Die besten 360-mm-AIO-Wasserkühlungen

Du stehst vor deinem offenen PC-Gehäuse und überlegst: Welche Wasserkühlung hält meine CPU kühl, ohne dass ich dabei mein Budget sprenge oder mein Trommelfell opfern muss? Die gute Nachricht: Der Markt für 360-mm-AIOs hat sich 2025 komplett verändert. Die schlechte: Es gibt so viele gute Optionen, dass die Wahl schwerfällt.

Ich habe Dutzende Tests ausgewertet, Benchmarks verglichen und die technischen Details durchforstet. Hier ist, was wirklich zählt.

Damit deine 360-mm-AIO ihr Potenzial entfalten kann, brauchst du auch eine passende CPU – in der Übersicht beste Gaming-CPU Empfehlung findest du passende Prozessoren für verschiedene Budgets und Auflösungen.

Die Top-Empfehlungen im Überblick

Für Preis-Leistungs-Jäger: Arctic Liquid Freezer III Pro 360

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Preis: 83–91 €

Der Arctic Liquid Freezer III Pro ist der Champion, wenn es um Effizienz pro Euro geht. Mit seinem 38 mm dicken Radiator (statt der üblichen 27 mm) kühlt er deine CPU bei leiser Lautstärke besser als Modelle, die doppelt so viel kosten. Der Haken? Die Installation auf Intel-Systemen ist etwas invasiv, aber das Engineering ist einfach brilliant.

Für Ökosystem-Fans: Corsair iCUE Link Titan 360 RX

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Preis: 165–192 €

Wenn du das Kabelchaos in deinem Gehäuse satt hast, ist der Corsair dein neuer bester Freund. Das iCUE Link-System reduziert ein Dutzend Kabel auf ein einziges proprietäres Kabel. Die Kühlleistung ist exzellent, aber du zahlst hier für Komfort und ein durchdachtes Ökosystem, nicht nur für rohe Performance.

Wenn du ohnehin Temperaturen und Lüfterkurven optimierst, kannst du mit spezialisierten Tools noch mehr herausholen – welche Programme sich lohnen, zeigt dir Software-Tools für deinen Gaming-PC.

Für Clean-Build-Perfektionisten: Lian Li Hydroshift II LCD-C 360TL

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Preis: 225–250 €

Dieser Kühler ist wie der Tesla unter den AIOs: Kabellose Uni-Fan TL-Lüfter, versteckte Schlauchführung und ein hochwertiges IPS-LCD-Display. Wenn dein Build auf Instagram landen soll und Geld keine Rolle spielt, führt kein Weg am Lian Li vorbei.

Für LCD-Liebhaber mit Budget: Thermalright Grand Vision 360

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Preis: ca. 130 Euro

Der Markt-Disruptor 2025. Thermalright kombiniert branchenführende Kühlleistung mit einem LCD-Display zu einem Preis, der etablierte Premium-Marken alt aussehen lässt. Dieser Kühler stellt die Frage: Warum sollte ich mehr zahlen?

Für Sparfüchse mit Anspruch: ID-Cooling DX360 Max

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Preis: Budget-Segment (FX360 INF: ca. 64 €)

Mit seinem 38 mm Radiator liefert der DX360 Max Kühlleistung, die Modelle zum dreifachen Preis herausfordert. Du musst bereit sein, die Lüfterkurve selbst zu justieren, aber dafür bekommst du unschlagbaren Wert.

Für leisen Allround-Betrieb: Cooler Master MasterLiquid 360 Atmos

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Preis: 85–110 €

Der Vernunft-Kauf. Der Atmos kombiniert Premium-Kühlleistung mit niedrigem Geräuschpegel zu einem fairen Mittelklasse-Preis. Kein Schnickschnack, keine Kompromisse – einfach ein verdammt guter Kühler, der seinen Job macht.

Arctic Liquid Freezer III Pro 360 im Detail

Warum dieser Kühler so effizient ist

Der Arctic dominiert nicht durch Marketing oder RGB-Bling, sondern durch cleveres Engineering. In laustärkenormierten Tests – also wenn alle Kühler auf die gleiche, leise Lautstärke eingestellt werden – kühlt er die CPU signifikant besser als die Konkurrenz. Gamers Nexus kürte ihn zum klaren Sieger in der Kategorie „Best Noise-Normalized Thermals“.

Das Geheimnis? Physik schlägt Marketing.

Der 38-mm-Radiator macht den Unterschied

Während die meisten AIOs mit 27 mm Radiator-Dicke arbeiten, packt Arctic 38 mm rein. Diese zusätzlichen 11 mm sind nicht nur eine Zahl auf dem Datenblatt – sie vergrößern die wärmeabgebende Oberfläche drastisch. Das bedeutet:

  • Mehr Effizienz: Die Lüfter können langsamer drehen, um die gleiche Kühlleistung zu erreichen
  • Weniger Lärm: Langsamere Lüfter = leiserer Betrieb
  • Thermische Reserven: Wenn es hart auf hart kommt, hat der Kühler noch Luft nach oben

Um die dichten Lamellen des dicken Radiators zu durchdringen, braucht es Lüfter mit Mumm. Arctic liefert die P12 Pro-Lüfter mit einem statischen Druck von 6,9 mmH2O – ein außergewöhnlich hoher Wert. Bei maximalen 3000 RPM sind sie extrem laut, aber bei moderaten Drehzahlen performen sie brilliant.

Das VRM-Lüfter-Feature

Auf dem Pumpenblock sitzt ein kleiner, dedizierter Lüfter für deine Mainboard-Spannungswandler (VRMs). Das klingt erstmal nach Spielerei, ist aber bei Übertaktung oder schnellem DDR5-RAM verdammt praktisch. Die meisten Konkurrenten ignorieren dieses Detail einfach.

Die Installation: Ein zweischneidiges Schwert

Hier wird’s kontrovers. Für Intel-Systeme (LGA1700/1851) erzwingt Arctic die Verwendung eines proprietären Contact Frame, der den Standard-Montagerahmen deines Mainboards ersetzt. Technisch ist das clever: Intels Standard-Rahmen biegt den CPU-Heatspreader leicht, was zu ungleichmäßigem Kontakt führt. Arctics Lösung verhindert das.

Der Haken? Es ist invasiv. Du schraubst am Mainboard herum, was manche als Garantie-Grauzone sehen. Hinzu kommt: Arctic nutzt ein Ein-Kabel-Management-System. Pumpe, drei Radiatorlüfter und VRM-Lüfter – alles über einen einzigen 4-Pin-PWM-Anschluss. Das ist elegant, nimmt dir aber die Kontrolle. Kein separates Tachosignal für die Pumpe, keine individuellen Lüfterkurven. Für Kontrollfreaks ein No-Go.

Für wen lohnt sich der Arctic?

Du willst die beste Kühlleistung pro Euro und bist bereit, bei Installation und Steuerung Kompromisse einzugehen. Du bist kein RGB-Junkie, sondern jemand, der Wert auf thermische Effizienz legt. Und du findest es okay, dass dein Kühler nicht mit bunten Lichtern blinkt, sondern einfach seinen verdammten Job macht.

Corsair iCUE Link Titan 360 RX im Detail

Das iCUE Link-Ökosystem erklärt

Stell dir vor, du baust einen PC mit RGB-Beleuchtung. Normalerweise hast du:

  • Drei PWM-Anschlüsse für Lüfter
  • Drei ARGB-Anschlüsse für die Beleuchtung
  • USB- oder Stromanschluss für die Pumpe
  • Ein Tachosignal-Anschluss

Das ist ein Kabelsalat-Albtraum. Corsairs iCUE Link-System reduziert das auf ein einziges proprietäres Kabel, das zu einem zentralen Hub führt. Alle Komponenten werden in einer Daisy Chain verbunden. Das Ergebnis? Ein aufgeräumtes Gehäuse, das tatsächlich Spaß macht anzuschauen.

Wenn du dir zu deiner 360-mm-AIO direkt ein neues System gönnen willst, findest du in der Konfiguration Gaming-PC bis 1500 Euro ein rundes Setup, in das sich eine starke AIO perfekt einfügt.

Kabelchaos adé: Der größte Vorteil

Der Titan 360 RX rechtfertigt seinen Premium-Preis nicht primär durch überlegene Kühlleistung (obwohl die exzellent ist), sondern durch Quality-of-Life. Wenn du schon mal zwei Stunden damit verbracht hast, Kabel zu verlegen und neu zu verlegen, weißt du, wovon ich spreche. Der iCUE Link-Ansatz ist ein Game Changer.

Kühlleistung trifft auf Komfort

Die RX120 RGB-Lüfter arbeiten mit 300–2100 RPM und nutzen langlebige Magnetic Dome-Lager. Die thermische Leistung wird als „excellent“ und „up there with the best“ beschrieben. In laustärkenormierten Tests schlägt der Titan nicht zwangsläufig den Arctic, aber er ist verdammt nah dran – und dabei deutlich einfacher zu installieren und zu steuern.

Corsair gewährt 6 Jahre Garantie. Die tiefe Integration in die iCUE-Software bedeutet: Du kannst Lüfterkurven, RGB-Effekte und Pumpengeschwindigkeit über eine einzige, intuitive Oberfläche steuern.

Für wen lohnt sich der Corsair?

Du bist bereits im Corsair-Ökosystem oder planst, dort einzusteigen. Du schätzt sauberes Kabelmanagement höher als die letzten 2–3 Grad Kühlleistung. Und du bist bereit, für Komfort und Integration mehr zu zahlen als für reine thermische Performance.

Lian Li Hydroshift II LCD-C 360TL im Detail

Kabellose Uni-Fan TL-Lüfter

Lian Lis Uni-Fan TL-Lüfter sind ein kleines Wunderwerk. Statt jeden Lüfter einzeln zu verkabeln, steckst du sie physisch zusammen. Strom und Steuersignale werden über Kontakte im Rahmen übertragen. Für den gesamten 360-mm-Lüfterblock brauchst du nur ein einziges Kabel.

Das Ergebnis ist visuell atemberaubend: Ein minimalistisches, fast „tubeless“ Erscheinungsbild, das Clean Builds auf ein neues Level hebt.

Für Enthusiasten, die über Arctic, Lian Li & Co. hinaus gleich ein High-End-System aufbauen wollen, liefert der Guide Gaming-PC bis 2000 Euro eine solide Basis für leistungsstarke AIO-Setups mit viel Radiatorfläche.

Versteckte Schläuche für Clean Builds

Der Hydroshift II geht noch einen Schritt weiter mit einer innovativen, seitlichen Schlauchführung am Pumpenblock. Die Schläuche verschwinden elegant seitlich, statt frontal hervorzuragen. Kombiniert mit den kabellosen Lüftern entsteht ein Look, der auf Fotos (und in echt) einfach sauber aussieht.

Das IPS-LCD-Display

Das LCD-C-Modell kommt mit einem 2,1-Zoll-IPS-Display (480×480 Auflösung). Die LCD-S-Variante hat sogar 3,4 Zoll. Beide werden über Lian Lis L-Connect-Software gesteuert, die ebenenbasierte Anpassung und Synchronisierung mit anderen Lian Li-Produkten ermöglicht.

Die technischen Daten sind auf Performance ausgelegt: TL-Lüfter mit bis zu 2600 RPM und eine Pumpe mit 3200 RPM. Das ist kein Showpiece ohne Substanz – dieser Kühler kann wirklich performen.

Für wen lohnt sich der Lian Li?

Du baust einen Show-PC. Dein Build wird fotografiert, vielleicht auf Instagram geteilt, und du willst, dass er makellos aussieht. Geld spielt eine untergeordnete Rolle, weil Ästhetik und Innovation für dich Priorität haben. Der Hydroshift II ist der Tesla unter den AIOs – teuer, aber unbestreitbar schön.

Thermalright Grand Vision 360 im Detail

Der Markt-Disruptor mit LCD

Thermalright hat 2025 den AIO-Markt durcheinandergewirbelt. Bisher galt die Faustregel: LCD-Display = Premium-Preis + mittelmäßige Kühlleistung. Der Grand Vision 360 bricht diese Regel.

Branchenführende Kühlleistung zum fairen Preis

Tom’s Hardware – eine der kritischsten Publikationen – attestiert dem Grand Vision 360 „industry-leading thermal performance“ und die „best noise normalized results“, die der Tester je gesehen hat. In Benchmarks auf High-End-CPUs wie dem i7-14700K übertraf er die Konkurrenz durchweg um 2–3 Grad Celsius. Das ist in der Kühler-Testwelt eine signifikante Marge.

Und das alles mit einem LCD-Display für ca. 130 $.

Was du für 130 Dollar bekommst

Ein LCD-Display, das die Konkurrenz von NZXT, Corsair oder Lian Li direkt angreift. Kühlleistung, die mit dem Arctic Liquid Freezer III konkurriert. Und einen Preis, der Premium-Marken zwingt, ihren Mehrwert neu zu definieren.

Der Grand Vision fokussiert sich auf vorinstallierte Presets und solide Performance, weniger auf eine tiefe, komplexe Software-Integration. Aber mal ehrlich: Wie oft änderst du wirklich das Bild auf deinem LCD-Display?

Für wen lohnt sich der Thermalright?

Du willst ein LCD-Display, aber nicht das Premium-Preisschild. Du schätzt Kühlleistung höher als ausgefeilte Software-Ökosysteme. Und du fragst dich, warum du für einen Corsair oder Lian Li das Doppelte zahlen solltest, wenn die thermische Performance vergleichbar ist.

Weitere starke Kandidaten

Cooler Master MasterLiquid 360 Atmos: Der ausgewogene Allrounder

Der Atmos ist der Kühler, den du kaufst, wenn du keine Lust auf Drama hast. Er kombiniert Premium-Kühlleistung mit niedrigem Geräuschpegel zu einem vernünftigen Mittelklasse-Preis (85–110 €). HWBusters stellte fest, dass er in laustärkenormierten Tests sogar vor dem teureren EK-Nucleus liegt. Die SickleFlow Edge-Lüfter sind fantastisch, die 5-Jahres-Garantie beruhigend. Der Atmos ist der „Set-it-and-forget-it“-Champion – keine Experimente nötig.

be quiet! Pure Loop 3 LX 360: Der Flüstermeister

Wenn „leise“ deine oberste Priorität ist, führt kein Weg am be quiet! vorbei. Der Pure Loop 3 LX glänzt im Quiet Mode (36–39 dBA) und übertrifft dort die Konkurrenz. Ein cooles Feature: zehn austauschbare Lichtfolien für softwarefreie ARGB-Anpassung. Die Pumpe ist PWM-gesteuert (3000–5500 RPM), die Light Wings LX-Lüfter laufen mit 2100 RPM. Preis: ca. 95–100 €. Perfekt für alle, die ihre CPU kühlen wollen, ohne sie zu hören.

ID-Cooling FX360 INF: Budget ohne Kompromisse

Der FX360 INF wird von Tom’s Hardware und anderen als „Best Budget 360mm AIO“ gelobt. Er liefert starke Kühlleistung und niedrige Lautstärke ab ca. 64 €. Das ist der Preis eines High-End-Luftkühlers – nur dass du hier 360 mm Radiatorfläche bekommst. Keine RGB-Beleuchtung, kein LCD, aber solide thermische Performance. Manchmal ist weniger mehr.

Wenn du schon in eine starke 360-mm-AIO investierst, willst du auch sehen, was sie bringt – deshalb solltest du dir angewöhnen, regelmäßig deine Temperaturen zu checken und mit Tools aus unserem Guide CPU-Temperatur auslesen und anzeigen lassen zu arbeiten.

EK-Nucleus AIO CR360 Lux: Rohleistung für Overclocker

Der EK-Nucleus ist ein Brute-Force-Kühler. Die Pumpe läuft mit 3100 RPM, die Lüfter mit bis zu 2300 RPM. Das Ergebnis? Outstanding cooling performance – aber mit lauten Lüftern erkauft. HWBusters bestätigt, dass der Nucleus bei hohen Drehzahlen zur absoluten Spitze gehört. Preis: ca. 189 €. Für Overclocker, die maximale Kühlleistung wollen und Lautstärke als sekundär betrachten.

So findest du die richtige AIO-Wasserkühlung

Radiator-Dicke: Warum 38 mm besser sind als 27 mm

Die meisten AIOs nutzen 27 mm Radiator-Dicke – der Industriestandard. Modelle wie der Arctic Liquid Freezer III Pro und der ID-Cooling DX360 Max setzen auf 38 mm. Diese zusätzlichen 11 mm sind kein Marketing-Gag, sondern reine Physik:

  • Mehr Oberfläche = bessere Wärmeabfuhr: Bei gleicher Lüfterdrehzahl kühlst du effektiver
  • Leiserer Betrieb: Die Lüfter müssen weniger hart arbeiten für die gleiche Kühlleistung
  • Thermische Reserven: Wenn deine CPU unter Volllast läuft, hat ein dickerer Radiator mehr Puffer

Der Nachteil? Ein dickerer Radiator braucht mehr Platz im Gehäuse. Check vor dem Kauf, ob dein Case 38 mm aufnehmen kann.

Lüfter: Statischer Druck schlägt Luftdurchsatz

Nicht alle Lüfter sind gleich. Für Radiatoren zählt der statische Druck (gemessen in mmH2O) mehr als der reine Airflow (CFM). Warum? Weil die Luft durch die dichten Lamellen des Radiators gepresst werden muss. Ein Lüfter mit hohem CFM, aber niedrigem statischem Druck ist für Radiatoren ungeeignet.

Beispiele:

  • Arctic P12 Pro: 6,9 mmH2O – extrem hoch, ideal für 38-mm-Radiatoren
  • Corsair RX120 RGB: 4,33 mmH2O – solide für 27-mm-Radiatoren
  • Cooler Master SickleFlow Edge: 3,61 mmH2O – ausgewogen

LCD-Display: Brauchst du das wirklich?

LCD-Displays sehen cool aus. Sie zeigen CPU-Temps, Custom-GIFs oder dein Logo. Aber seien wir realistisch: Wie oft schaust du wirklich auf dein Display? Und rechtfertigt das einen Aufpreis von 50–100 €?

Die Ausnahme: Der Thermalright Grand Vision 360 zeigt, dass LCD nicht automatisch Premium bedeuten muss. Wenn du ein Display willst, ohne dafür zu bluten, ist der Grand Vision deine beste Option.

Kabelmanagement: Wie wichtig ist dir Ordnung?

Kabelmanagement ist nicht sexy, bis du zum dritten Mal versuchst, drei PWM-Kabel und drei ARGB-Kabel zu sortieren. Systeme wie Corsairs iCUE Link oder Lian Lis Uni-Fan lösen dieses Problem elegant. Du zahlst mehr, aber der Mehrwert ist real – besonders, wenn du ein Gehäuse mit Glasseitenteil hast.

Wenn du unsicher bist, ob du eher auf maximale Frischluft oder absolute Ruhe setzen solltest, hilft dir der Vergleich Airflow vs. Silent-Gehäuse, um das richtige Case-Konzept zur Charakteristik deiner AIO zu wählen.

Software-Ökosysteme: iCUE, L-Connect & Co.

Wenn du bereits Corsair-Komponenten hast (RAM, Gehäuselüfter, Peripherie), ist ein iCUE-kompatibler Kühler ein No-Brainer. Alles in einer Software zu steuern ist bequem. Das Gleiche gilt für Lian Lis L-Connect-Ökosystem.

Aber wenn du einen Mix aus Marken hast? Dann ist ein Software-Ökosystem eher eine Einschränkung als ein Vorteil. In dem Fall: Focus auf Kühlleistung und Preis.

Laustärke vs. Leistung: Was wirklich zählt

Warum laustärkenormierte Tests der Goldstandard sind

Hier ist, was die meisten Produktseiten nicht sagen: Jeder Kühler kann bei 100% Lüfterdrehzahl hohe Kühlleistung liefern. Aber wer will seinen PC mit 50 dB betreiben? Das ist lauter als ein Staubsauger.

Der wahre Test: Wie gut kühlt ein Modell bei einer festen, leisen Lautstärke (z. B. 35–40 dBA)? Das ist die laustärkenormierte Messung, und sie trennt die Spreu vom Weizen. Bei diesem Test gewinnen nicht die schnellsten Lüfter, sondern die effizientesten Systeme.

Gerade wenn du ein leises High-End-System mit 360-mm-AIO planst, lohnt sich ein Blick in die Übersicht die 5 besten Silent-PC-Gehäuse, damit deine Kühlung nicht an einem schlecht gedämmten oder unpraktisch aufgebauten Case scheitert.

Maximale Lüfterdrehzahl ist nicht alles

Ein Kühler mit 3000-RPM-Lüftern klingt beeindruckend. Aber wenn du diese Lüfter nie über 1500 RPM laufen lässt, weil sie sonst zu laut sind, ist die maximale Drehzahl irrelevant. Viel wichtiger: Wie performen die Lüfter bei moderaten Drehzahlen?

Modelle wie der Arctic Liquid Freezer III oder der Thermalright Grand Vision dominieren, weil ihr Design (dicker Radiator, hoher statischer Druck) es erlaubt, bei niedrigen Drehzahlen effizient zu kühlen.

Die besten leisen Kühler im Vergleich

Basierend auf laustärkenormierten Tests sind das die leisesten Effizienz-Champions:

  • Tier S: Arctic Liquid Freezer III Pro, Thermalright Grand Vision 360
  • Tier A: Cooler Master 360 Atmos, be quiet! Pure Loop 3 LX
  • Tier B: Corsair Titan 360 RX, EK-Nucleus CR360 Lux, ID-Cooling DX360 Max

Tier B bedeutet nicht „schlecht“ – diese Kühler können leise betrieben werden, aber ihre wahre Stärke liegt bei höheren Drehzahlen.

Installation und Kompatibilität

Platzbedarf im Gehäuse prüfen

Bevor du kaufst, check die Specs deines Gehäuses. Ein 360-mm-Radiator braucht Platz – üblicherweise im Deckel oder an der Front. Und wenn du ein Modell mit 38 mm Radiator-Dicke wählst, brauchst du noch mehr Clearance. Manche Cases unterstützen maximal 30 mm im Deckel. Don’t guess – check.

Damit deine AIO langfristig leise und leistungsfähig bleibt, ist Staubmanagement entscheidend – im Ratgeber Gaming-PC reinigen – die besten Tipps erfährst du Schritt für Schritt, wie du Radiator, Lüfter und Gehäuse schonend sauber hältst.

Intel vs. AMD: Besonderheiten bei der Montage

Die meisten AIOs unterstützen sowohl Intel als auch AMD. Aber es gibt Nuancen. Intels LGA1700/1851 haben spezielle Anforderungen, und manche Kühler (wie der Arctic) nutzen eigene Montagesysteme. Bei AMD (AM4/AM5) ist die Installation meist unkomplizierter. Check immer die Kompatibilitätsliste des Herstellers.

Der Arctic Contact Frame: Fluch oder Segen?

Arctics Contact Frame ist technisch überlegen – er verhindert das Biegen des CPU-Heatspreaders, das mit Intels Standard-ILM passiert. Aber er erfordert, dass du den Original-Montagerahmen deines Mainboards entfernst und durch Arctics Rahmen ersetzt. Das ist invasiver als ein normales Kühler-Upgrade und könnte theoretisch die Mainboard-Garantie berühren. Die meisten User haben damit kein Problem, aber es ist eine Überlegung wert.

Häufige Fragen zu 360-mm-AIOs

360 mm vs. 240 mm: Lohnt sich der Aufpreis?

Für moderne High-TDP-CPUs (wie Intels i7/i9 oder AMDs Ryzen 7/9) ist 360 mm die bessere Wahl. Mehr Radiatorfläche bedeutet bessere Kühlleistung und leiseren Betrieb. Der Preisunterschied zwischen 240 mm und 360 mm ist oft nur 20–30 €, aber der thermische Unterschied ist signifikant. Wenn dein Gehäuse 360 mm aufnehmen kann: Do it.

Wie lange hält eine AIO-Wasserkühlung?

Die meisten AIOs haben eine Lebenserwartung von 5–7 Jahren. Premium-Modelle wie Corsair oder Lian Li bieten 5–6 Jahre Garantie. Über die Zeit kann die Kühlflüssigkeit durch Permeation verdunsten, was die Performance reduziert. Manche Modelle (wie der be quiet! Pure Loop 3 LX) haben einen Nachfüllport, aber das ist die Ausnahme.

Kann eine AIO auslaufen?

Theoretisch ja, praktisch selten. Moderne AIOs sind versiegelte Systeme mit robusten Schläuchen. Lecks sind extrem unwahrscheinlich, wenn du ein Modell von einer etablierten Marke kaufst. Und selbst wenn: Die meisten Hersteller bieten Garantien, die Hardware-Schäden durch Lecks abdecken.

Brauche ich RGB-Beleuchtung?

Brauchst du ein Auto mit Spoiler? Nein. Sieht es cool aus? Ja. RGB ist rein ästhetisch und hat null Einfluss auf die Kühlleistung. Wenn du ein Gehäuse mit Glasseitenteil hast und RGB magst, go for it. Wenn nicht, spar das Geld und investiere es in bessere Kühlleistung.

Welche Garantie sollte ich erwarten?

Minimum 5 Jahre. Premium-Marken wie Corsair bieten 6 Jahre. Budget-Modelle wie ID-Cooling bieten überraschenderweise auch 5 Jahre. Alles unter 5 Jahren ist ein Red Flag.