Du hast Diablo geliebt, aber du spürst, dass da noch mehr sein muss. Vielleicht willst du mehr Tiefe. Oder mehr Kontrolle. Oder einfach mal etwas Frisches, das trotzdem diesen magischen Flow hat: Monster schnetzeln, Beute sammeln, Charakter aufbauen – und dabei komplett die Zeit vergessen.
Willkommen in der Welt der „Diablo-likes“ – isometrischer Action-Rollenspiele mit Herz, Loot und süchtig machenden Spielschleifen. Dieser Artikel hilft dir, genau das Spiel zu finden, das zu deinem Spielstil, deinem Zeitbudget und deinen Erwartungen passt.
Die besten Alternativen zu Diablo
Hier bekommst du keine dröge Liste, sondern eine Entscheidungshilfe mit Gefühl und Verstand. Für jedes Spiel erfährst du, was es besonders macht, worauf du dich einlässt – und für wen es sich lohnt.
Path of Exile – Komplexität als Königsweg
Wenn du denkst, Diablo ist tief – warte, bis du PoE öffnest.
Path of Exile ist kein Spiel. Es ist ein Projekt. Ein Lebensstil. Ein Monster aus Möglichkeiten, mit einem riesigen passiven Skilltree, einem endlosen Endgame-Kartenatlas und einer aktiven Community, die mehr Wikis als Memes produziert.
Du willst handeln? Du wirst handeln. Du willst jeden Stat deiner Rüstung selbst gestalten? Bitte sehr – mit Dutzenden Währungen und Crafting-Optionen. Aber Achtung: PoE ist keine sanfte Umarmung. Es ist ein Tauchgang ins Tiefe Ende. Ohne Schwimmflügel.
Für wen es sich lohnt: Hardcore-Veteranen, Theorycrafter, Spieler mit Excel-Affinität und einem Hang zur Selbstoptimierung.
Last Epoch – Die goldene Mitte
Stell dir vor, Diablo und Path of Exile hätten ein Kind – und es würde deine Zeit respektieren.
Last Epoch bringt Struktur in die Komplexität. Du bekommst Build-Vielfalt, ein durchdachtes Crafting-System und ein Endgame, das dich fordert, ohne dich zu erschlagen. Und das Beste: Du kannst gezielt farmen. Du weißt, wo deine Wunschbeute droppen kann. Und du musst kein Währungs-Ökonom sein, um Spaß zu haben.
Auch schön: Jede Fähigkeit hat ihren eigenen Spezialisierungsbaum. Du liebst deinen Feuerball? Dann mach ihn zu deinem Feuerball – schneller, größer, mit mehr Wumms.
Für wen es sich lohnt: Spieler, die mehr Tiefe als Diablo wollen, aber nicht bereit sind, für Path of Exile zu studieren.
Wer sich in den Build-Systemen von Last Epoch wohlfühlt, könnte auch an Spielen wie Path of Exile Gefallen finden – dort allerdings in einer deutlich härteren Ausprägung. Die zugrunde liegende Faszination ist ähnlich: ein Mix aus Planbarkeit, Optimierung und dem süchtig machenden Loop der Verbesserung.
Grim Dawn – Der Einzelspieler-Klassiker
Keine Seasons, kein Echtgeldshop, keine Server. Nur du, dein Charakter – und ein Höllenspektakel.
Grim Dawn ist das ARPG für alle, die einfach spielen wollen. Keine Verpflichtungen, keine „Meta“-Angst. Stattdessen bekommst du ein ausgefeiltes Dual-Klassensystem, eine liebevoll gebaute Welt und das Gefühl, dass deine Zeit sinnvoll investiert ist – auch wenn du einfach nur Monster kloppst und Items sammelst.
Es ist das gemütliche Kaminfeuer unter den ARPGs. Vielleicht nicht so flashy wie die Live-Service-Giganten, aber dafür verlässlich, tiefgründig und völlig unabhängig.
Für wen es sich lohnt: Solospieler, Modding-Fans, Offline-Zocker und Nostalgiker mit Anspruch.
Lost Ark – MMO trifft ARPG
Wenn du gerne lootest, aber auch gerne tanzt. Und Angeln gehst. Und Gilden verwaltest.
Lost Ark ist das actionreichste MMO, das du je gesehen hast – oder das ARPG-mäßigste MMO? Wie auch immer: Es spielt sich wie Diablo, fühlt sich an wie ein Themepark, und bietet Inhalte für Jahre. Die Kämpfe sind wuchtig und visuell überwältigend. Das Progressionssystem basiert weniger auf Drops als auf Upgrades. Und: Du wirst täglich Aufgaben erledigen, um deine Ausrüstung aufzuwerten.
Klingt nach Grind? Ist es auch. Aber ein strukturierter, belohnender Grind mit Party-Potenzial. Wer keine Lust auf Gruppenspiel hat, wird sich eher abgehängt fühlen.
Für wen es sich lohnt: MMO-Spieler, soziale Gamer, Fans von Routine und Zielorientierung – aber mit einem Hang zur Effektschlacht.
Titan Quest – Mythologie statt Dämonenhölle
Alt, aber golden. Und immer noch relevant.
Bevor du es übersiehst: Titan Quest war eine der ersten ernstzunehmenden Diablo-Alternativen – und sie hat immer noch ihren Platz. Statt Hölle und Gothic bekommst du hier Antike pur: Ägypten, Griechenland, China. Kombiniere Klassen, haue Minotauren um und genieße das klassische ARPG-Feeling in sonnendurchfluteten Ruinen.
Dank moderner Erweiterungen und Steam-Support ist es heute besser als je zuvor – und perfekt für alle, die Nostalgie mit Substanz suchen.
Für wen es sich lohnt: Retro-Fans, Mythologie-Liebhaber, Build-Tüftler auf dem Second Screen.
Mittlerweile lässt sich sogar der Nachfolger Titan Quest 2 zum Teil zocken. Weitere Infos im Video.
Torchlight-Reihe – Charme, Farben und Tempo
Das ARPG für zwischendurch, das trotzdem ernst genommen werden will.
Torchlight und Torchlight II gelten zu Recht als die spirituellen Nachfolger von Diablo II – zumindest was den Spielfluss angeht. Schnell, flüssig, bunt. Perfekt zum Abschalten, ohne Anspruchslosigkeit. Der Look ist comichaft, der Soundtrack ein Ohrwurm, und die Builds überraschend tief – wenn du willst.
Teil 3? Lieber vergessen. Aber die ersten beiden? Pure Klasse. Und mit Torchlight Infinite gibt’s auch eine moderne Free-to-Play-Variante – mit kontroverser Monetarisierung, aber solider Basis.
Für wen es sich lohnt: Casual-Spieler mit Anspruch, Fans von Tempo und stylischer Präsentation.
No Rest for the Wicked
Du willst looten, aber auch richtig kämpfen? Willkommen im neuen Hybrid.
No Rest for the Wicked ist kein Diablo-Klon. Es ist ein Statement. Ein Experiment. Ein Soulslike in isometrischer Ansicht mit Ausdauerleiste, Paraden, Ausweichrollen – aber eben auch mit Beute, Leveln und Skills. Es belohnt nicht nur deine Ausrüstung, sondern auch deine Reaktionen, dein Timing, dein Können.
Jeder Schlag zählt. Jeder Fehler auch. Statt „Power-Fantasy“ gibt’s hier „Skill-Fantasy“. Und das verändert alles.
Für wen es sich lohnt: Spieler mit Geduld, Soulslike-Fans, Taktiker – und alle, die nicht nur klicken, sondern meistern wollen.
Weitere spannende Titel in Kürze vorgestellt
Manche Spiele landen nicht in jeder Topliste – aber das heißt nicht, dass sie es nicht verdient hätten. Hier kommen ein paar Geheimtipps und Sonderlinge, die du nicht übersehen solltest.
The Ascent
Ein Cyberpunk-ARPG, das auf Twin-Stick-Shooter-Mechanik setzt. Du ballerst dich durch neonleuchtende Slums, nutzt Deckung und vertikales Gameplay – und sammelst natürlich tonnenweise Ausrüstung. Das Sci-Fi-Setting verleiht der klassischen Formel eine spannende Frischzellenkur.
Warhammer 40,000: Inquisitor – Martyr
Fernkampf mit Kettenschwert und Bolter. Was will man mehr? Dieses Spiel verknüpft Warhammers düstere Zukunft mit einer interessanten Mechanik: Deine ausgerüstete Waffe bestimmt deine Fähigkeiten. Die Atmosphäre ist unverkennbar Warhammer – brutal, dreckig, stimmungsvoll.
Book of Demons
Eine Parodie mit Tiefgang. Du spielst in einem Papierschnittbuch, das sich selbst nicht zu ernst nimmt – aber darunter liegt ein echtes ARPG mit Build-System, Dungeon-Crawling und süchtig machendem Spielgefühl. Ideal, wenn du Diablo magst, aber auch mal lachen willst.
The Incredible Adventures of Van Helsing (Reihe)
Gothic trifft Steampunk, dazu ein Sidekick-Fantom mit sarkastischem Humor. Die Van Helsing-Spiele bieten klassische ARPG-Mechanik mit einem eigenständigen Flair. Kein Game-Changer – aber definitiv eine gelungene, charmante Alternative.
Was macht ein „Diablo-like“ eigentlich aus?
Bevor wir tiefer in die Entwicklung des Genres eintauchen, lass uns klären, worüber wir überhaupt sprechen. Denn nicht jedes Spiel mit isometrischer Kamera und Monstern ist automatisch ein Diablo-Klon.
Die vier Grundpfeiler eines echten „Diablo-like“
- Echtzeit-Action: Du klickst, du tötest. Ohne Pause, ohne Runden. Die Kämpfe sind schnell, direkt, viszeral. Kein Taktieren à la Schach – hier zählt Reaktion und Skill-Management.
- Isometrische Perspektive: Der Blick von schräg oben sorgt für Übersicht und strategische Positionierung. Du siehst alles – deine Feinde, deine AoEs, deine Beute.
- Loot-getriebene Progression: Der nächste bessere Helm, das legendäre Schwert – du jagst Items, nicht nur Bosse. Und jeder Drop könnte der eine sein.
- Charakteranpassung: Ob durch Skillbäume, Klassensysteme oder Mods – du gestaltest deinen Build, deine Spielweise, deine Macht.
Action-RPG vs. Hack & Slash – ist das nicht dasselbe?
Nicht ganz. „Hack & Slash“ beschreibt das Wie – das rhythmische, teils meditative Monster-Gemetzel. „Action-RPG“ hingegen definiert das Was – ein Rollenspiel, das sich in Echtzeit abspielt. Diablo-like ist dort, wo beides zusammenkommt.
Und „ARPG“ ist heute ein Sammelbegriff. The Witcher 3, Elden Ring, sogar Zelda – sie alle sind Action-RPGs. Aber sie sind keine Diablo-likes. Dafür braucht’s die volle Loot-Spirale, das Build-Tuning, das Punktesystem.
Diablo war nicht der Erste – aber es war der, der alles verändert hat
Ja, es gab Vorläufer. Roguelikes wie Angband, Action-RPGs wie Secret of Mana. Doch Diablo hat das Chaos gezähmt, die Formel gefunden und sie zum weltweiten Phänomen gemacht. Es war der Katalysator – nicht der Schöpfer.
Evolution des Genres
Die Geschichte der „Diablo-likes“ ist keine gerade Linie. Sie ist eine lebendige Diskussion. Jedes neue Spiel ist ein Argument, ein Konter, eine Weiterentwicklung der bisherigen Ideen.
Die erste Welle (1997–2005): Klonen, variieren, etablieren
Nach dem Hype um Diablo 1 & 2 wollten alle ein Stück vom Loot-Kuchen. Die frühen Jahre waren geprägt von Dark-Fantasy-Settings, Dungeon-Crawlern und mutigen Experimenten.
- Darkstone brachte Zwei-Charakter-Steuerung und 3D-Grafik.
- Nox setzte auf Tempo und klassenspezifische Geschichten.
- Dungeon Siege bot Gruppensteuerung und nahtlose Welten.
- Baldur’s Gate: Dark Alliance machte ARPGs fit für Konsolen.
Diese Ära war wichtig – sie bewies: Diablo war kein Zufallstreffer. Die Grundformel funktionierte. Und sie konnte wachsen.
Die zweite Welle (2006–2016): Identität statt Imitation
Jetzt traten Entwickler auf den Plan, die mehr wollten als nur Nachahmung. Sie wollten Antworten auf Diablo geben – eigene Philosophien entwickeln.
- Titan Quest tauschte Dämonen gegen Götter und brachte das Dual-Klassen-System.
- Torchlight wurde zum Herzensprojekt ehemaliger Blizzard-North-Veteranen.
- Path of Exile war ein Manifest: mehr Tiefe, mehr Kontrolle, mehr „Hardcore“.
- Grim Dawn perfektionierte das Offlinespiel mit Build-Vielfalt und starker Atmosphäre.
Das Genre wurde diverser. Bunter. Anspruchsvoller. Und gleichzeitig klarer: Wer spielt welches Spiel – und warum?
Die moderne Ära (seit 2017): Seasons, Services, Suchtspirale
Heute sind die großen Namen vor allem eins: Live-Service-Giganten. Path of Exile mit seinen Liga-Resets. Diablo IV mit Battle Pass und „Die Grube“. Last Epoch mit Community-geprägten Zyklen. ARPGs sind zu Hobbys geworden – nicht nur Spiele.
Und dabei geht es längst nicht mehr nur um neue Inhalte. Sondern um neue Systeme, neue Philosophien, neue Spielweisen. Loot allein reicht nicht mehr. Heute geht’s um das Warum hinter dem Loot.
Vergleich: Die großen ARPGs im direkten Duell
Nicht jedes Spiel trifft jeden Nerv. Die großen Titel des Genres haben ihre ganz eigene DNA – und sprechen ganz unterschiedliche Spielertypen an. Lass uns einen Blick auf die fünf Platzhirsche werfen und herausfinden, welches ARPG wirklich zu dir passt.
Diablo IV – Der Mainstream-Maestro
Spielgefühl: Poliert bis ins Letzte. Jeder Schlag trifft satt, jede Animation sitzt. Das Spiel will dir gefallen – und schafft das auch.
Loot-System: Smart Loot sorgt dafür, dass du vor allem Items bekommst, die zu deiner Klasse passen. Das reduziert Frust, aber auch Überraschungen.
Endgame: Paragon-System, Glyphen, „Die Grube“ – der Fortschritt ist strukturiert und wiederholbar.
Zielgruppe: Alle, die schnellen Spaß suchen. Und ein Spiel, das auch dann gut aussieht, wenn es dich umhaut.
Path of Exile – Die Schule der Komplexität
Spielgefühl: Schnell. Wild. Überfordernd. Und wenn du’s meisterst: absolut befriedigend.
Loot-System: Pure Anarchie. Alles kann droppen – für jede Klasse, jede Idee. Aber ohne Handel wird’s schwer.
Endgame: Der „Atlas der Welten“ ist ein Spiel im Spiel. Plus Dutzende Endgame-Systeme aus alten Ligen.
Zielgruppe: Theorycrafter, Min-Maxer, Spieler mit Lust auf Tiefgang und Tüftelei. Und Google-Skills.
Last Epoch – Der balancierte Brückenbauer
Spielgefühl: Wuchtiger als Diablo, zugänglicher als PoE. Kampf mit Taktik und Tempo.
Loot-System: Deterministisches Crafting. Du kannst gezielt auf deine Wunschitems hinarbeiten – ein Segen für Planer.
Endgame: „Monolithen des Schicksals“ bieten verzweigte Pfade, Belohnungen und Entscheidungsfreiheit.
Zielgruppe: Spieler, die etwas Eigenes aufbauen wollen. Und die sich weder von Menüflut noch Simplifizierung abschrecken lassen.
Grim Dawn – Der ehrliche Einzelkämpfer
Spielgefühl: Nicht ganz so flüssig, aber solide und schwergewichtig. Jeder Treffer fühlt sich an wie ein Vorschlaghammer.
Loot-System: „Self-Found“-Philosophie. Kein Handel, kein Season-Wipe – alles, was du hast, hast du verdient.
Endgame: Kampagne, Crucible, Shattered Realm – ganz ohne Online-Zwang.
Zielgruppe: Fans klassischer RPGs, Modder, Einzelgänger – und alle, die gerne offline sind.
Lost Ark – Der MMO-Hybrid
Spielgefühl: Schnelle Kombos, spektakuläre Effekte, butterweiche Steuerung.
Loot-System: Progression durch „Honing“ – du verbesserst deine Ausrüstung mit Ressourcen, nicht durch Zufallsdrops.
Endgame: Raids, Dailies, Gildenaktivitäten – MMO pur, aber im ARPG-Gewand.
Zielgruppe: Soziale Spieler, Gildenfreunde, Achievement-Jäger mit Hang zur Routine.
Tabelle: Die großen ARPGs im Schnellvergleich
Spieltitel | Geschäftsmodell | Kern-Kampfgefühl | Loot-System | Endgame-Schleife | Zielgruppe |
Diablo IV | Buy-to-Play + Battle Pass | Poliert & Arkadig | Smart Loot, klassengebunden | Grube, Glyphen, Seasons | Breite Masse |
Path of Exile | Free-to-Play | Extrem schnell & komplex | RNG-lastig, handelsgetrieben | Atlas, Ligen, tiefe Layer | Hardcore-Spieler |
Last Epoch | Buy-to-Play | Methodisch & kontrolliert | Deterministisch, Build-orientiert | Monolithen, Crafting, Arena | Mid-Core Tüftler |
Grim Dawn | Buy-to-Play + DLCs | Schwer & strategisch | Self-Found & Build-Fokus | Kampagne, Shattered Realm, Crucible | Solisten, Modding-Fans |
Lost Ark | Free-to-Play | Effektreich & MMO-typisch | Lineare Item-Aufwertung | Dailies, Raids, Gruppenspiel | MMO-Spieler mit ARPG-Affinität |
Die Psychologie hinter dem Spielspaß
Warum sind diese Spiele so fesselnd? Warum willst du „nur kurz“ reinschauen – und plötzlich ist es 3 Uhr morgens?
Die Antwort liegt nicht nur im Gameplay. Sondern im Gehirn. Genauer gesagt: in deinem Belohnungssystem.
Der Skinner-Effekt: Beute als Dopamin-Bombe
Du klickst. Du tötest. Du hoffst. Und manchmal – bekommst du den Jackpot. Genau wie bei einem einarmigen Banditen.
Das nennt sich „variabler Verstärkungsplan“. Ein psychologisches Prinzip, das auf Zufallsbelohnungen basiert. Und das extrem effektiv ist. Diablo war eine der ersten Spiele-Reihen, die das perfektioniert hat. Und fast alle Nachfolger nutzen es bis heute.
Guter vs. schlechter Grind
Nicht jede Wiederholung ist gleich. „Grind“ ist dann gut, wenn er dir Optionen gibt, Fortschritt zeigt und dich selbst entscheiden lässt.
- Vielfalt: Path of Exile bietet Dutzende Wege – du bestimmst, wie du spielst.
- Zielgerichtetheit: Last Epoch lässt dich gezielt farmen.
- Flow: Diablo macht einfach Spaß, auch wenn du nichts findest – weil das Spielgefühl so stark ist.
Schlechter Grind dagegen? Der fühlt sich wie Arbeit an. Oder wie verschwendete Zeit.
Game Feel: Warum sich Kämpfen so gut anfühlen kann
Das ist die Kunst, simple Aktionen aufregend zu machen. Durch:
- Reaktionsschnelle Steuerung
- Knackige Soundeffekte
- Wuchtige Animationen
- Visuelles Feedback
Ein gutes ARPG haut dich nicht nur mit Inhalten um – sondern mit dem Gefühl, dass jeder Treffer sitzt, jeder Kill kracht und jedes Level ein kleines Feuerwerk ist.
Alternative Settings: ARPGs jenseits von Gothic und Hölle
Wer sagt eigentlich, dass ein ARPG immer in düsteren Katakomben spielen muss?
Die Diablo-Formel ist erstaunlich wandlungsfähig. Ob Cyberpunk, Antike, Steampunk oder Papierbuch-Parodie – die Kernschleife funktioniert überall. Hier ein paar Beispiele, die zeigen, wie viel Spielraum im Genre steckt.
Nicht jedes isometrische Action-RPG braucht düstere Gothic-Kathedralen oder Höllenportale. Wer frische, kreative Settings sucht, sollte auch mal einen Blick auf Spiele wie Valheim werfen – auch dort treffen Crafting, Kampf und Progression aufeinander, wenn auch in einer offenen Welt und aus einer anderen Perspektive.
Sci-Fi & Cyberpunk
The Ascent bringt Twin-Stick-Mechaniken, Schusswaffen und Deckung in ein ARPG mit Cyberpunk-Atmosphäre.
Warhammer 40k: Inquisitor – Martyr denkt Loot-Gameplay mit Bolter und Kettenschwert – und bindet Skills direkt an die Waffe.
Antike & Mythologie
Titan Quest verzichtet auf Teufel und Dämonen – und schickt dich stattdessen gegen Zyklopen und Pharaonen ins Rennen.
Steampunk & Gothic
Van Helsing kombiniert viktorianische Welt, Magie und Schießeisen mit einem sarkastischen Sidekick.
Book of Demons nimmt die Diablo-Formel auf die Schippe – und funktioniert trotzdem.
Warum das wichtig ist
Ein gutes ARPG lebt nicht nur von Beute und Builds. Sondern auch von Atmosphäre. Von Welten, die du entdecken willst. Und von Mechaniken, die zum Setting passen.
Die Zukunft des Genres? Könnte genauso gut im Weltall spielen wie im Höllenschlund.
Wohin geht die Reise? Trends & Zukunft des Genres
Das Action-RPG-Genre steht nicht still. Im Gegenteil: Es bewegt sich schneller als je zuvor. Neue Spielideen, veränderte Erwartungen und technologische Möglichkeiten treiben die nächste Evolutionsstufe voran. Und du als Spieler stehst dabei im Mittelpunkt.
Die Frage, wie viel „Skill“ ein ARPG verträgt, stellt sich nicht nur bei PoE2 oder No Rest for the Wicked – auch ähnliche Spiele wie Elden Ring experimentieren mit der Verschmelzung von RPG-Progression und forderndem Echtzeitkampf. Die Zukunft liegt wohl irgendwo dazwischen.
Der Soulslike-Einfluss: Skill wird zur Währung
Früher war dein Gear das Maß aller Dinge. Heute zählen zunehmend auch deine Reaktionen, dein Timing, deine Positionierung.
Spiele wie No Rest for the Wicked führen ein Kampfsystem ein, das weniger auf Zahlen und mehr auf Können setzt. Parieren, Ausweichen, Ausdauer verwalten – das fühlt sich eher nach Dark Souls als nach Diablo an. Auch Path of Exile 2 schlägt in diese Richtung: mehr Taktik, weniger Bildschirmgewitter.
Das verändert alles. Plötzlich ist Loot nicht mehr alles. Können zählt – und das könnte das Genre in zwei Lager spalten: in Spieler, die Herausforderung lieben, und solche, die lieber effizient farmen.
Die neue Live-Service-Kultur: Saisonale Inhalte als Lebenszyklus
Statt großer Add-ons setzen viele Studios auf regelmäßige Updates:
- Path of Exile bringt alle 3–4 Monate neue Ligen mit völlig neuen Mechaniken.
- Last Epoch hört aktiv auf seine Community – und passt seine Systeme per Umfrage an.
- Diablo IV versucht mit „Lagerfeuer-Chats“ verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.
Diese Live-Service-Strategien zeigen: Spiele sind keine abgeschlossenen Produkte mehr. Sie sind Dialoge. Und du bist Teil davon.
Wer auf seine Spieler hört, gewinnt nicht nur Vertrauen – sondern auch Langzeitbindung. Genau das versuchen Studios wie Eleventh Hour Games (Last Epoch) mit vorbildlicher Transparenz und Mitbestimmung.
Fazit
Nach all den Informationen, Fakten und Vergleichen stellt sich die wichtigste Frage:
Was suchst du eigentlich?
Hier ist deine Entscheidungshilfe – basierend auf deinem Spieltyp:
Für Gelegenheitsspieler:
Du willst nach der Arbeit abschalten. Nicht nachdenken. Einfach Monster zerlegen, Beute einsammeln, Spaß haben.
Empfehlung:
- Diablo IV – zugänglich, flüssig, belohnend
- Torchlight II – leichtfüßig und charmant
- Book of Demons – simpel, aber originell
Warum: Diese Spiele respektieren deine Zeit. Kein Wälzen von Tabellen, kein Zwang zu perfektem Loot. Einfach spielen und genießen.
Für Theorycrafter & Min-Maxer:
Du liebst es, Builds zu planen. Du willst Systeme auseinandernehmen, verstehen, perfektionieren.
Empfehlung:
- Path of Exile – unübertroffene Tiefe
- Last Epoch – viele Optionen, ohne Frust
- Grim Dawn – Dual-Klassen und Hingabe-System
Warum: Diese Spiele lassen dir die Kontrolle. Sie fordern dich heraus – aber belohnen jede investierte Minute mit echter Entscheidungsfreiheit.
Für Offline-Fans & Solospieler:
Du willst allein spielen. Ohne Online-Zwang, ohne Zeitdruck. Und bitte ohne Season-Hektik.
Empfehlung:
- Grim Dawn – auf Solo-Erlebnis ausgelegt
- Titan Quest – klassisch und erprobt
- Van Helsing (Reihe) – mit Story und Stil
Warum: Hier bekommst du vollständige Spiele ohne künstliche Verlängerung. Kein Shop. Kein Battle Pass. Nur du, dein Charakter – und das Abenteuer.
Und wenn du denkst, du hast schon alles gesehen: Die besten Stealth-Spiele zeigen, wie anders ein Spielgefühl sein kann, selbst wenn es auf ähnliche Ressourcenmechaniken oder Progression setzt. Denn manchmal liegt der Reiz nicht im Töten – sondern im Vermeiden.