Dein Kind will ein VR-Headset. Du fragst dich: Ist das sicher? Welche Spiele sind wirklich geeignet? Und warum zur Hölle kostet das alles so viel?
Gute Nachrichten: Es gibt 2025 fantastische VR-Spiele für Kinder – wenn du weißt, worauf du achten musst. Noch bessere Nachricht: Ich zeige dir genau, welche das sind.
Die besten VR-Spiele nach Kategorie
Nicht jedes VR-Spiel ist für Kinder geeignet, selbst wenn es harmlos aussieht. Manche machen übel, andere überfordern sozial. Die folgenden Spiele haben sich bewährt – bei echten Familien, mit echten Kindern.
Für den sanften Einstieg: Komfort und Magie
Wenn dein Kind noch nie VR ausprobiert hat, starte hier. Diese Spiele sind so designt, dass Übelkeit quasi unmöglich ist.
Lego Bricktales VR (Meta Quest)
Das ist der Goldstandard. Stell dir vor, du baust Lego – aber die Steine schweben auf deinem echten Wohnzimmertisch. Dein Kind sieht dabei seine Umgebung, seine Geschwister, den Hund. Keine Isolation, keine Übelkeit.
Was macht es besonders:
- Mixed Reality bedeutet: Dein Kind bleibt in der realen Welt
- Keine künstliche Bewegung – es geht physisch um das virtuelle Modell herum
- Problemlösen statt nach Anleitung bauen: „Baue eine Brücke, die den Roboter trägt“
- Komplett auf Deutsch verfügbar
Geeignet ab: 8 Jahren (wenn das Headset passt)
Du wirst schnell merken, dass Kinder in VR oft genauso viel Spaß an einfachen, ruhigen Spielen haben wie an actionreichen Titeln. Wenn dein Kind generell eher gemütliche Games mag, lohnt ein Blick auf die Liste der besten Denkspiele für PC und Konsole. Viele davon gibt es zwar nicht in VR, aber sie zeigen dir, welche Puzzle-Mechaniken Kinder lieben – perfekt, um VR-Alternativen auszuwählen.
Moss & Moss: Book 2 (Quest, PSVR2, PC)
Eine Maus namens Quill braucht deine Hilfe. Du bist nicht die Maus – du bist ihr Beschützer, eine Art Geist im Märchenbuch. Quill nimmt Blickkontakt auf, winkt dir zu, bittet um Hilfe.
Das ist emotionales Storytelling, wie VR es kann. Kein Spiel hat mir mehr Gänsehaut gegeben, wenn eine winzige animierte Maus mich direkt anschaut und mir vertraut.
Wichtig zu wissen: Es gibt milde Kämpfe gegen mechanische Käfer (unblutig, USK 6), die sensible Kinder kurzzeitig ängstigen können. Beim ersten Mal dabei bleiben.
Geeignet ab: 8-9 Jahren
Max Mustard (Quest)
Erinnerst du dich an Super Mario 64? Genau dieses Gefühl, nur in VR. Du schaust von oben auf bunte Welten und hilfst der Figur Max, Hindernisse zu überwinden.
Das Spiel ist speziell für VR entwickelt – du feuerst Gadgets ab, um Max zu helfen, greifst in die Welt ein. Es ist bunt, charmant und einer der besten Platformer in VR überhaupt.
Geeignet ab: 7-8 Jahren
Kreativität und freies Experimentieren
Diese Spiele haben kein „Game Over“. Kein Zeitdruck. Keine Bestrafung. Nur Raum zum Ausprobieren.
Job Simulator & Vacation Simulator (alle Plattformen)
Roboter versuchen zu verstehen, wie Menschen arbeiten und Urlaub machen – und scheitern herrlich daran. Dein Kind wirft Donuts auf Kunden, zerquetscht Tomaten beim Kochen, macht grundsätzlich alles falsch – und das ist der Punkt.
Wenn dein Kind Begeisterung für kreative VR-Tools wie Tilt Brush zeigt, könnte es auch Spaß an klassischen Bauwelten haben. Die Übersicht zu ähnlichen Spielen wie Minecraft hilft dir, das Interesse außerhalb von VR weiterzuführen – gerade jetzt, wo Minecraft VR 2025 kaum noch unterstützt wird.
Warum das pädagogisch wertvoll ist:
- Kinder lernen durch Experimentieren, ohne Angst vor Fehlern
- Stärkt Selbstwirksamkeit: „Ich kann Dinge bewirken“
- Vacation Simulator funktioniert sogar ohne Controller (Hand-Tracking)
Der Slapstick-Humor trifft genau das Niveau von 8- bis 12-Jährigen. Und ehrlich? Auch Erwachsene lachen.
Geeignet ab: 7 Jahren
Cosmonious High (alle Plattformen)
Eine Alien-Highschool, in der jedes Objekt auf dich reagiert. Winke einem Alien zu – es winkt zurück. Gib High-Five – es freut sich. Die Welt fühlt sich lebendig an.
Besonders smart: Der „kleine Spieler“-Modus macht Tische und Regale für Kinder erreichbar. Das Spiel bietet außerdem Hilfen für Farbenblinde und motorisch eingeschränkte Spieler.
Geeignet ab: 8 Jahren
Tilt Brush / Open Brush (Quest, PC)
Kein Spiel – ein Werkzeug. Dein Kind malt im dreidimensionalen Raum mit Feuer, Licht, Sternen. Es erschafft keine flachen Bilder, sondern begehbare Skulpturen.
Ich habe Kinder erlebt, die 45 Minuten lang konzentriert Welten erschaffen haben, nur um dann hineinzugehen und sie von innen zu betrachten. Das verändert das Verständnis von Kreativität.
Geeignet ab: 7 Jahren
Spielerisch lernen
Edutainment klingt langweilig. In VR ist es das nicht – weil abstrakte Konzepte plötzlich greifbar werden.
Einige VR-Spiele wecken bei Kindern Interesse an Tier- oder Naturthemen, besonders Ocean Rift. Die Übersicht über die besten Tier- und Pferdespiele für PC erweitert diese Begeisterung spielerisch – perfekt für Bildschirmtage ohne VR-Brille.
Futuclass Chemistry (Quest, PC)
Chemie-Hausaufgaben nerven. Moleküle im Raum zusammenbauen und Reaktionen gefahrlos durchführen – das ist cool. Dein Kind lernt Reaktionsgleichungen, indem es Atome physisch verbindet.
Das verwandelt trockenes Auswendiglernen in haptisches Verstehen. Und plötzlich macht Chemie Sinn.
Geeignet ab: 10 Jahren (schulisches Vorwissen hilfreich)
National Geographic Explore VR & Ocean Rift (Quest)
Machu Picchu, die Antarktis, die Tiefsee – dein Kind macht virtuelle Exkursionen an Orte, die es sonst nie sehen würde.
Ocean Rift nutzt auf der Quest 3 Mixed Reality: Fische schwimmen durch „Löcher“ in euren Wohnzimmerwänden. Das ist faszinierend. Aber Achtung: Hai-Szenarien können jüngere Kinder intensiv finden. Wähle die Tierarten vorher aus.
Geeignet ab: 7-8 Jahren
Townsmen VR (alle Plattformen)
Eine mittelalterliche Siedlung aufbauen – klingt komplex. In VR wird es intuitiv: Dein Kind hebt Bauarbeiter physisch auf, setzt sie an ihren Arbeitsplatz, schiebt Wolken beiseite.
Das macht Zusammenhänge greifbar: Holz wird zu Brettern, Bretter zu Häusern. Komplett auf Deutsch, perfekt für strategisches Denken ohne Menü-Chaos.
Geeignet ab: 9 Jahren
Bewegung und Rhythmus
VR kann ein Workout sein. Diese Spiele bringen dein Kind in Bewegung – schweißtreibend, aber spaßig.
Wenn dein Kind VR nutzt, um in andere Welten abzutauchen, können auch die besten VR-Fitness-Spiele spannend sein. Viele davon sind zwar für ältere Kinder, aber sie zeigen dir, welche Bewegungsarten langfristig motivierend bleiben.
Beat Saber (alle Plattformen)
Das bekannteste VR-Spiel. Blöcke im Rhythmus zerschlagen, mit Lichtschwertern. Es ist Kardio-Training, Hand-Auge-Koordination und Rhythmusgefühl in einem.
Aber: Kinder bewegen sich raumgreifend. Dein Guardian (Sicherheitszone) muss großzügig sein. Das Headset muss fest sitzen – schnelle Kopfbewegungen machen das Gewicht spürbar.
Geeignet ab: 8 Jahren (mit gutem Raumgefühl)
Synth Riders (alle Plattformen)
Die tänzerische Alternative zu Beat Saber. Statt zu schlagen, gleitet dein Kind mit den Händen auf Schienen. Die Bewegungen sind fließender, weniger ruckartig.
Das ist ergonomischer für Handgelenke und oft angenehmer – besonders für Kinder, die keine aggressiven Bewegungen mögen. Der Party-Modus erlaubt es, das Headset herumzureichen.
Geeignet ab: 7-8 Jahren
Welches VR-Headset passt zu euch?
Die beste Software nützt nichts, wenn die Hardware nicht passt. Zwei Systeme dominieren den Familienmarkt – mit sehr unterschiedlichen Philosophien.
Meta Quest 3 und 3S: Der Familienfreund
Die Quest 3 (und die günstigere 3S) sind 2025 die Standard-Empfehlung für Familien. Warum?
Mixed Reality ist der Game-Changer: Dein Kind sieht seine echte Umgebung in Farbe – Wohnzimmer, Geschwister, Haustiere – während virtuelle Elemente darüber gelegt werden. Das eliminiert die größte Sorge vieler Eltern: Isolation.
Die Sicherheitsarchitektur ist ausgereift:
- Parent-Managed Accounts für Kinder zwischen 10 und 12 Jahren
- Du musst jede App-Installation explizit genehmigen
- Zeitlimits und private Profile sind Standard
- Casting-Funktion: Du siehst live auf deinem Handy oder TV, was dein Kind sieht
Der IPD (Pupillenabstand) lässt sich stufenlos einstellen – wichtig für kleinere Köpfe.
Preis: Quest 3S ab ca. 330€, Quest 3 ab ca. 550€
PlayStation VR2: Die sichere Alternative
Sony bleibt konservativer. Die PSVR2 empfiehlt offiziell „nicht unter 12 Jahren“ – eine vorsichtigere Haftungsstrategie.
Was spricht dafür:
- Geschlossenes Ökosystem: Weniger experimentelle Indie-Games, höhere Qualitätssicherung
- Kindersicherung ist in die PS5 integriert (robust und einfach)
- Ergonomisch gut balanciert
Was dagegen spricht:
- Das Kabel ist eine Stolperfalle – besonders für lebhafte Kinder
- Keine Rückwärtskompatibilität zu PSVR1-Klassikern wie Astro Bot Rescue Mission
- Geringere Auswahl an kindgerechten Lern-Apps
Preis: Ca. 600€ (plus PS5 erforderlich)
Falls du VR nur als Ergänzung zum klassischen Konsolenspiel nutzt, hilft dir die Übersicht der besten PS5-Spiele für Kinder. So stellst du sicher, dass dein Kind – unabhängig vom Medium – immer altersgerechte Inhalte bekommt.
IPD und Kopfgröße: Warum das wichtig ist
IPD steht für Interpupillarer Abstand – der Abstand zwischen deinen Pupillen. Bei Erwachsenen liegt er durchschnittlich bei 63mm. Bei Kindern oft darunter.
Warum das wichtig ist: Wenn das Headset nicht auf den IPD deines Kindes eingestellt werden kann, schaut es nicht durch das optische Zentrum der Linsen. Das Gehirn muss kompensieren, die Augen müssen unnatürlich stehen.
Folge: Kopfschmerzen, schnellere Ermüdung, im schlimmsten Fall temporäres Schielen.
Die Quest 3 bietet hier stufenlose Einstellung. Ältere Headsets oder günstige Modelle haben oft nur 3 feste Stufen (58, 63, 68mm) – das kann für sehr kleine Köpfe (IPD unter 56mm) problematisch sein.
Tipp: Lass den IPD deines Kindes beim Optiker messen, bevor du kaufst. Es dauert 2 Minuten und verhindert teure Fehlkäufe.
Altersgerecht bedeutet mehr als „gewaltfrei“
Eine USK-6-Freigabe ist kein Freifahrtschein für VR. Ein Spiel kann gewaltfrei sein und trotzdem ungeeignet – weil es übel macht, überfordert oder sozial toxisch ist.
Wenn VR das Gaming-Interesse deines Kindes generell weckt, ist es hilfreich zu wissen, welche Titel außerhalb der Brille ebenfalls kindgerecht sind. Ein guter Überblick ist die Liste der PlayStation-4-Spiele ohne Gewalt. So stellst du sicher, dass dein Kind jederzeit altersentspannt spielen kann.
Was macht ein VR-Spiel wirklich kindgerecht?
Drei Faktoren entscheiden:
1. Komfort-Level
Künstliche Bewegung (du gehst im Spiel, bleibst aber real stehen) kann Übelkeit auslösen. Bei Kindern schneller als bei Erwachsenen. Spiele mit „Teleport-Bewegung“ oder ohne Fortbewegung sind sicherer.
2. Kognitive Komplexität
Kann dein Kind die Mechaniken verstehen? Sind Reaktionszeiten realistisch? Ein rasantes Shooter-Minispiel kann ein 8-Jähriges überfordern, selbst wenn es kindlich aussieht.
3. Soziale Sicherheit
Gibt es Voice-Chat? Nutzergenerierte Inhalte? Unmoderierte Lobbys? Das ist oft das größte Risiko – nicht die Spielmechanik selbst.
Sollte dein Kind VR zusammen mit Freunden spielen wollen, aber du Social-Media-artige Plattformen vermeiden möchtest, ist die Liste der besten Koop-Spiele eine sichere Alternative. Multiplayer, aber ohne offene Voice-Chats – perfekt als Ergänzung zu VR.
Mixed Reality: Der Game-Changer für jüngere Kinder
Der größte Fortschritt 2025 ist Mixed Reality. Dein Kind sieht seine echte Umgebung, während virtuelle Objekte darin platziert werden.
Warum das revolutionär ist:
- Keine soziale Isolation: Du siehst dein Kind, dein Kind sieht dich
- Kein Risiko von Kollisionen mit Möbeln oder Wänden
- Geringeres Übelkeitsrisiko, weil der Gleichgewichtssinn nicht irritiert wird
Spiele wie Lego Bricktales oder PianoVision nutzen das perfekt: Das Lego-Modell steht auf deinem echten Tisch. Dein Kind geht physisch drumherum. Kein künstlicher Bewegungskonflikt.
Komfort-Level verstehen
VR-Entwickler nutzen ein Komfort-Bewertungssystem:
Intensiv: Schnelle Bewegung, Achterbahn-Effekte. Für Kinder ungeeignet.
Moderat: Langsame künstliche Bewegung oder Teleportation. Für geübte Kinder okay.
Komfortabel: Keine oder nur physische Bewegung. Perfekt für den Einstieg.
Alle hier empfohlenen Spiele sind „komfortabel“ oder „moderat“.
Sicherheit: Was Eltern wirklich wissen müssen
VR ist kein Teufelszeug. Aber es ist auch keine harmlose Spielerei. Die Physiologie deines Kindes ist anders als deine.
Die 20-20-20-Regel für gesunde Augen
Alle 20 Minuten den Blick für 20 Sekunden in die Ferne (mindestens 20 Fuß ≈ 6 Meter) schweifen lassen.
Warum? VR erzwingt einen Vergence-Accommodation Conflict. Das visuelle System deines Kindes hat noch eine hohe Plastizität – es ist formbar. Dauerhafte Nahfokussierung korreliert mit Myopie-Entwicklung (Kurzsichtigkeit).
Keine Langzeitstudien zeigen VR als direkte Ursache für Myopie. Aber: Exzessive „Near-Work“-Aktivität tut es. Und optisch zählt VR dazu.
Ausgleich: Mindestens 2 Stunden Tageslicht im Freien pro Tag. Dopamin-Freisetzung durch Sonnenlicht wirkt protektiv gegen Augenlängenwachstum.
Spielzeit und Pausen richtig planen
Ophthalmologen empfehlen für Kinder unter 12 Jahren:
- Maximal 20-30 Minuten am Stück
- Danach mindestens 10 Minuten Pause (ohne Bildschirme)
- Gesamtzeit pro Tag: maximal 1-2 Stunden (aufgeteilt)
- Nicht an aufeinanderfolgenden Tagen bei unter 10-Jährigen
Das klingt streng. Ist es auch. Aber die wissenschaftliche Datenlage zeigt: Kurzzeitige Belastungssymptome (Kopfschmerzen, temporäres Doppeltsehen) treten bei Kindern signifikant häufiger auf als bei Erwachsenen.
Abend-Sperre: Kein VR 60 Minuten vor dem Schlafengehen. Blaues Licht aus wenigen Zentimetern Distanz unterdrückt Melatoninproduktion stärker als herkömmliche Bildschirme. Die Einschlaflatenz kann um 30-60 Minuten steigen.
Warum du immer „casten“ solltest
Das größte Risiko bei VR ist Unsichtbarkeit. Dein Kind ist in einer Welt, die du nicht siehst.
Die Regel: Es wird nur gespielt, wenn das Bild auf den Fernseher oder dein Tablet gestreamt („gecastet“) wird.
Warum das nicht verhandelbar ist:
- Du siehst sofort, wenn Inhalte zu gruselig werden
- Du erkennst, wenn andere Spieler unangemessen kommunizieren
- Dein Kind weiß, dass du mitschaust – das allein verhindert riskantes Verhalten
Technisch ist Casting bei Quest und PSVR2 mit einem Klick möglich. Keine Ausreden.
Wenn du dich fragst, wie du nervige Technikprobleme vermeiden kannst, die beim VR-Casting auftreten können, ist der Ratgeber zur WLAN-Reichweite verbessern Gold wert. Ein stabiles Netzwerk sorgt dafür, dass das VR-Bild ruckelfrei auf deinem Handy oder TV landet.
Den Spielraum richtig einrichten
Der Guardian (virtuelle Sicherheitsgrenze) sollte mindestens 50cm von echten Wänden und Möbeln entfernt sein. Kinder greifen im Eifer des Gefechts oft über die Grenze hinaus.
Der Teppich-Trick: Leg einen kleinen runden Teppich in die Mitte des Spielbereichs. Dein Kind spürt haptisch, wo die Mitte ist – ohne das Headset abzunehmen oder auf virtuelle Warnungen zu achten.
Räume alles Zerbrechliche weg. Ich meine wirklich alles. Diese Vase? Weg. Das Glas auf dem Tisch? Weg. Der Controller wird fliegen – nicht absichtlich, aber er wird.
Von diesen Spielen raten wir ab
Nicht jedes populäre Spiel ist sinnvoll. Manche sind riskant, andere sozial toxisch. Hier die ehrliche Liste.
Gorilla Tag: Beliebt, aber riskant
Jedes Kind kennt es. Es ist kostenlos. Es ist überall. Und es führt statistisch zu den meisten Verletzungen und Sachschäden in VR.
Das Problem: Du bewegst dich fort, indem du dich mit den Armen vom Boden abstößt – wie ein Gorilla. Das ist extrem physisch und unvorhersehbar.
Was passiert:
- Controller knallen gegen Wände, TVs, Möbel
- Handverletzungen (Prellungen, „Gamer’s Thumb“)
- Kinder ignorieren Guardian-Grenzen komplett
Dazu kommt: Voice-Chat in öffentlichen Lobbys. Beleidigungen, Mobbing, rassistische Sprache – keine Seltenheit.
Wenn dein Kind unbedingt will: Nur in privaten Lobbys mit bekannten Freunden. Voice-Chat systemweit deaktivieren. Und ein sehr großzügiger Spielraum – idealerweise draußen.
Among Us VR: Zu intensiv für die meisten Kids
Das 2D-Spiel ist ab 7 Jahren. Die VR-Version ist eine andere Liga.
Der Unterschied: Proximity Voice Chat. Spieler hören die Stimmen anderer, wenn sie virtuell nahe stehen. Das erhöht die soziale Intensität massiv.
In Notfallsitzungen werden Spieler konfrontiert, beschuldigt, angeschrien. Für Kinder unter 12 kann das emotional überfordernd sein – selbst wenn sie das 2D-Spiel lieben.
Es gibt Filter („Quick Chat“), aber die Kernmechanik bleibt: Lügen, manipulieren, andere unter Druck setzen. Das ist psychologisch fordernd.
Empfehlung: Frühestens ab 12 Jahren, nur mit Freunden, nicht mit Fremden.
Rec Room & VRChat: Das Metaverse-Problem
Diese Plattformen sehen kindgerecht aus. Sind es aber nicht.
Das Problem: Es sind unmoderierte soziale Netzwerke. Jeder kann Räume erstellen, jeder kann mit jedem sprechen.
Whistleblower-Berichte aus 2025 zeigen: Meta und andere Anbieter haben Schwierigkeiten, Kinder effektiv vor „Predatory Behavior“ (Grooming) zu schützen.
Selbst mit „Junior Accounts“ (die Kommunikation einschränken) bist du nicht sicher. Visuelles Belästigungsverhalten (unangemessene Avatar-Gesten) wird nicht gefiltert.
Klartext: Diese Plattformen sind für Kinder unter 13 Jahren tabu. Punkt. Keine Ausnahmen.
Häufige Enttäuschungen vermeiden
Zwei große Marken führen zu Missverständnissen. Lass uns das aufklären.
Minecraft VR: Das musst du 2025 wissen
Viele Eltern kaufen ein VR-Headset, weil ihr Kind „Minecraft in VR spielen will“. Ich muss dich enttäuschen.
Mojang und Microsoft beenden im März 2025 offiziell den VR-Support für die Bedrock-Version (PC) und PlayStation VR.
Die einzige Alternative: Vivecraft – eine Mod für die Java-Edition am PC. Das erfordert:
- Einen leistungsstarken Gaming-PC
- Technisches Verständnis für Mod-Installationen
- Zeit und Geduld
Es gibt keine einfache „App-Store-Lösung“ mehr für Quest oder PSVR2.
Alternativvorschlag: Lego Bricktales bietet ähnliche Bau-Mechaniken in Mixed Reality – und ist viel komfortabler.
Astro Bot: Nicht auf der PSVR2 spielbar
Astro Bot Rescue Mission gilt als eines der besten VR-Spiele aller Zeiten. Viele empfehlen es für Kinder.
Das Problem: Es ist exklusiv für die alte PlayStation VR (PSVR1) – nicht für die PSVR2.
Sony hat kein Update veröffentlicht. Der neue Titel „Astro Bot“ auf der PS5 ist ein reines Flachbildschirm-Spiel ohne VR-Unterstützung.
Wenn du eine PSVR2 kaufst, hast du keinen Zugriff auf diesen Klassiker. Das ist frustrierend, aber Fakt.
Praktische Tipps für den Alltag
Wissen ist gut. Umsetzung ist besser. Hier konkrete Tipps für deinen VR-Alltag.
Das richtige Zubehör macht den Unterschied
Ein Headset wiegt 500+ Gramm. Für Kinderköpfe ist das eine Belastung.
Dritthersteller-Kopfhalterungen mit Gegengewicht: Sie verschieben den Schwerpunkt vom vorderen Gesicht zum Hinterkopf. Das reduziert Nackenstress massiv. Kosten: 30-50€.
Gesichtspolster in Kindergrößen: Kleinere Polster sorgen dafür, dass die Linsen näher an den Augen sitzen – das vergrößert das Sichtfeld und reduziert Lichteinfall von außen.
Handgelenkschlaufen für Controller: Obligatorisch. Controller werden fliegen. Mit Schlaufe landen sie nicht im TV.
Voice-Chat und Online-Schutz
Wenn dein Kind online spielt, gelten diese Regeln:
- Voice-Chat standardmäßig aus – nur in privaten Lobbys mit Freunden aktivieren
- Kein Spielen in öffentlichen Räumen mit Fremden (Rec Room, VRChat, Gorilla Tag)
- Parent-Managed Account nutzen – du musst jede App genehmigen
- Regelmäßig das Casting überprüfen: Ist das Bild altersgerecht?
Erkläre deinem Kind, dass Menschen in VR nicht immer sind, wer sie vorgeben zu sein. Anonymität enthemmt. Das ist nicht paranoid – das ist Realität.
Wann ist mein Kind bereit für VR?
Die Technik-Industrie sagt: ab 10 Jahren. Ophthalmologen sagen: mit Vorsicht. Ich sage: Es kommt drauf an.
Dein Kind ist bereit, wenn:
- Es Regeln (Spielzeit, Pausen) zuverlässig einhält
- Es über Unwohlsein oder Kopfschmerzen sofort Bescheid sagt
- Es die Grenzen des Spielraums respektiert (nach einigen Erinnerungen)
- Das Headset passt (IPD im einstellbaren Bereich, kein Verrutschen)
Dein Kind ist noch nicht bereit, wenn:
- Es dazu neigt, in Spielen „die Kontrolle zu verlieren“ (wütend wird, schreit)
- Es grundsätzlich Schwierigkeiten mit Bildschirmzeit-Grenzen hat
- Es sehr sensibel auf visuelle Stimuli reagiert (wird schnell müde bei Tablets)
Mein ehrlicher Rat: Starte mit Mixed-Reality-Spielen wie Lego Bricktales. Beobachte, wie dein Kind reagiert. Dann entscheide.
VR ist 2025 sicherer und ausgereifter als je zuvor. Aber es bleibt eine Technologie, die Aufmerksamkeit braucht – deine Aufmerksamkeit. Wenn du bereit bist, diese Zeit zu investieren, eröffnet sich eine faszinierende Welt für dein Kind.
Und wer weiß? Vielleicht baust du bald gemeinsam virtuelle Lego-Brücken auf eurem Wohnzimmertisch.