Die Tomb Raider Reihenfolge

Seit ihrem Debüt 1996 hat Lara Croft nicht nur Spielegeschichte geschrieben – sie hat Generationen geprägt. Was als kantige 3D-Figur in blockigen Tempeln begann, wurde zu einer der langlebigsten und wandelbarsten Heldinnen des Mediums. In fast 30 Jahren hat die Tomb Raider-Serie mehrmals ihre Identität neu erfunden – mal kühl und aristokratisch, mal filmisch und emotional, zuletzt roh und verletzlich.

Diese Entwicklung macht die Frage nach der „richtigen Reihenfolge“ der Tomb Raider-Spiele zu mehr als einer simplen Liste. Denn je nachdem, was du suchst, verändert sich deine ideale Reihenfolge: Willst du die Story verstehen? Nostalgie erleben? Oder einfach den besten Einstieg finden?

Dieser Guide hilft dir, den Überblick zu behalten – von den klassischen Originalen über die Reboots bis hin zur kommenden Unified Timeline von Crystal Dynamics und Amazon Games.
Er zeigt dir, wo du anfangen solltest, was du getrost überspringen kannst, und warum jede Ära ihre eigene Daseinsberechtigung hat.

Hier bekommst du keine trockene Aufzählung, sondern den roten Faden durch Laras Geschichte – klar, empathisch und praxisnah.

Die drei Zeitlinien im Überblick – und ihre korrekte Story-Reihenfolge

Klassische Ära (1996–2003)
Die „Ur-Lara“: ikonische Gräber, knackige Rätsel, Gitter-Platforming.
Reihenfolge (Release = Story): I → II → III → The Last Revelation → Chronicles → The Angel of Darkness.

Legend-Zeitlinie (2006–2008)
Filmischer Reboot mit Eltern-Backstory.
Story-Reihenfolge: Anniversary (Prequel) → Legend → Underworld.

Survivor-Zeitlinie (2013–2018)
Düstere Origin-Story mit Crafting, Skilltrees, Hubs.
Reihenfolge = Release: Tomb Raider → Rise → Shadow.


Veröffentlichungen in Erscheinungs-Reihenfolge (kompakter Überblick)

  • 1996–2003 (Core Design): Tomb Raider I–III, The Last Revelation, Chronicles, The Angel of Darkness
  • 2006–2008 (Crystal Dynamics): Legend, Anniversary (Remake), Underworld
  • 2010–2015 (Spin-offs): Guardian of Light, Temple of Osiris, u. a.
  • 2013–2018 (Survivor): Tomb Raider (2013), Rise, Shadow
  • 2024+ (Bewahrung): Tomb Raider I–III Remastered, IV–VI Remastered (angekündigt)

Tipp: Wenn du „alles“ spielen willst, nutze zuerst die Zeitlinien, nicht die reine Release-Liste. So verstehst du Laras Entwicklung ohne Brüche.


Kaufberatung: Remaster vs. Remake vs. Ports

  • Remaster (I–III Remastered, 2024 / IV–VI Remastered angekündigt):
    Original-Gameplay bleibt, Grafik/Steuerung modernisiert. Ideal, wenn du die klassische DNA erleben willst, ohne dich mit alter Technik zu quälen.
  • Remake (Anniversary, 2007):
    Neuinterpretation des 1996er Klassikers im Legend-Gameplay. Erzählt die Ur-Story, spielt sich moderner und zugänglicher.
  • Ports/Legacy-Versionen:
    Nur sinnvoll, wenn du maximale Authentizität suchst und mit alter Steuerung leben kannst.

Kurz: Remaster = Bewahrung, Remake = Neuinszenierung. Für dich als Einsteiger sind I–III Remastered oder Anniversary die angenehmsten Brücken nach „früher“.


Entscheidungs-Guide: Finde die Reihenfolge, die zu dir passt

  • Story & Charakterentwicklung wichtig?Survivor-Trilogie zuerst.
  • Rätsel, Labyrinthe, „echte“ Gräber?Klassische Ära via Remastered.
  • Filmisch, schnittig, Popcorn-Tempo?Legend-Zeitlinie (Anniversary → Legend → Underworld).
  • Koop-Action zwischendurch?Lara Croft and the Guardian of Light / Temple of Osiris (Spin-offs, optional).

Die Klassische Ära (1996–2003): Vom Original bis Angel of Darkness

Die Klassiker sind wie alte Tempel: kantig, majestätisch, manchmal unerbittlich – und genau deshalb unvergesslich. Du bekommst dichte Atmosphäre, einsame Erkundung, präzises Platforming auf einem unsichtbaren Gitter und Rätsel, die nicht nur Schalter zählen, sondern Geduld lehren. Hier wurde die Ikone geboren.

Der Pioniergeist von Tomb Raider (1996) erinnert an den Entdeckerdrang anderer Retro-Klassiker. Wenn du Lust hast, solche Ursprünge zu erleben, wirf einen Blick auf unsere Übersicht zu Retro-Konsolen und modernen Klassikern.

Tomb Raider (1996) + „Unfinished Business“

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Worum es geht: Lara jagt im Auftrag von Jacqueline Natla dem Scion von Atlantis hinterher, wird verraten und deckt eine uralte Verschwörung auf.

Warum es wirkt: Damals revolutionär: Weite 3D-Räume, Stille als Spannungswerkzeug, kühles Erkundungstempo. Heute spielen? In Tomb Raider I Remastered wirkt die Levelarchitektur sauber und lesbar; die optionale moderne Steuerung nimmt Frust, behält aber den Kern.

Tomb Raider II (1997) + „The Golden Mask“

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Worum es geht: Wettlauf um den Dolch von Xian – vom venezianischen Kanal bis Tibet.
Was sich ändert: Mehr Action, mehr menschliche Gegner, Fahrzeuge (Boot, Schneemobil). Ein deutlich höheres Tempo, ohne die Gräber ganz zu opfern. Heute spielen? TR II Remastered ist der Sweet Spot für Retro-Actionfans: knackig, variabel, ikonische Setpieces.

Der Übergang von kühlen Ruinen zu rasanter Action in Tomb Raider II erinnert an Spiele, die mit eleganter Bewegung und Stealth-Mechaniken arbeiten – ähnlich wie in unserer Liste der besten Stealth-Spiele wie Dishonored.

Tomb Raider III: Adventures of Lara Croft (1998) + „The Lost Artefact“

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Worum es geht: Vier Artefakte aus einem Antarktis-Meteoriten, Auftraggeber Dr. Willard, Schauplätze u. a. Indien, Südsee, London, Area 51.

Signature-Feature: Nicht-lineare Struktur: Nach dem Auftakt wählst du die nächsten Regionen frei.

Schwierigkeitsgrad: Hart, manchmal unbarmherzig – belohnend, wenn du Timing und Raumgefühl magst.

Heute spielen? Mit Remaster-Optik gewinnen Lesbarkeit und Flow, der Anspruch bleibt – im besten Sinne.

Tomb Raider: The Last Revelation (1999)

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Worum es geht: Fast ausschließlich Ägypten. Lara entfesselt versehentlich Set, jagt Artefakte, wird von Werner Von Croy verfolgt.

Design-Idee: Ein zusammenhängender Schauplatz statt Weltreise – dichter, kohärenter, thematisch fokussiert.

Cliffhanger: Das Ende lässt Laras Schicksal offen – ein mutiger Abschluss eines erschöpften, aber brillanten Teams.

Heute spielen? Das Setting ist zeitlos. Mit moderner Steuerung entfaltet sich die „Pyramidenlogik“ ohne Bedienhürden.

Tomb Raider: Chronicles (2000)

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Worum es geht: Rückblick-Episoden nach Laras vermeintlichem Tod: Rom, russisches U-Boot, irische Insel (Teenage-Lara), New York (Heist).

Warum spannend: Anthologie-Format zeigt Facetten: Stealth, Mythos, Tech. Ein Studio atmet durch – und experimentiert.

Heute spielen? Perfekt, wenn du „Short Stories“ im TR-Gewand schätzt. Mechanisch klassisch, thematisch abwechslungsreich.

Tomb Raider: The Angel of Darkness (2003)

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Worum es geht: Zurück aus dem Off, in Paris des Mordes an Von Croy verdächtigt. Eine Alchemisten-Kabale, Nephilim, Kurtis Trent als zeitweise spielbarer Partner.

Ambition vs. Realität: Düsteres Neo-Noir, Dialog-Optionen, Stärke-Gates, Stealth – aber Release-Probleme, sperrige Steuerung, unfertige Systeme.

Warum trotzdem wichtig: Der kühne Versuch, Lara für PS2 neu zu erfinden, markiert das Ende der Core-Ära – und schafft die Bühne für den Crystal-Dynamics-Reboot.


Klassik heute gut spielen – dein Praxis-Setup

  • Niedrige Einstiegshürde: Tomb Raider I–III Remastered zuerst. Du bekommst Stil, Stimmung und Rätsel ohne Technikfrust.
  • Story-Bogen schließen: Danach The Last Revelation und Chronicles; Angel of Darkness nur, wenn du die Entwicklungsgeschichte miterleben willst.
  • Zeitbudget klein? Starte mit Tomb Raider II Remastered (Tempo) oder The Last Revelation (Themenfokus).

Was du aus der klassischen Ära „mitnimmst“

  • Design-Lektion: Räume sind Rätsel. Jede Kante, jedes Podest ist Bedeutungsträger.
  • Ton & Einsamkeit: Keine Dauer-Beschallung, sondern Spannung durch Stille und Architektur.
  • Ikone statt Origin: Lara ist hier fertig – aristokratisch, souverän, larger-than-life. Das macht den Reiz aus – und erklärt, warum spätere Reboots sie zerlegen und neu zusammensetzen.

Die Legend-Zeitlinie (2006–2008) – Crystal Dynamics‘ filmische Neuausrichtung

Nach dem turbulenten Ende von The Angel of Darkness lag die Serie am Boden. Die Marke „Tomb Raider“ galt als überladen, technisch überholt und erzählerisch ausgebrannt. Dann kam Crystal Dynamics – mit einer klaren Mission: Lara Croft sollte nicht neu erfunden, sondern neu verstanden werden.

Der Ton wechselte – von archäologischer Isolation zu emotionaler Intimität, von pixeligen Sprüngen zu flüssigem Bewegungsfluss. Die Legend-Zeitlinie schuf eine Lara mit Vergangenheit, Schuld und Sehnsucht – eine Heldin mit Herz, nicht nur Pistolen.


Tomb Raider: Legend (2006)

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Worum es geht:
Lara sucht nach den Fragmenten von Excalibur, um das Verschwinden ihrer Mutter Amelia Croft aufzuklären. Ihre Reise führt sie von Bolivien über Japan bis nach Nepal. Dabei trifft sie auf Amanda Evert, eine alte Freundin, die nach einem schicksalhaften Höhlenunglück als Gegenspielerin zurückkehrt – besessen von einer mysteriösen, dunklen Macht.

Das filmische Storytelling von Legend erinnert an emotionale Rollenspiele wie The Witcher 3. Wenn du dich für dichte Erzählwelten interessierst, schau dir unsere Witcher 3 Tipps für Anfänger an – perfekt, um in ähnliche Abenteuer einzutauchen.

Warum es wichtig ist:
Legend war der dringend benötigte Neuanfang – flüssige Steuerung, filmreife Inszenierung, humorvolle Dialoge und ein modernes Team rund um Lara mit Zip und Alister. Zum ersten Mal sprach Lara regelmäßig mit ihren Begleitern – und das machte sie menschlich.
Das Spiel war schneller, emotionaler und visuell spektakulärer. Es legte den Grundstein für die moderne Lara Croft, die nicht nur Artefakte jagt, sondern auch Antworten.

Heute spielen?
Das Spiel bleibt auch 20 Jahre später erstaunlich zugänglich. Auf PC und modernen Konsolen (etwa via Steam oder Retro-Kompatibilität) funktioniert es gut – und bildet den besten Einstiegspunkt für jene, die klassische Tomb-Raider-Rätsel in zeitgemäßer Form erleben wollen.


Tomb Raider: Anniversary (2007)

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Worum es geht:
Ein Jahr nach Legend erschien ein mutiger Schachzug: Anniversary – kein simples Remake, sondern eine Neuinterpretation des Originals von 1996. Crystal Dynamics nahm den Plot um den Scion von Atlantis und übersetzte ihn in das erzählerische Gerüst der neuen Zeitlinie.
Plötzlich war Natla nicht mehr nur die mysteriöse Auftraggeberin, sondern direkt mit Laras Eltern verbunden. Der klassische Mythos wurde Teil einer größeren Saga.

Warum es wichtig ist:
Anniversary war Brücke und Rückkehr zugleich. Es verband das Gefühl der alten Gräber mit der Modernität von Legend. Du hattest wieder die langen Sprünge, den Sense-of-Place, die stillen Momente – aber alles flüssiger, zugänglicher, cineastischer.
Es ist das perfekte Beispiel für ein Remake, das versteht, warum das Original funktionierte – und was heutige Spieler erwarten.

Heute spielen?
Anniversary läuft flüssig auf modernen PCs, ist Teil vieler Collections (z. B. Tomb Raider Trilogy HD) und bleibt für viele Fans der „Sweet Spot“ zwischen Nostalgie und Komfort. Ideal, wenn du klassische Rätsel ohne Frust erleben willst.


Tomb Raider: Underworld (2008)

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Worum es geht:
Direkte Fortsetzung von Legend und Abschluss der Trilogie. Lara folgt den Spuren der nordischen Mythologie, sucht nach Thors Hammer Mjölnir und dem geheimnisvollen Ort Avalon, wo ihre Mutter verschwand. Doch Avalon entpuppt sich als Helheim, die nordische Unterwelt.
Sie kämpft gegen Natla und Amanda, deckt die tragische Wahrheit über das Schicksal ihrer Mutter auf und verhindert am Ende die Apokalypse.

Was es besonders macht:

  • Größere, offenere Level mit physikbasierten Rätseln
  • Dynamische Animationen und freiere Steuerung
  • Eine Lara, die sich ihrer Rolle bewusst wird – emotional gereift, kompromisslos, aber empathischer

Heute spielen? Underworld ist das technisch ambitionierteste Spiel der Legend-Ära – grafisch auch heute noch beeindruckend. Es schließt den emotionalen Bogen der Trilogie und zeigt die erste wirklich „menschliche“ Lara: verletzlich, zielstrebig, reflektiert.


Die Essenz der Legend-Zeitlinie

Crystal Dynamics definierte Lara neu, ohne sie zu verraten.
Die alte, mystische Grabräuberin wurde zur forschenden Archäologin – klug, ironisch, mit emotionaler Tiefe. Die Legende bekam Persönlichkeit.

  • Erzählerischer Fokus: Die Suche nach Familie statt nach Ruhm
  • Gameplay-Shift: Mehr Dynamik, weniger Strenge, dafür filmische Inszenierung
  • Emotionaler Ton: Tragik und Selbstbestimmung statt distanzierter Coolness

Wer Tomb Raider heute „modern“ erleben will, ohne den Survival-Schock der 2010er, sollte Anniversary → Legend → Underworld in dieser Reihenfolge spielen.


Anniversary vs. Original (1996): Was wurde wirklich verändert?

Der Vergleich dieser beiden Spiele ist wie der Blick durch zwei Epochen des Game Designs.
Beide erzählen dieselbe Geschichte – doch sie sprechen völlig unterschiedliche Sprachen.

1. Motivation & Charakterisierung

  • 1996: Lara jagt den Scion aus Abenteuerlust – kühl, unnahbar, fast mythisch.
  • 2007: Ihre Suche ist emotional aufgeladen. Sie will verstehen, was mit ihrer Mutter geschah – das Artefakt ist persönlicher Schlüssel, nicht bloßer Schatz.
    Ergebnis: Das Remake macht aus der Ikone eine Figur mit innerem Antrieb.

2. Erzählweise & Ton

  • Original: Minimalistische Erzählung über Atmosphäre – du liest die Welt, nicht Dialoge.
  • Remake: Filmisch, mit Cutscenes und Zwischendialogen, die in den Legend-Kanon eingebettet sind.
    Ergebnis: Die Geschichte ist kohärenter, aber weniger mystisch – das Geheimnis wird erzählbarer, greifbarer.

3. Gameplay & Steuerung

  • Original: Gitterbasiertes Leveldesign, präzise, aber sperrig – jeder Sprung ist Berechnung.
  • Remake: Flüssige Bewegung, 360°-Kamera, Greifhaken, physikbasierte Rätsel.
    Ergebnis: Mehr Flow, weniger Strenge – die Eleganz der Bewegung ersetzt das taktische Planen.

4. Levelstruktur & Pacing

  • Original: Weitläufige, labyrinthartige Areale; Rätsel durch Raumverständnis.
  • Remake: Schlankere Level, klarere Ziele, filmische Übergänge.
    Ergebnis: Bessere Zugänglichkeit, aber weniger Rätselintensität – ein bewusster Kompromiss für moderne Spieler.

5. Atmosphäre & Präsentation

  • Original: Stille, Leere, Entfremdung – Spannung durch Einsamkeit.
  • Remake: Musik, Dialoge, Lichteffekte, dynamische Kameras – Spannung durch Inszenierung.
    Ergebnis: Beide erzeugen Immersion, aber auf gegensätzliche Weise: das Original durch Isolation, das Remake durch Emotion.

Fazit zum Vergleich

Anniversary ist keine Kopie, sondern eine Übersetzung. Es nimmt die DNA des Originals und schreibt sie in eine neue Sprache – dieselben Gene, anderes Zeitalter.

Wenn du verstehen willst, warum Lara Croft bis heute funktioniert, dann liegt die Antwort genau zwischen diesen beiden Spielen: zwischen der kühlen Präzision von 1996 und der emotionalen Resonanz von 2007.

Die Survivor-Trilogie (2013–2018) – Die Geburt der modernen Lara Croft

2013 wagte Crystal Dynamics den nächsten großen Schritt: einen vollständigen Neustart.
Nach zwei Jahrzehnten Mythos wurde Lara Croft wieder jung – verletzlich, unsicher, menschlich.
Die Survivor-Trilogie erzählt nicht von der Ikone, sondern davon, wie sie dazu wurde.
Das war kein nostalgischer Rückblick, sondern ein mutiger Reset für eine neue Generation.


Tomb Raider (2013)

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Worum es geht:
Die 21-jährige Lara Croft begibt sich auf ihre erste Expedition: das verschollene Königreich Yamatai im sagenumwobenen Drachen-Dreieck. Doch ihr Schiff, die Endurance, zerschellt in einem mysteriösen Sturm. Lara strandet – verletzt, allein, unbewaffnet.
Was folgt, ist weniger Abenteuer als Überlebenskampf. Zwischen wilden Tieren, Kultisten und Naturgewalten wächst Lara über sich hinaus.

Warum es so besonders ist:
Zum ersten Mal wird Lara nicht als Heldin gezeigt, sondern als Mensch, der zu einer wird.
Ihr erster Abschuss, ihr erstes Feuer, ihr erster Sieg – jedes Ereignis fühlt sich greifbar an.
Das Spiel bricht mit der alten Formel und kombiniert Erkundung, Crafting, Skill-Trees und halb-offene Areale.
Die Action ist brutal, aber nie selbstzweckhaft – sie erzählt von Schmerz und Widerstandskraft.

Heute spielen?
Auch über ein Jahrzehnt später bleibt Tomb Raider (2013) ein hervorragender Einstiegspunkt.
Die Definitive Edition läuft auf allen modernen Plattformen und zeigt, wie Charakterentwicklung in einem Actionspiel funktionieren kann.


Rise of the Tomb Raider (2015)

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Worum es geht:
Ein Jahr nach Yamatai ist Lara besessen davon, die Wahrheit über das Übernatürliche zu beweisen – und den Ruf ihres Vaters Richard Croft wiederherzustellen.
Ihre Reise führt sie nach Syrien und schließlich nach Sibirien, wo sie auf die paramilitärische Organisation Trinity trifft.
Im Zentrum: die Quelle der Unsterblichkeit, ein Artefakt, das ewiges Leben verspricht – und Verderben bringt.

Warum es glänzt:
Rise ist größer, schöner, strukturierter. Die Hub-Welten sind weitläufig, die Nebenmissionen lohnend, die Gräber endlich wieder echte Rätselräume.
Es verknüpft das intime Storytelling des Vorgängers mit dem epischen Maßstab klassischer Abenteuer.
Lara wird zur Forscherin, nicht nur zur Überlebenden. Ihre innere Zerrissenheit – zwischen Erkenntnis und Obsession – macht sie glaubwürdiger denn je.

Heute spielen?
Die 20th Anniversary Edition ist die beste Version – inkl. aller DLCs, Nebenquests und moderner Grafikoptionen.
Rise gilt zu Recht als das ausgewogenste Spiel der gesamten Serie.


Shadow of the Tomb Raider (2018)

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Worum es geht:
Zwei Jahre nach den Ereignissen in Sibirien ist Lara vollständig in ihre Rolle als Archäologin geschlüpft. Doch in Cozumel (Mexiko) begeht sie einen fatalen Fehler: Sie entreißt einen Maya-Dolch – und löst damit eine Apokalypse aus. Ihre Reise führt sie tief in den Dschungel von Peru, in die verborgene Stadt Paititi, wo sie sich nicht nur Trinity, sondern auch ihrer eigenen Schuld stellen muss.

Der moralische Konflikt in Shadow of the Tomb Raider – zwischen Verantwortung und Selbstüberschätzung – spiegelt Themen wider, die du auch in Spielen wie The Last of Us findest. Lies dazu unseren Artikel über ähnliche Spiele wie The Last of Us, wenn du Lust auf erzählerische Tiefe hast.

Warum es der emotionale Höhepunkt ist:
Shadow ist introspektiver, reifer und düsterer als seine Vorgänger. Lara kämpft weniger gegen Feinde – sondern gegen sich selbst. Die Handlung fragt: „Was, wenn du beim Versuch, die Welt zu retten, sie zerstörst?“ Das Gameplay fokussiert sich wieder stärker auf Rätsel, Tarnung und Erkundung – eine bewusste Rückkehr zu den Wurzeln.

Heute spielen?
Die Definitive Edition bietet alle Inhalte und Performance-Upgrades. Wer die Origin-Story vollständig erleben will, muss Shadow gesehen haben – es vollendet Laras Wandlung von der Überlebenden zur Tomb Raider, die endlich weiß, wer sie ist.


Fazit der Survivor-Ära

Diese Trilogie ist kein Reboot, sie ist eine Charakterstudie.
Lara wird hier nicht einfach „neu gezeichnet“ – sie wird verstanden.
Das alte Power-Fantasy-Bild der 90er zerbricht, damit etwas Echtes entstehen kann.

Warum das wichtig ist:

  • Erzählerisch: Es geht um Traumata, Verantwortung und Selbstbestimmung.
  • Spielerisch: Moderne AAA-DNA – Crafting, Cinematics, RPG-Progression.
  • Emotional: Du erlebst Lara nicht als Ikone, sondern als Mensch.

Mit Shadow of the Tomb Raider endet diese Phase – und mit ihr die dritte Ära.
Doch das Franchise stand erneut an einer Schwelle: Wie verbindet man drei Jahrzehnte, drei Zeitlinien, drei Laras?


Jenseits der Hauptreihe: Spin-offs, Remasters und Mobile-Abenteuer

Zwischen den großen Reboots entstanden unzählige Seitenpfade – Experimente, die zeigen, wie vielseitig die Marke „Tomb Raider“ sein kann, wenn man sie vom Hauptkanon löst.


Die „Lara Croft“-Subserie: Action aus der isometrischen Perspektive

Mit Lara Croft and the Guardian of Light (2010) und Lara Croft and the Temple of Osiris (2014) verabschiedete sich die Serie kurzzeitig von filmischen Storys.
Diese Spiele setzten auf Koop-Gameplay, Rätsel und Arcade-Tempo – isometrisch, flott, und bewusst abseits der Hauptreihe.

  • Koop-Fokus: Zwei (bzw. vier) Spieler lösen Rätsel, bekämpfen Horden und teilen Ressourcen.
  • Ton: Leichtfüßig, humorvoll, ohne Kanon-Zwang.
  • Warum interessant: Sie zeigen Laras Vielseitigkeit als Figur und Marke – zwischen Mythos und Spaß.

Mobile- und Handheld-Abenteuer

Die frühen 2000er sahen 2D-Versionen für Game Boy und Advance (Tomb Raider: Curse of the Sword, The Prophecy), während die 2010er Mobile-Spin-offs brachten:

  • Lara Croft: Relic Run (2015) – Endless Runner
  • Lara Croft GO (2015) – preisgekröntes, rundenbasiertes Puzzle-Spiel

Diese Titel stehen zwar außerhalb der Hauptzeitlinien, zeigen aber, wie stark das Markenzeichen „Lara Croft“ unabhängig vom Story-Kanon funktioniert.


Die Remastered Collections – Bewahrung statt Reboot

Mit Tomb Raider I–III Remastered (2024) und der angekündigten Tomb Raider IV–VI Remastered (2025) verfolgt Entwickler Aspyr Media eine andere Philosophie als die Reboots:
keine Neuerfindung, sondern Restaurierung.

  • Originalgetreue Level: Unverändertes Design, modernisierte Grafik
  • Steuerung nach Wahl: Klassisch („Tank Controls“) oder modern (freie Kamera)
  • Vollständigkeit: Alle Add-ons integriert – erstmals vollständig für Konsole
  • Zielgruppe: Veteranen und Neulinge, die die Ursprünge ohne technische Barrieren erleben wollen

Wo Anniversary das Original umdeutete, will das Remaster es bewahren – eine digitale Denkmalpflege für eine Ära, die Gaming geprägt hat.


Was die Spin-offs über Tomb Raider verraten

Jeder dieser Seitentriebe ist wie ein Echo:
Ein Versuch, die Kernformel – Forschen, Entdecken, Überleben – in neue Kontexte zu übersetzen.
Sie zeigen, dass Lara Croft längst mehr als eine Spielfigur ist.
Sie ist eine Marke, eine Mythologie, ein Archetyp für Neugier und Selbstermächtigung.


Blick nach vorn: Unified Timeline unter Crystal Dynamics & Amazon Games

Nach dem Abschluss der Survivor-Trilogie herrschte jahrelang Funkstille. Fans fragten sich:
Wie geht es weiter? Wird Lara erneut neu erfunden – oder findet sie endlich eine einheitliche Identität?

2023 kam die Antwort: Crystal Dynamics arbeitet mit Amazon Games an einem neuen Haupttitel, entwickelt auf der Unreal Engine 5. Das Ziel: keine weitere Reboot-Zeitlinie, sondern eine „Unified Timeline“, die alle bisherigen Versionen von Lara Croft in einer konsistenten Erzählwelt vereint.

Wenn dich der Gedanke fasziniert, wie Spiele ihre Universen verknüpfen und neu interpretieren, wirf einen Blick auf unsere Vorschau zu den Spielevorstellungen der Gamescom 2025 – dort siehst du, welche kommenden Projekte ähnliche Ambitionen haben wie Tomb Raiders Unified Timeline.

Was das bedeutet:

  • Kuratierte Synthese statt Reboot: Statt die Vergangenheit zu verwerfen, wollen die Entwickler die besten Elemente aller Ären verbinden – die Coolness der Klassik, die Emotionalität der Legend-Trilogie und die Menschlichkeit der Survivor-Ära.
  • Transmediale Vision: Amazon plant ein vernetztes Universum aus Spielen, Serien und Filmen – ähnlich einem MCU für Lara Croft. Dafür braucht es eine konsistente Figur.
  • Die definitive Lara: Eine Heldin, die sich nicht mehr neu erfinden muss, sondern alle ihre früheren Gesichter in sich trägt. Eine Lara, die reifer, erfahrener, aber immer noch neugierig ist – bereit, das nächste Kapitel zu schreiben.

Warum das wichtig ist:

Nach fast 30 Jahren hat Tomb Raider alles versucht – Reboots, Remakes, Retcons.
Die „Unified Timeline“ ist der Versuch, die Vergangenheit zu integrieren, nicht zu löschen.
Wenn es gelingt, könnte Lara Croft zur ersten Videospielheldin werden, deren ganze Geschichte kohärent erzählt wird – über Generationen von Spielern hinweg.

Fazit: Das Vermächtnis und die nächste Generation

Laras Reise ist mehr als eine Reihe von Spielen – sie ist ein Stück Videospielgeschichte.
Kaum eine andere Figur hat sich so oft neu erfunden und dabei doch ihren Kern bewahrt.

Vom blockigen Polygon-Abenteuer über cineastische Blockbuster bis hin zu emotionalen Survival-Dramen: Tomb Raider ist ein Spiegel der Gaming-Entwicklung selbst.
Jede Ära steht für eine Generation – technisch, erzählerisch, kulturell.

  • Die Klassische Ära (1996–2003): Pionierin des 3D-Action-Adventures, Fokus auf Rätsel, Raumgefühl, Isolation.
  • Die Legend-Trilogie (2006–2008): Emotionaler Neustart – filmisch, elegant, mit Herz.
  • Die Survivor-Trilogie (2013–2018): Reifung zur modernen Heldin – verletzlich, glaubwürdig, menschlich.

Mit der angekündigten Unified Timeline wagt Crystal Dynamics nun das Unmögliche:
Aus diesen drei fragmentierten Versionen eine definitive Lara Croft zu formen – eine, die Geschichte, Emotion und Mythos verbindet.

Vielleicht ist das die schönste Ironie dieser Marke: Lara Croft hat unzählige Gräber geplündert, doch das größte Geheimnis, das sie je entdeckt hat, ist sie selbst.


Häufige Fragen (FAQ)

Ist Anniversary Teil der Classic- oder der Legend-Zeitlinie?

Ganz klar: Legend-Zeitlinie. Auch wenn Anniversary die Story des Originals (1996) erzählt, ist sie als Prequel zu Legend gedacht. Crystal Dynamics nutzte das Remake, um die Atlantis-Geschichte nahtlos in die elternzentrierte Handlung der Legend-Trilogie einzufügen.

Kurz gesagt:

  • Tomb Raider (1996) = Originalgeschichte der Classic-Ära
  • Tomb Raider: Anniversary (2007) = gleiche Handlung, aber Teil der Legend-Kontinuität

In welcher Reihenfolge spiele ich DLCs und Erweiterungen?

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Hier die einfache Übersicht:

Survivor-Trilogie:

  • Tomb Raider (2013) – optional: Tomb of the Lost Adventurer (Bonusgrab)
  • Rise of the Tomb Raider (2015) – nach der Hauptstory: Baba Yaga: The Temple of the Witch und Cold Darkness Awakened
  • Shadow of the Tomb Raider (2018) – die „7 Gräber der Prüfungen“ sind über die Hauptstory verteilt und lohnen sich auch nach dem Abspann.

Classic-Ära (Remastered 2024):

  • Alle Add-ons (Unfinished Business, Golden Mask, Lost Artefact) sind integriert und sollten nach dem jeweiligen Hauptspiel gespielt werden.

Sind die Remastered-Versionen „kanonisch“?

Nein – sie sind bewahrend, nicht erzählend. Die Tomb Raider I–III Remastered (und die angekündigten IV–VI) verändern nichts an der Handlung und fügen keine neuen Storyelemente hinzu.

Ihr Zweck ist es, die Originale technisch zugänglich zu machen, nicht, den Kanon neu zu interpretieren. Wenn du also die Geschichte verstehen willst, sind die Remaster authentische Quellen, keine Reboots.


Muss ich die Spin-offs spielen, um alles zu verstehen?

Nein, absolut nicht – aber sie lohnen sich trotzdem.

Storytechnisch: Die Spin-offs wie Lara Croft and the Guardian of Light oder Temple of Osiris sind nicht Teil der Hauptzeitlinien. Du verpasst keine entscheidenden Plotpunkte, wenn du sie überspringst.

Spielerisch: Wenn du aber Spaß an Rätseln, schnellen Reflexen und Koop-Gameplay hast, sind sie eine großartige Ergänzung. Sie zeigen Lara in einem anderen Licht – weniger Drama, mehr Action, mehr Spielwitz.

Kurz gesagt:

  • Nicht nötig für die Story, aber
  • ideal für zwischendurch, wenn du den Kern der Reihe – Entdecken, Rätseln, Staunen – ohne epische Inszenierung erleben willst.