Du hast Detroit: Become Human gespielt – und danach fühlte sich jedes andere Spiel erstmal leer an? Willkommen im Club. Kaum ein Spiel kombiniert Entscheidungsfreiheit, emotionale Tiefe und cineastische Inszenierung so überzeugend. Aber zum Glück ist Detroit kein Einzelfall. Es ist Teil eines ganzen Genres, das von klugen Köpfen, mutigen Autoren und Studios mit Vision geprägt wurde.
Doch: „Spiele wie Detroit“ ist keine präzise Kategorie. Suchst du nach einer ähnlich verzweigten Geschichte? Nach moralischem Dilemma? Nach einem Gefühl von „Meine Entscheidung hat wirklich etwas verändert“? Oder einfach nur nach einem neuen Titel, der dich emotional trifft?
Dieser Guide hilft dir dabei, genau das zu finden, was du suchst – anhand von Stimmungen, Mechaniken und Kern-Erlebnissen. Und danach? Gehen wir tiefer: Wir zeigen dir, wie Detroit funktioniert, warum es polarisiert – und was die Zukunft des interaktiven Dramas verspricht.
Für Detektive & Spurensucher
Wenn du bei Detroit vor allem Connor mochtest – seine Logik, die Spurensicherung, die nervenaufreibenden Verhöre – dann ist dein Weg klar: Du suchst detektivisch getriebene Spiele. Titel, bei denen Analyse, Kombinationsgabe und Interpretation im Vordergrund stehen.
Heavy Rain
Der direkte Vorläufer von Detroit – und sein älterer, düsterer Bruder. In Heavy Rain jagst du als vier wechselnde Charaktere den Origami-Killer. Du untersuchst Tatorte, befragst Verdächtige und triffst unter Druck Entscheidungen, die Leben retten oder kosten. Ein Muss – nicht nur, um die Wurzeln von Detroit zu verstehen, sondern auch, weil es dich emotional aufwühlt.
L.A. Noire
Hier ist alles auf den Moment der Wahrheit fokussiert: das Verhör. In den 1940ern suchst du als Detektiv in Los Angeles nach Spuren – und musst aus Mimik und Körpersprache Lügen herauslesen. Die Technologie ist veraltet, das System nicht perfekt. Aber die Atmosphäre? Unvergleichlich. Perfekt, wenn du dir in Spielen Notizen machst – oder es zumindest gerne würdest.
Disco Elysium
Stell dir vor, Connor verliert seinen Zugang zur Polizeidatenbank – und ersetzt sie durch sein eigenes, gespaltenes Unterbewusstsein. Willkommen bei Disco Elysium. Du spielst einen Detektiv mit Amnesie, dessen Entscheidungen durch einen inneren Dialog mit Persönlichkeitsfragmenten gelenkt werden. Schrullig, philosophisch, düster – und absolut einzigartig.
Für Moralphilosophen
Wenn du Detroit geliebt hast, weil es dir unter die Haut ging – weil du wirklich gespürt hast, dass deine Entscheidungen schwer waren –, dann bist du in dieser Kategorie richtig. Diese Spiele stellen nicht nur die Frage „Was willst du tun?“, sondern „Wer willst du sein?“.
Neben Mass Effect und Nier: Automata gehört auch Kingdom Come: Deliverance 2 zu den Titeln, die moralische Entscheidungen mit historischer Authentizität kombinieren. Hier zählt nicht nur, was du tust – sondern auch, wie glaubwürdig du als Figur in einer mittelalterlichen Gesellschaft agierst.
The Walking Dead: Season One (Telltale Games)
Das Spiel, das das moderne interaktive Drama überhaupt erst populär gemacht hat. Du schlüpfst in die Rolle von Lee Everett – und musst dich um das kleine Mädchen Clementine kümmern, während die Welt um dich herum im Chaos versinkt. Entscheidungen retten hier keine Welt. Sie retten, mit Glück, ein Kind. Oder zerstören eine Beziehung. Es geht nicht ums Gewinnen – sondern ums Menschsein.
Mass Effect Legendary Edition (BioWare)
Drei Spiele. Eine Geschichte. Und hunderte Entscheidungen, die sich über eine galaktische Erzählung hinwegziehen. In der Rolle von Commander Shepard entscheidest du über Leben und Tod ganzer Spezies, über Loyalität, Ethik und Vertrauen. Und ja: Jede Entscheidung hinterlässt einen Abdruck – auch wenn du die Konsequenz vielleicht erst 40 Spielstunden später spürst.
Nier: Automata (PlatinumGames)
Androiden, die nach dem Sinn ihrer Existenz suchen – klingt bekannt? Nier: Automata geht philosophisch noch tiefer als Detroit. Es spielt mit Perspektiven, Identität und Wiederholung. Das Spiel zwingt dich dazu, es mehrfach durchzuspielen, um die volle Wahrheit zu erkennen. Und am Ende stehst du vor einer Entscheidung, die so ungewöhnlich – und mutig – ist, dass sie dir wahrscheinlich für immer im Gedächtnis bleibt.
Für Zeitreisende & Mechanik-Fans
Detroit ist nicht nur stark wegen seiner Geschichte – sondern auch wegen seiner Spielmechaniken. Die Flowcharts, das globale Feedback, die mehrschichtige Struktur: All das macht es besonders. Wenn dich dieser Aspekt fasziniert hat, dann könnten die folgenden Spiele deinen Geschmack treffen – weil sie Erzählung und Spielmechanik auf besonders kreative Weise verknüpfen.
Life is Strange (Don’t Nod)
Was wäre, wenn du jede Entscheidung zurückspulen könntest? Life is Strange stellt genau diese Frage – und beantwortet sie mit einer Spielmechanik, die dir erlaubt, verschiedene Optionen durchzuspielen, bevor du dich festlegst. Klingt bequem? Vielleicht. Aber das Spiel macht klar: Auch „perfekte“ Entscheidungen haben ihren Preis. Es ist ein Coming-of-Age-Drama mit Mystery-Twist – und einem Finale, das dir unter die Haut geht.
Road 96 (DigixArt)
Jeder Weg ist anders. In Road 96 spielst du nicht eine Figur, sondern eine Reihe junger Menschen, die aus einem autoritären Staat fliehen wollen. Jede Flucht ist zufallsgeneriert – mit unterschiedlichen Begegnungen, Entscheidungen und Enden. Das Spiel ist unvorhersehbar, bewegend und manchmal absurd – aber immer persönlich. Perfekt für alle, die Detroit nicht nur wegen der Story, sondern wegen des Entdeckens mochten.
As Dusk Falls (Interior Night)
Entscheidungen gemeinsam treffen – in Echtzeit. As Dusk Falls ist ein visuell ungewöhnliches, aber emotional intensives Spiel, das stark auf Gruppen-Dynamiken setzt. Bis zu acht Spieler entscheiden per Mehrheitsvotum, wie es weitergeht. Konflikte sind vorprogrammiert. Was das Spiel so besonders macht: Deine Entscheidungen wirken nicht sofort. Sie bauen auf – und entfalten ihre Wirkung erst Kapitel später. Genau wie im echten Leben.
Für Adrenalinjunkies
In Detroit konntest du scheitern. Figuren konnten sterben. Szenen kippen. Und genau das hat dich auf Trab gehalten. Wenn du Spiele suchst, bei denen jeder Fehler das letzte Kapitel sein könnte, dann wirst du hier fündig. Willkommen in der Hochrisikozone.
Until Dawn (Supermassive Games)
Der Klassiker des Horror-Entscheidungsspiels. Acht Teenager. Eine Hütte im Wald. Und jede Entscheidung kann über Leben und Tod entscheiden. Until Dawn macht das, was Detroit andeutet, zur zentralen Mechanik: Permadeath. Wenn jemand stirbt, ist das keine Game-Over-Szene – sondern einfach Teil deiner Geschichte. Es ist schockierend, intensiv und extrem wiederholbar.
The Quarry (Supermassive Games)
Die verbesserte Formel von Until Dawn. Größer, moderner – und mit Koop-Modus. Hier kannst du mit Freunden spielen – jeder übernimmt eine Figur, und alle müssen gemeinsam (oder gegeneinander) entscheiden. Das macht das Drama nicht nur interaktiver, sondern auch sozialer. Ideal für alle, die sich fragen: „Wäre meine Entscheidung auch die meiner Freunde?“
Fahrenheit: Indigo Prophecy Remastered (Quantic Dream)
Ein Blick in die Vergangenheit von Quantic Dream. Fahrenheit ist nicht perfekt – aber es zeigt den Ursprung vieler Mechaniken, die später in Detroit brillieren. Quick-Time-Events, wechselnde Perspektiven, emotionale Entscheidungen. Wer Detroit studieren will, sollte sich auch dieses Experiment ansehen.
Die drei Gesichter der Revolution
Was Detroit von vielen anderen Spielen unterscheidet, ist seine Struktur. Es erzählt nicht eine Geschichte – sondern drei. Und jede dieser Geschichten hat ihren eigenen Rhythmus, ihren eigenen Ton – und ihre eigene emotionale Fallhöhe.
Wer den emotionalen Stil von Kara und Alice mochte, wird vielleicht auch in Spiele wie The Last of Us eine ähnliche Tiefe finden. Die Beziehung zwischen Ellie und Joel erinnert stark an das Eltern-Kind-Motiv – nur in einem noch gnadenloseren Setting.
Connor: Der Detektiv auf der Kippe
Connor ist mehr als nur ein Ermittler. Er ist der Spiegel deiner Logik – und deines Mitgefühls. Seine Beziehung zu Hank ist das Herzstück des Spiels, weil sie alles repräsentiert, was das Spiel von dir will: Vertrauen aufbauen, Zweifel aushalten, das Richtige tun (oder auch nicht). Connor kann ein kalter Vollstrecker oder ein rebellischer Empath sein – und jede Version fühlt sich „richtig“ an. Warum? Weil du es warst, der ihn so geformt hat.
Kara: Die stille Heldin
Kara steht für die kleinen Geschichten. Ihre Reise mit Alice ist keine Revolution – es ist ein Fluchtversuch. Weg aus dem Grauen, hinein in eine ungewisse Zukunft. Manche kritisieren ihre Handlung als zu unabhängig vom großen Ganzen. Aber genau das ist ihr Wert: Sie zeigt, was der Umbruch auf persönlicher Ebene bedeutet. Kara ist verletzlich, stark – und vielleicht die emotionalste Figur des Spiels.
Markus: Der Anführer mit Gewicht
Markus ist die Bühne für deine großen Entscheidungen. Er steht für das „Was tun wir?“ – friedlich oder kämpferisch? Inspirierend oder provozierend? Seine Kapitel sind visuell kraftvoll, manchmal vielleicht zu offensichtlich in ihren historischen Parallelen. Aber sie zwingen dich, Position zu beziehen. Und sie zeigen: Revolution ist nicht nur eine Frage der Strategie – sondern auch der Moral.
Zusammen bilden die drei eine perfekte Einheit. Kopf (Connor), Herz (Kara) und Hand (Markus). Sie lassen dich nicht nur Entscheidungen treffen – sie lassen dich über deine Entscheidungen nachdenken.
Zwischen Mensch und Maschine
Detroit: Become Human ist nicht nur ein Spiel über Androiden. Es ist ein Spiel über uns. Über das, was uns zu Menschen macht – und wo diese Menschlichkeit endet. Oder beginnt.
Der zentrale Konflikt ist kein Science-Fiction-Gimmick, sondern eine bewusste Allegorie: Die Diskriminierung der Androiden spiegelt reale historische Ungerechtigkeiten. Ob du es nun als Anspielung auf die Bürgerrechtsbewegung liest, auf den Holocaust oder auf moderne soziale Ausgrenzung – die Parallelen sind unübersehbar. Für viele ist diese Direktheit ein Pluspunkt: Sie macht das Thema greifbar. Für andere wirkt sie zu plakativ.
Doch unabhängig von dieser Debatte gelingt dem Spiel etwas Besonderes: Es zwingt dich zur Auseinandersetzung. Und es nutzt seine Spielmechanik, um Empathie nicht nur zu erzählen, sondern erlebbar zu machen.
Ein Beispiel: Connor, der am Anfang kaum Emotionen zeigt, kann durch deine Entscheidungen lernen, zu fühlen. Wenn du willst. Oder er bleibt, was er war – ein Werkzeug. Alles hängt davon ab, ob du dich entscheidest, den Fisch zu retten, dem Kind zu helfen, Chloe zu verschonen. Diese scheinbar kleinen Momente sind es, die dem Spiel Gewicht verleihen.
Ein Höhepunkt ist der sogenannte „Kamski-Test“: Du kannst Chloe erschießen – oder nicht. Es ist keine Szene, die du durchspielen musst. Kein Bosskampf. Nur eine Frage: Wie weit gehst du, um Antworten zu bekommen? Und wie sehr vertraust du deiner eigenen Menschlichkeit?
Die großen Studios im Vergleich
Um Detroit zu verstehen, reicht es nicht, das Spiel selbst zu analysieren. Man muss es im Kontext eines ganzen Genres sehen. Denn jedes Studio, das narrative Spiele macht, hat seine eigene Handschrift – und eine andere Vorstellung davon, was „Entscheidungsfreiheit“ bedeutet.
Quantic Dream
Cineastisch. Groß. Radikal verzweigt. Detroit ist das logische Ende einer Design-Philosophie, die mit Fahrenheit begann und über Heavy Rain gereift ist. Entscheidungen verändern hier nicht nur den Ton – sie verändern ganze Kapitel. Der Flowchart ist nicht nur ein Feature, sondern ein Statement: „Schau, was du beeinflusst hast.“
Supermassive Games
Spannung vor Tiefe. In Until Dawn oder The Quarry ist jede Entscheidung potenziell tödlich – und endgültig. Es geht weniger um moralische Grautöne, mehr um das Adrenalin, nicht zu scheitern. Ideal für Spieler, die das Drama körperlich spüren wollen – nicht nur gedanklich.
Telltale Games
Das Gegenteil von Quantic Dream. Entscheidungen verändern selten den Plot – aber sie verändern, wie sich Figuren an dich erinnern. Ob The Walking Dead, The Wolf Among Us oder Tales from the Borderlands – es geht darum, deinen Charakter zu formen, nicht die Welt.
Don’t Nod
Mechanik trifft Metapher. Life is Strange zeigt, wie eine einzige übernatürliche Fähigkeit eine ganze Erzählung strukturieren kann. Die Zeit zurückdrehen ist hier nicht nur Gameplay – sondern Ausdruck innerer Wünsche und Ängste. Spielerisch einfacher, emotional dafür umso raffinierter.
Während Don’t Nod für seine Mechaniken bekannt ist, findest du bei Spiele wie Days Gone ebenfalls eine emotional getriebene Geschichte mit viel Entscheidungsfreiheit. Vor allem in den ruhigen Momenten glänzt das Spiel mit zwischenmenschlicher Tiefe.
Jedes dieser Studios bietet eine eigene Antwort auf die Frage: Was macht ein narratives Spiel aus? Und genau deshalb ist der Begriff „Spiele wie Detroit“ so vielfältig – weil jede Spielart eine andere Form von Freiheit betont.
Was kommt als Nächstes?
Die Branche steht nicht still. Während du diese Zeilen liest, arbeiten Studios weltweit an der nächsten Generation interaktiver Dramen. Die Tendenz? Einerseits Verfeinerung bekannter Rezepte. Andererseits: ein möglicher Umbruch, wie Geschichten künftig überhaupt erzählt werden.
Quantic Dream wagt den Sprung in ein großes Franchise: Star Wars Eclipse soll die bewährten Mechaniken in eine Welt bringen, die fest im Kanon verankert ist. Die große Frage: Wie viel Entscheidungsfreiheit ist möglich, wenn jede Abweichung von der Lore ein Problem sein könnte?
Supermassive Games setzt seine Dark Pictures Anthology mit neuen Schauplätzen fort – darunter auch im Weltraum. Horror bleibt ihr Markenzeichen, aber die Settings werden mutiger.
Don’t Nod kehrt mit Lost Records: Bloom & Rage zurück zu seinen emotionalen Coming-of-Age-Wurzeln – vermutlich wieder mit einer zentralen Superkraft als erzählerischem Anker.
Aber auch andere Studios drängen ins Rampenlicht: Judas, der geistige Nachfolger von BioShock, Kingdom Come: Deliverance 2 mit seinem Fokus auf historischer Authentizität, oder das Metal Gear Solid Delta-Remake, das vielleicht narrative Klassiker modern interpretiert.
Was all diese Projekte zeigen: Die Nachfrage nach intensiven, charaktergetriebenen Geschichten ist ungebrochen. Doch eine Herausforderung bleibt – und sie lautet: Skalierbarkeit. Denn die Erstellung von verzweigten Erzählpfaden ist teuer, aufwendig – und nur begrenzt erweiterbar. Genau hier könnte der nächste Evolutionssprung kommen.
Jenseits des Flowcharts
Das klassische Flowchart – Quantic Dreams Markenzeichen – ist beeindruckend. Aber es ist auch ein Endpunkt. Es zeigt, was war. Was sein könnte. Aber eben auch: was nie sein wird. Weil alles vorab geskriptet ist. Jeder Pfad wurde von Menschenhand geschrieben.
Doch was, wenn es anders wäre?
KI als Erzähler
Stell dir vor, ein Spiel, das auf deine Entscheidungen nicht nur mit vordefinierten Optionen reagiert – sondern mit echten, dynamischen Konsequenzen. Generative KI macht das theoretisch möglich: NPCs, die nicht nur reagieren, sondern mitdenken. Geschichten, die sich aus deinem Verhalten ableiten. Und Erzählungen, die nicht mehr durch einen Autor begrenzt sind – sondern durch dein Handeln.
VR als Emotionsturbo
Virtual Reality bringt dich nicht nur ins Spiel – es bringt das Spiel zu dir. Stell dir eine Kara vor, die dir direkt in die Augen blickt. Eine Verfolgungsszene mit Markus, die du körperlich spürst. Oder ein Verhör mit Connor, bei dem du wirklich schwitzt. Frühere VR-Experimente wie The Inpatient zeigen: Das Potenzial ist riesig, auch wenn wir noch am Anfang stehen.
Die neue Rolle der Entwickler
In dieser Welt verändert sich auch, was ein „Spielentwickler“ ist. Vielleicht ist er nicht mehr der Autor, der jeden Satz schreibt – sondern der Architekt eines Systems, das Geschichten erzeugt. Keine Narrative mehr aus einem Guss, sondern ein Setzkasten für Erlebnisse.
Und du? Bist dann nicht mehr Spieler. Sondern Co-Autor.
Die Zukunft des interaktiven Dramas ist nicht linear, sondern fließend. Nicht geskriptet, sondern lebendig. Und vielleicht ist sie näher, als wir denken.
Wenn du nach narrativen Spielen mit moralischen Dilemmata suchst, lohnt sich auch ein Blick auf Spiele wie The Witcher. Zwar steht hier ein klassisches RPG im Vordergrund, doch gerade The Witcher 3 ist bekannt für seine tiefgründigen Entscheidungen, bei denen es selten nur Gut oder Böse gibt.
Fazit
Du suchst nach dem nächsten Detroit: Become Human? Verständlich. Dieses Spiel ist ein Erlebnis, das hängen bleibt. Doch hier kommt die ehrliche Antwort: Das eine perfekte Spiel wie Detroit gibt es nicht. Und es wird es vermutlich nie geben.
Warum?
Weil du nicht nur auf das Spiel reagiert hast – sondern auf eine Kombination aus Thema, Mechanik, Struktur und Stimmung, die für dich genau richtig war. Vielleicht war es Connors kühle Logik. Vielleicht Karas stille Stärke. Vielleicht der Moment, als du zum ersten Mal gesehen hast, dass 89 % der Spieler eine andere Entscheidung getroffen haben als du. Vielleicht war es alles zusammen.
Andere Spiele werden dich berühren. Sie werden dich herausfordern, überraschen, vielleicht sogar mehr erschüttern als Detroit. Aber sie werden es auf ihre eigene Art tun. Denn jedes Studio, jedes Spiel hat eine eigene Philosophie – und einen eigenen Fokus:
- Telltale will, dass du über Beziehungen nachdenkst.
- Supermassive will, dass du um Leben und Tod bangst.
- Don’t Nod will, dass du verstehst, wie Spielmechanik zu Emotion wird.
- Quantic Dream will, dass du alles siehst – und trotzdem entscheiden musst.
Keines dieser Modelle ist besser. Nur anders.
Detroit: Become Human hat Maßstäbe gesetzt – nicht, weil es perfekt war, sondern weil es den Mut hatte, dir zu zeigen, was alles möglich ist. Es ist ein Spiel über Wahlfreiheit – und gleichzeitig ein Symbol für die Vielfalt des narrativen Gamings.
Und genau deshalb gibt es nicht „das eine“ Spiel wie Detroit. Sondern viele.
Du musst sie nur entdecken. Und entscheiden, welche Geschichte du als Nächstes erleben willst.