar und lassen das Ladekabel unten frei – perfekt für den Tischmodus.
LAN-Adapter
Online zocken ohne Lag? Dann brauchst du LAN. Für das normale Dock (nicht OLED) helfen USB-zu-LAN-Adapter. Einfach einstöpseln – fertig.
Fazit: So holst du das Maximum aus deiner Switch heraus
Die Nintendo Switch ist eine fantastische Konsole – aber sie ist nur so gut wie das Zubehör, das du ihr zur Seite stellst.
Ob du unterwegs komfortabler spielen willst, dein Audio-Erlebnis verbessern möchtest oder schlicht mehr Speicher brauchst: Das richtige Zubehör ist kein Luxus, sondern eine sinnvolle Investition in deine Spielfreude.
Drei goldene Regeln zum Schluss:
- Passe das Zubehör deinem Spielverhalten an. Nicht jeder braucht alles – aber jeder braucht etwas anderes.
- Vermeide Billigware bei sensibler Elektronik. Ladegeräte und Docks sollten sicher und geprüft sein.
- Mach’s dir bequem. Ergonomie ist kein Extra, sondern Voraussetzung für langanhaltenden Spielspaß.
Mit den richtigen Helfern wird aus deiner Switch dein ganz persönliches Gaming-System – genau so, wie du es brauchst.
Natürlich hängt die Wahl des besten Zubehörs immer davon ab, welche Spiele du bevorzugst. Falls du noch auf der Suche nach Spielideen für deine Switch bist, schau dir unbedingt unsere Auswahl der besten Nintendo Switch Spiele an – von Indie-Perlen bis AAA-Klassiker ist für jeden etwas dabei.