Wenn du Kingdom Come: Deliverance (KCD) gespielt hast, weißt du: Das ist kein Mittelalter-Spiel wie jedes andere. Es ist kein Fantasy-Märchen mit Drachen und Magie – sondern eine Zeitreise ins Böhmen des Jahres 1403. Du spielst keinen Auserwählten mit göttlichen Kräften, sondern Heinrich, den Sohn eines Schmieds. Und das bedeutet: Du musst lesen lernen, deine Wunden versorgen, schlafen, essen und deinen Ruf bei den Dorfbewohnern im Blick behalten.
Was KCD ausmacht, ist nicht nur seine historische Genauigkeit. Es ist die kompromisslose Entscheidung, Realismus zur Gameplay-Säule zu machen. Die Entwickler wollten keine mittelalterliche Kulisse für ein modernes Action-RPG. Sie wollten dich in eine andere Zeit versetzen – mit all ihren Herausforderungen und Zwängen. Und genau das macht es so einzigartig – und schwer vergleichbar.
Die vier Grundsysteme von KCD im Überblick
KCD funktioniert wie ein fein verzahntes Uhrwerk. Vier Gameplay-Säulen greifen ineinander:
- Kampf: Du kämpfst in einem physikbasierten Duell-System mit Richtungsangriffen, Ausdauer-Management und gezielter Rüstungskontrolle. Jeder Sieg fühlt sich verdient an.
- Überleben: Hunger, Müdigkeit und Hygiene beeinflussen deine Leistung. Ausrüstung verschleißt, Lebensmittel verderben – und Schnellreise? Gibt’s erst nach eigener Entdeckung des Orts.
- Progression: Alles basiert auf „Learning by Doing“. Keine Klassen, keine schnellen Level-Ups. Du wirst besser, indem du tust. Selbst Lesen musst du erst mühsam lernen.
- Erzählung: Heinrichs Geschichte ist persönlich, glaubwürdig und verwoben mit echten historischen Ereignissen – vom Überfall auf Skalitz bis zur Begegnung mit Sigismund von Luxemburg.
Diese Elemente zusammen ergeben den sogenannten „Skalitz-Standard“ – eine Blaupause für historische Rollenspiele ohne Fantasy, an dem sich viele Spiele messen lassen.
Die „KCD-Formel“: Mischung aus Simulation, Story und Geschichte
KCD kombiniert Elemente, die du sonst selten gemeinsam findest:
- Die Ego-Perspektive und Immersion eines modernen AAA-RPGs
- Die Strenge eines Simulators in Sachen Alltag, Kampf und Ressourcenmanagement
- Die historische Tiefe eines Dokumentarfilms
Das Ergebnis: ein langsames, oft unbequemes Spiel – aber eines, das dir erlaubt, Mittelalter nicht nur zu sehen, sondern zu leben. Genau darin liegt auch die Herausforderung bei der Suche nach ähnlichen Titeln: Es gibt kein 1:1-Äquivalent. Aber es gibt würdige Alternativen – je nachdem, was dir an KCD am wichtigsten ist.
Vergleich der Kampfsysteme: Realismus oder Power-Fantasy?
Der Kampf ist das Herzstück vieler RPGs. Aber Kingdom Come: Deliverance verfolgt einen völlig anderen Ansatz als typische Action-Rollenspiele. Statt schneller Kombos und epischer Finisher bekommst du hier ein Duell-System, das auf Technik, Ausdauer und Position basiert.
Kingdom Come: Der methodische Duell-Simulator
In KCD bist du kein übermenschlicher Kämpfer. Jeder Kampf ist gefährlich. Das System nutzt Richtungsangriffe (oben, unten, seitlich), Blocks und Konter. Timing ist alles – ein falscher Schritt, und du liegst am Boden. Schwere Rüstung schützt dich zwar, aber macht dich auch langsamer. Willst du einen gepanzerten Gegner bezwingen, musst du seine Schwachstellen finden oder auf stumpfe Waffen wie den Streitkolben zurückgreifen.
Besonders im Duell entfaltet das System seine Stärken. Es ist ein Tanz aus Geduld, Lesen der Gegnerbewegungen und punktgenauer Reaktion. Gegen mehrere Feinde hingegen wird das System schnell unübersichtlich – die Lock-On-Mechanik ist hier eher ein Hindernis als eine Hilfe.
Mordhau: Freier Kampf für Multiplayer-Puristen
Wenn du das Duellieren in KCD liebst, aber mehr Bewegungsfreiheit und Spieler-Skill willst, dann könnte Mordhau dein Spiel sein. Hier gibt es keinen Lock-On. Jeder Schlag, jede Parade basiert auf deiner Mausbewegung, deinem Timing – nicht auf Werte in einem Skilltree.
Du kannst Angriffe antäuschen, Beschleunigen oder verzögern, aus einem Hieb eine andere Aktion morphen. Es ist ein reines Skillspiel – perfekt für Multiplayer-Duelle, in denen du dich als echter Schwertkämpfer beweisen willst.
Allerdings fehlt Mordhau der erzählerische und historische Kontext von KCD. Es ist kein Rollenspiel – sondern ein Kampf-Sandkasten für technisch versierte Spieler.
Mount & Blade II: Taktik und Massenschlachten
Du willst lieber Kommandant statt Einzelkämpfer sein? Dann bietet dir Mount & Blade II: Bannerlord genau das. Auch hier kämpfst du in der Egoperspektive, mit einem ähnlichen Richtungs-System wie in KCD – aber mit viel mehr taktischer Tiefe.
Du führst Armeen, gibst Befehle, koordinierst Formationen und stürzt dich vom Pferderücken aus ins Getümmel. Der Einzelkampf ist nicht ganz so präzise wie in KCD, aber die Massenschlachten sind spektakulär und strategisch.
Das Spielgefühl ist ein anderes: Statt Intimität bekommst du Größe. Statt einer persönlichen Geschichte eine Sandbox voller Möglichkeiten. Aber gerade dadurch ist es eine spannende Alternative für alle, die das militärisch-strategische Mittelalter suchen.
Skyrim und The Witcher 3: Power-Fantasy im Kontrast
Kommen wir zu den bekanntesten Namen im RPG-Bereich – Skyrim und The Witcher 3. Beide spielen sich komplett anders als KCD – und das aus gutem Grund.
Skyrim setzt auf Einfachheit: Du klickst zum Angreifen, hältst die Maustaste zum Blocken. Es gibt keine Richtung, keine Gewichtung deiner Schläge. Stattdessen dominieren Perks, Ausrüstung und Magie. Du bist das Drachenblut, ein Halbgott mit übermenschlichen Kräften – nicht ein Schmiedesohn, der mühsam Lesen lernt.
The Witcher 3 bietet mehr Dynamik: Geralts Kämpfe sind flüssiger, eleganter, tänzerischer. Ausweichrollen, Paraden, Magiezeichen – alles geht leicht von der Hand. Aber auch hier: Du bist ein Elitekämpfer, kein Lernender. Der Realismus tritt hinter der Inszenierung zurück.
Beide Spiele setzen auf Power-Fantasy. Sie lassen dich über dich hinauswachsen – KCD hingegen zwingt dich, zuerst deine Schwächen zu akzeptieren.
Immersion durch Systeme: Überleben, Alltag und historische Authentizität
Kingdom Come: Deliverance macht keine halben Sachen, wenn es um Immersion geht. Es reicht nicht, in mittelalterlichen Klamotten durch eine hübsche Welt zu laufen. Du musst essen, schlafen, dich waschen, mit Respekt auftreten – sonst behandelt dich die Welt wie einen stinkenden Bettler. Und genau das macht den Unterschied: Du bist Teil dieser Welt, nicht nur Besucher.
KCDs Zwang zum Überleben: Hunger, Müdigkeit, Kleidung
In den meisten Rollenspielen kannst du tagelang durch die Wildnis streifen, ohne je eine Mahlzeit zu dir zu nehmen oder ein Auge zuzumachen. In KCD? Keine Chance.
- Hunger wirkt sich direkt auf deine Ausdauer aus.
- Schlafmangel macht dich langsam und unkonzentriert.
- Schmutzige Kleidung senkt dein Charisma – die Wachen behandeln dich anders.
- Abgenutzte Ausrüstung macht dich schwächer im Kampf – du musst selbst reparieren oder zum Schmied.
Diese Elemente sind keine Deko, sondern Spielmechanik. Sie zwingen dich, vorausschauend zu planen, dich vorzubereiten und Ressourcen sinnvoll zu managen. Es ist fast wie eine mittelalterliche Lebenssimulation – und das ist genau die Absicht.
Medieval Dynasty & Skyrim im Vergleich
Andere Spiele gehen das Thema Überleben ganz unterschiedlich an:
Skyrim etwa hat Überlebensmechaniken nur als optionalen Modus („Survival Mode“) eingeführt – und selbst dann wirken sie eher aufgesetzt. Schnellreise wird deaktiviert, Hunger und Kälte kommen ins Spiel, aber die Welt ist nicht darauf ausgelegt. Es fühlt sich an wie ein Add-on, nicht wie ein Kernaspekt.
Medieval Dynasty hingegen lebt von dieser Simulation. Du baust ein Dorf auf, versorgst deine Siedlung, musst Holz hacken, Felder bestellen, Häuser errichten. Hier bist du weniger Held, mehr Bürgermeister und Überlebenskünstler. Es ist ruhiger, aber ähnlich konsequent – und eine gute Wahl, wenn dir das wirtschaftliche Alltagsleben im Mittelalter wichtig ist.
Authentizität vs. historische Genauigkeit
Ein weiterer Punkt, der KCD so besonders macht: sein Anspruch auf historische Genauigkeit. Böhmen 1403 wurde akribisch recherchiert, Orte wie Rattay oder Skalitz existieren real. Kleidung, Waffen, gesellschaftliche Strukturen – alles basiert auf Quellen. Sogar der Kodex im Spiel fungiert als Lexikon mittelalterlichen Lebens.
Aber: Absolute Genauigkeit ist illusorisch. Viel wichtiger ist Authentizität – also das Gefühl, dass sich alles glaubwürdig anfühlt. Und hier punktet KCD durch seine Konsequenz. Du spürst die sozialen Zwänge, die politische Instabilität, den Dreck und das einfache Leben der Menschen.
Andere Spiele gehen diesen Weg anders:
- The Witcher 3 erschafft eine glaubhafte Welt durch kulturelle Tiefe und slawische Folklore – auch wenn Monster darin herumlaufen.
- Mount & Blade II verwendet fiktive Fraktionen, die historisch inspiriert sind – was kreative Freiheiten erlaubt, ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Wie lebendig sind die Spielwelten?
Ein oft unterschätzter Faktor: das Verhalten der NPCs.
In KCD hat jeder Dorfbewohner einen Tagesablauf. Sie arbeiten, schlafen, trinken, reagieren auf dich. Begehst du ein Verbrechen, spricht sich das herum. Deine Entscheidungen haben Folgen – sozial, wirtschaftlich, spielmechanisch.
Skyrim? Dort stehen viele Charaktere einfach nur herum oder wiederholen dieselben Sätze. In The Witcher 3 ist die Inszenierung besser, aber das Verhalten bleibt oft statisch.
Der Unterschied: KCD reagiert auf dich – und zwingt dich, auf die Welt zu reagieren. Es ist kein Theaterstück mit Publikum, sondern ein simuliertes Dorf, das ohne dich weiterlebt.
Vom Niemand zum Helden: Erzählung und Rollenspiel
Vordefinierte Helden vs. Sandbox-Avatare
Wer du im Spiel bist, beeinflusst massiv, wie du spielst.
- In KCD bist du Heinrich. Punkt. Du hast eine Geschichte, ein Zuhause, eine Familie, ein Trauma. Du bist kein leeres Blatt – und das macht das Rollenspiel umso intensiver. Du erlebst Heinrichs Entwicklung vom Schmiedesohn zum Ritter – und du spürst jede Station, weil du sie durchleben musst.
- In Skyrim oder Bannerlord erstellst du deinen eigenen Charakter. Das hat Vorteile (Freiheit, Vielfalt), aber auch Nachteile: Es fehlt oft die Tiefe, die ein fest definierter Protagonist mitbringt.
- The Witcher 3 geht den Mittelweg. Du bist Geralt – ein Profi mit klaren Werten und Haltung. Deine Entscheidungen formen die Geschichte, aber nicht Geralts Persönlichkeit. Auch das schafft Tiefe – wenn auch in engeren Bahnen.
KCD zwingt dich, dich mit Heinrich auseinanderzusetzen. Und genau deshalb fühlt sich sein Weg so echt an.
Progression durch Anwendung: Lernen statt Leveln
Einer der markantesten Unterschiede zu typischen Rollenspielen: KCD verwendet kein klassisches Levelsystem mit XP durch Quest-Abschluss oder Monsterkills. Stattdessen heißt es: Übung macht den Meister.
- Wer liest, lernt Lesen.
- Wer kämpft, wird besser im Kampf.
- Wer Alchemie betreibt, verbessert sich beim Tränkebrauen.
Dieses „Learning by Doing“ ist konsequent umgesetzt. Und es sorgt für ein einzigartiges Gefühl von Fortschritt: Du bist nicht plötzlich stark, weil du ein Level aufgestiegen bist. Du bist stark, weil du dir die Fähigkeiten hart erarbeitet hast.
Diese Form der Progression ist anspruchsvoll – aber auch befriedigend. Vor allem, weil sie logisch ist: Du lernst, was du tust. Und du wirst nicht automatisch zum Superhelden – sondern zum kompetenten Menschen.
Entscheidungsfreiheit und Quest-Design im Vergleich
Viele Rollenspiele werben mit Entscheidungsfreiheit. Doch oft entpuppen sich die Entscheidungen als bloße Illusion – kosmetisch, ohne echte Konsequenzen. KCD geht hier einen anderen Weg.
Ein Ziel lässt sich fast immer auf verschiedene Arten erreichen:
- Durch Überzeugung, wenn dein Redetalent stark genug ist.
- Durch Schleichen, wenn du leise und geschickt vorgehst.
- Durch Diebstahl – mit dem Risiko, erwischt zu werden.
- Oder einfach durch direkte Konfrontation.
Diese Flexibilität ist mehr als nur Spielerei. Sie zwingt dich, deine Stärken zu kennen – und alternative Wege zu finden, wenn sie nicht ausreichen. Vor allem aber reagiert die Welt auf deine Taten. Wer einen Händler ausraubt, muss mit Repressalien rechnen. Wer sich beliebt macht, bekommt Hilfe.
Ein herausragendes Beispiel ist der DLC A Woman’s Lot. Hier erlebst du die Geschichte aus der Perspektive von Theresa, Heinrichs Freundin. Die Ereignisse überschneiden sich mit dem Hauptspiel – und deine Taten wirken sich in beiden Handlungssträngen aus. So etwas gibt es in kaum einem anderen Rollenspiel.
Skyrim dagegen bietet zwar hunderte Quests – aber viele davon sind generisch. Die Welt verändert sich kaum durch dein Handeln. The Witcher 3 hingegen glänzt mit emotional aufgeladenen Entscheidungen, die echte Auswirkungen auf das Ende und die Beziehungen der Figuren haben – auch wenn der Lösungsweg oft klar vorgegeben ist. Und Bannerlord? Hier schreibst du deine Geschichte ganz selbst, aber auf Kosten einer komplexen, von Hand designten Erzählung.
Die Genre-Landschaft: Welche Spiele kommen KCD am nächsten?
Kingdom Come: Deliverance hat eine Nische geschaffen, die vorher kaum existierte: das realistische, historische Rollenspiel ohne Fantasy. Kein Spiel kopiert diese Formel vollständig – aber viele greifen einzelne Aspekte auf. Es lohnt sich, je nach persönlicher Vorliebe gezielt nach Alternativen zu schauen.
Die besten Alternativen nach Spielstil
Realistischer Nahkampf: Mordhau, Hellish Quart
Wenn dich das Kampfsystem von KCD fasziniert, dann sind Mordhau und Hellish Quart interessante Optionen:
- Mordhau bietet freies, auf Können basierendes Multiplayer-Duellieren.
- Hellish Quart ist ein Nischen-Titel, der realistische Schwertkampfphysik mit Motion-Capture-Technik kombiniert – ideal für Solo-Duelle mit authentischer Kampfphysik.
Wer realistischen Nahkampf liebt, könnte auch bei Spielen wie The Forest mit Mods spannende Ergänzungen finden – auch wenn das Genre ganz anders ist, lebt das Spiel von seiner dichten, unmittelbaren Immersion und überraschender Tiefe im Nahkampf.
Beide verzichten auf Rollenspiel-Elemente, bieten aber technisch präzisen Nahkampf.
Du suchst generell nach offenen Welten, die dich fesseln und dich vergessen lassen, dass du gerade nur ein Spiel spielst? Dann lohnt sich ein Blick auf unsere Auswahl der besten Open-World-Spiele, die dich atmosphärisch ebenso packen können wie Kingdom Come: Deliverance.
Strategisch und historisch: Mount & Blade II, Manor Lords
Willst du den historischen Kontext mit großem Maßstab erleben, sind diese Spiele spannend:
- Mount & Blade II: Bannerlord für Massenschlachten, Sandbox und Rollenspiel mit Armee-Management.
- Manor Lords für Städtebau im 14. Jahrhundert, basierend auf realen Strukturen – weniger Rollenspiel, mehr strategisches Management.
Vor allem Manor Lords ist eine Art „Makro-Version“ von KCDs Welt – ideal für Aufbauspiel-Fans mit Interesse an Geschichte.
Wenn du dich für historische Settings interessierst, solltest du auch mal Spiele wie Age of Empires in Betracht ziehen. Auch wenn sie eher strategisch-abstrakt sind, vermitteln sie ein ähnliches Gefühl für Herrschaft, Expansion und historische Dynamik.
Erzählstarke Immersion: The Witcher 3, modded Skyrim
Wenn du die glaubwürdige Welt und tiefgehende Story von KCD suchst, aber Fantasy nicht scheust:
- The Witcher 3 bietet meisterhafte Erzählung, emotionale Charaktere und ein geerdetes Dark-Fantasy-Setting mit slawischem Flair.
- Skyrim – stark modifiziert – kann mit Survival-Mods, Realismus-Overhauls und visuellen Upgrades ebenfalls ein KCD-ähnliches Erlebnis schaffen. Die Modding-Community ist riesig.
Simulation des Mittelalterlebens: Medieval Dynasty, Life is Feudal
Geht es dir mehr um das „Leben im Mittelalter“?
- Medieval Dynasty legt den Fokus auf Überleben, Familiengründung, Dorfaufbau.
- Life is Feudal war ein komplexes MMO mit Crafting, Landwirtschaft und echtem Städtebau (inzwischen eingestellt, aber ähnlich inspiriert).
Diese Spiele sind entspannter, weniger storygetrieben – aber sie zeigen, wie vielseitig das Genre werden kann.
Wer statt Schwertern lieber die Axt schwingt und sein eigenes Dorf errichtet, wird auch an kreativen Spielen wie Minecraft Freude finden. Mit dem richtigen Biome-Setting lassen sich dort mittelalterlich inspirierte Siedlungen errichten, die echtes Worldbuilding-Feeling liefern.
Neue Hoffnung: KCD 2, Blight: Survival und die Zukunft der gelebten Geschichte
Der Nachfolger Kingdom Come: Deliverance II steht bereits in den Startlöchern. Er soll Heinrichs Reise fortsetzen, mit größeren Städten, mehr Story-Verzweigungen und verfeinertem Kampfsystem. Fans dürfen sich auf mehr Tiefe und mehr Inhalt freuen – ohne den kompromisslosen Realismus zu verlieren.
Ein weiterer Hoffnungsträger ist Blight: Survival – ein Koop-Spiel im düsteren Mittelalter, mit realistischer Nahkampfmechanik und einem Hauch von Horror. Die „Blight“ (eine zombieähnliche Krankheit) bringt zwar ein übernatürliches Element hinein, doch Stil, Waffen und Welt erinnern stark an KCD – nur eben mit Freunden spielbar.
Fazit: Welches Spiel passt zu dir?
Kingdom Come: Deliverance ist kein Spiel für jedermann – und genau das macht es so besonders. Es belohnt Geduld, Eintauchen und die Bereitschaft, sich auf ein anderes Tempo einzulassen. Kein anderer Titel vereint historischen Realismus, persönliche Erzählung, technische Tiefe im Kampf und immersive Systeme so konsequent.
Aber du musst wissen, was dir wichtig ist:
- Du willst kämpfen wie ein Ritter? Dann sind Mordhau oder Hellish Quart deine Bühne.
- Du willst Armeen befehligen? Dann ist Bannerlord dein Schlachtfeld.
- Du willst bauen, handeln, verwalten? Dann heißt dein Dorf Manor Lords.
- Du willst Geschichten erleben? Dann führt dein Weg nach Velen – oder mit Mods zurück nach Himmelsrand.
- Du willst leben wie im Mittelalter? Dann grab im Wald in Medieval Dynasty.
Story-Fans, die vor allem narrative Tiefe schätzen, finden auch in unserer Auswahl von ähnlichen Spielen wie Detroit: Become Human packende, emotional erzählte Erlebnisse mit starker Entscheidungsfreiheit.
Am Ende ist es wie mit der echten Geschichte: Es gibt viele Perspektiven – aber nur eine Wahrheit für dich. Du entscheidest, welche Art von „gelebter Geschichte“ du erleben willst.