Cloud-Gaming ist längst kein Zukunftstraum mehr. Microsoft, NVIDIA und Sony kämpfen um die Gunst der Spieler. Und dann ist da noch Amazon Luna – ein Dienst, von dem du vielleicht noch nie gehört hast.
Das könnte sich ändern. Im Oktober 2025 hat Amazon seinen Cloud-Gaming-Service komplett neu erfunden. Aus dem Nischen-Produkt für Hardcore-Gamer wurde ein Gaming-Angebot für alle Prime-Mitglieder. Über 150 Millionen potenzielle Nutzer – mit einem Schlag.
Ob das funktioniert? Schauen wir uns an, was Amazon Luna heute kann, für wen es sich lohnt und wo die Schwächen liegen.
Was ist Amazon Luna und warum spricht niemand darüber?
Amazon Luna startete 2023 in Europa. Seitdem dümpelte der Dienst im Schatten der großen Namen vor sich hin. Während Xbox Cloud Gaming, GeForce Now und PlayStation Plus Premium die Schlagzeilen dominierten, blieb Luna die unbekannte Alternative.
Das hatte Gründe. Amazon setzte auf zurückhaltendes Marketing, die Wertpositionierung war unklar und die Konsolen-Ökosysteme von Microsoft und Sony waren einfach zu mächtig. Luna war da – aber niemand wusste so recht, wofür.
Der Relaunch im Oktober 2025: Alles anders
Im Oktober 2025 zog Amazon die Reißleine. Der Dienst wurde nicht nur aufgefrischt, sondern grundlegend neu gedacht. Das ist kein Update – das ist ein kompletter strategischer Schwenk.
Die alte Luna-Version versuchte, die Core-Gamer-Nische zu erobern. Die neue Version 2025? Die will den Massenmarkt.
Von der Nische zum Prime-Benefit
Der entscheidende Kniff: Amazon hat aufgehört, Luna als eigenständige Gaming-Plattform zu verkaufen. Stattdessen ist Luna jetzt das, was Prime Video für Filme ist – ein integraler Bestandteil der Prime-Mitgliedschaft.
Jeff Gattis, General Manager von Amazon Luna, bringt es auf den Punkt: Die Zielgruppe sind nicht die 300 Millionen Konsolenbesitzer. Es sind die über 3 Milliarden Spieler weltweit, die primär auf Smartphones zocken und keine teure Gaming-Hardware besitzen.
Das ist mutig. Und ziemlich clever.
GameNight: Wenn dein Smartphone zum Controller wird
Das Herzstück des Relaunchs heißt „GameNight“. Klingt erstmal unspektakulär – ist aber ein kleiner Geniestreich.
Party-Spiele für alle – ganz ohne Extra-Hardware
GameNight ist eine Sammlung von über 25 lokalen Multiplayer-Spielen. Denk an Angry Birds Flock Party, Exploding Kittens, Cluedo, Tabu und Zug um Zug. Alles Spiele, die du mit Familie oder Freunden am Fernseher spielen kannst.
Amazon greift hier Jackbox Games frontal an – eine Firma, die mit genau solchen Party-Spielen Millionen verdient. Das Pikante: Jackbox betreibt selbst einen kostenpflichtigen Kanal auf Luna für 4,99 Euro im Monat.
Amazons GameNight-Bibliothek ist komplett kostenlos für alle Prime-Mitglieder. Das ist ein klares Statement: Wir wollen Party-Gaming normalisieren – auf unsere Art.
Die Smartphone-Revolution: So funktioniert’s
Hier wird es richtig interessant. Für GameNight brauchst du keinen Controller.
So gehts:
- Du startest ein Spiel auf deinem Fire TV oder Smart-TV
- Ein QR-Code erscheint auf dem Bildschirm
- Du scannst ihn mit deinem Smartphone
- Dein Handy wird zum Controller
Keine Bluetooth-Kopplung. Keine Batterien. Kein 70-Euro-Gamepad. Dein Smartphone, das ohnehin in deiner Tasche steckt, ist das Eingabegerät.
Das beseitigt die größte Hürde für Casual-Gaming: Die Hardware-Barriere verschwindet komplett. Amazon baut eine Brücke zwischen der mobilen Spielewelt und dem klassischen Couch-Gaming im Wohnzimmer.
Wenn du Lunas GameNight-Feature nutzt, wirst du schnell merken, wie viel ein gut eingerichtetes Wohnzimmer fürs gemeinsame Zocken ausmacht. Inspiration für ein gemütliches, fu
Die zwei Gesichter von Luna: Casual vs. Core-Gaming
Um Luna 2025 zu verstehen, musst du die Zweiteilung des Angebots kapieren. Luna ist nicht eine Sache – es sind zwei völlig verschiedene Produkte unter einem Dach.
Das kostenlose Prime-Angebot: Was du bekommst
Wenn du Amazon Prime hast, bekommst du Luna gratis. Kein Extra-Cent.
Das beinhaltet:
- Die komplette GameNight-Bibliothek mit über 25 Party-Spielen
- Eine monatlich wechselnde Auswahl an „Core“-Spielen (November 2025: World War Z und Rise of the Tomb Raider)
- Die Möglichkeit, deine eigenen Ubisoft-PC-Spiele zu streamen („Bring Your Own Game“)
Das ist keine abgespeckte Demo-Version. Das ist ein vollwertiges Cloud-Gaming-Angebot – ohne Zusatzkosten. Der Haken? Die „Core“-Spiele rotieren. Was im November da ist, kann im Dezember wieder weg sein.
Luna Premium: Für die, die mehr wollen
Für 9,99 Euro im Monat gibt’s Luna Premium. Das ist der direkte Angriff auf den Xbox Game Pass.
Was du hier bekommst:
- Eine erweiterte, festere Bibliothek mit AAA-Blockbustern
- Im November 2025: Hogwarts Legacy, Indiana Jones and the Great Circle, EA SPORTS FC 25, Farming Simulator 22
- Alle Prime-Inhalte sind weiterhin enthalten
Das ist die Stufe für Leute, die keine Konsole kaufen wollen, aber trotzdem aktuelle Blockbuster spielen möchten. Die Bibliothek ist kleiner als beim Game Pass – aber die Performance ist oft besser.
Die Premium-Channels: Ubisoft+ und Jackbox Games
Amazon kopiert hier das Prime-Video-Modell: Basis-Angebot plus optionale Premium-Kanäle.
Ubisoft+ kostet 17,99 Euro pro Monat. Dafür bekommst du über 45 Ubisoft-Titel, inklusive Day-One-Neuerscheinungen wie Assassin’s Creed Shadows. Ubisoft ist Lunas wichtigster „Core“-Gaming-Partner – und das merkt man.
Jackbox Games kostet 4,99 Euro pro Monat. Alle Jackbox Party Packs mit über 50 Spielen. Das ist der Channel, den Amazon mit der kostenlosen GameNight-Bibliothek gerade kannibalisiert. Trotzdem bleibt er im Angebot. Ein strategisches Paradoxon – aber eins, das zeigt, wo Amazons Prioritäten liegen.
Was kostet Luna wirklich? Alle Abo-Stufen im Überblick
Die Preisstruktur ist einfacher, als sie auf den ersten Blick aussieht:
| Abo-Stufe | Preis | Was du kriegst | Für wen? |
|---|---|---|---|
| Luna (Prime) | 0 € (in Prime enthalten) | GameNight-Bibliothek, rotierende „Core“-Spiele, Ubisoft BYOG | Prime-Mitglieder, Casual-Spieler, Familien |
| Luna Premium | 9,99 €/Monat | Erweiterte Blockbuster-Bibliothek + alle Prime-Inhalte | Core-Gamer ohne Konsole |
| Ubisoft+ Channel | 17,99 €/Monat | 45+ Ubisoft-Titel, Day-One-Releases | Hardcore-Ubisoft-Fans |
| Jackbox Games | 4,99 €/Monat | 50+ Partyspiele | Jackbox-Liebhaber |
Die Strategie ist klar: Amazon will dich mit dem kostenlosen Prime-Tier anlocken, dich mit GameNight im Ökosystem halten und dich dann zu Premium oder den Channels upsellen.
Welche Spiele kann ich spielen?
Lunas Content-Strategie ist einzigartig. Sie mischt drei verschiedene Modelle in einem Dienst.
Die GameNight-Bibliothek: Partyspiele für den Wohnzimmer-Abend
Über 25 Spiele, die speziell für lokales Multiplayer-Gaming konzipiert sind. Du kannst sie mit bis zu sechs Leuten gleichzeitig spielen – jeder mit seinem Smartphone.
Highlights:
- Angry Birds Flock Party
- Exploding Kittens
- Cluedo
- Tabu
- Draw & Guess
Es gibt auch KI-gestützte Experimente wie „Courtroom Chaos: Starring Snoop Dogg“. Das klingt verrückt – ist es auch. Amazon testet hier, wie Gaming und Celebrity-Crossovers verschmelzen können.
Luna Premium: Von Hogwarts bis Indiana Jones
Die Premium-Bibliothek ist kleiner als die des Xbox Game Pass. Aber sie hat ein paar echte Asse im Ärmel.
Indiana Jones and the Great Circle ist der Coup. Das Spiel stammt von Bethesda – einem Studio, das Microsoft gehört. Dass dieser Titel auf Luna läuft, zeigt: Luna kann sich Lizenzen von direkten Hardware-Konkurrenten sichern. Das kann Sony mit PlayStation Plus nicht.
Weitere Highlights:
- Hogwarts Legacy
- EA SPORTS FC 25
- Farming Simulator 22
- Dave the Diver
Die Auswahl ist kuratiert, nicht massiv. Qualität über Quantität – das ist die Strategie.
Der Ubisoft-Deal: Warum diese Partnerschaft alles verändert
Ubisoft ist nicht einfach nur ein Partner. Ubisoft ist das Fundament von Lunas „Core“-Gaming-Angebot.
Die Allianz funktioniert auf drei Ebenen:
- Als teuerster Premium-Channel (17,99 Euro)
- Als Garant für Day-One-AAA-Releases
- Als Partner für das BYOG-Modell (auch für Prime-Nutzer zugänglich)
Ohne Ubisoft hätte Luna ein massives Content-Problem. Mit Ubisoft hat Amazon eine umfassende Lösung für die Core-Gamer-Nische – während sich die Hauptstrategie auf Casuals konzentriert.
Das „Bring Your Own Game“-Prinzip
Hier kopiert Amazon das GeForce-Now-Modell: Du kannst Spiele, die du bereits bei Ubisoft oder GOG gekauft hast, über Luna streamen.
Das ist ein cleverer Hybrid-Ansatz. Er macht Luna flexibler als reine Abo-Dienste wie Xbox Cloud Gaming. Aber er ist auch komplizierter zu erklären – und trägt zur „unbekannten Alternative“-Wahrnehmung bei.
Technik und Performance: Läuft’s oder ruckelt’s?
Bei Cloud-Gaming entscheidet die Performance über Erfolg oder Misserfolg. Niemand hat Bock auf Ruckler.
Die 1080p-Entscheidung: Warum Luna kein 4K kann (und warum das okay ist)
Luna streamt maximal in 1080p bei 60 Bildern pro Sekunde. Kein 4K. Kein Raytracing. Punkt.
Das klingt erstmal nach einem Nachteil. GeForce Now Ultimate bietet 4K, 240 fps und Raytracing. Aber hier ist der Clou: Amazon will das gar nicht.
Die Hardware-Wahl – NVIDIA Tesla T4-Grafikkarten aus dem Jahr 2018 – ist kein Versehen. Es ist eine strategische Entscheidung.
Warum 1080p ausreicht:
- Die neue Zielgruppe sind Casual-Spieler auf Fire TV Sticks, Smart-TVs und Mobilgeräten
- Auf diesen Bildschirmgrößen ist 1080p vollkommen ausreichend
- 1080p benötigt nur 10 Mbit/s Internet – 4K würde über 50 Mbit/s erfordern
- Maximale Massenmarkt-Kompatibilität schlägt High-End-Nische
Amazon opfert die Enthusiasten zugunsten der breiten Masse. Das ist konsequent – aber es bedeutet auch, dass Luna für PC-Gaming-Puristen nie die erste Wahl sein wird.
AWS als Geheimwaffe: Amazons Infrastruktur-Vorteil
Luna läuft auf Amazon Web Services – der weltweit größten und am weitesten verbreiteten Cloud-Plattform.
Das ist Amazons unfairer Vorteil. AWS hat mehr Rechenzentren, dichter verteilt, als jeder Cloud-Gaming-Konkurrent. Die physische Distanz zwischen dir und dem Server bestimmt die Latenz. Je näher der Server, desto schneller die Reaktionszeit.
Amazon kann potenziell mehr Menschen mit niedriger Latenz erreichen als Microsoft oder NVIDIA. Das ist ein struktureller Vorteil, den kein Marketing-Budget kaufen kann.
Gerade bei reaktionsschnellen Spielen merkst du, wie stabil dein Netzwerk sein muss. Wenn du Probleme mit Latenz hast, sollte dein erstes Upgrade ein besseres WLAN sein – etwa mit Tipps aus dem Ratgeber zur WLAN-Reichweite verbessern.
Luna vs. Xbox Cloud Gaming: Der Performance-Vergleich
In der Theorie sollte Xbox Cloud Gaming überlegen sein – schließlich gehört Microsoft das Spiel, die Konsole und die Server. In der Praxis? Luna gewinnt oft.
Ein direkter Test von EA SPORTS FC 25 im November 2025 zeigte:
- Luna: 60 fps in Zwischensequenzen, detailliertere Texturen, stabiler PC-Build
- Xbox Cloud Gaming: 30 fps, limitiert auf „Series S“-Profile
Nutzer beschreiben Luna als „viel reibungsloser“. Das liegt daran, dass XCloud häufig auf die schwächeren Xbox Series S-Einstellungen zurückgreift. Luna nutzt PC-Builds – und die laufen stabiler.
Das ist Lunas größte technische Stärke: Konsistente 1080p/60fps-Performance. Nicht spektakulär – aber verlässlich.
Auf welchen Geräten funktioniert Luna?
Amazons Versprechen: Gaming ohne teure Hardware. Das bedeutet: Luna muss überall laufen.
Und das tut es:
- Fire TV-Geräte: Alle neueren Fire TV Sticks und Cubes
- Smart-TVs: Ausgewählte Samsung- und LG-Fernseher mit integrierter App
- PC und Mac: Über den Browser
- Chromebooks: Läuft nativ
- Mobile: iOS (als Progressive Web App), Android (via Web-App)
Was auffällt: Keine Konsolen. Luna ist bewusst plattformoffen – aber Konsolen sind tabu. Vermutlich, weil Microsoft und Sony das blockieren.
Der Luna Controller: Brauche ich den wirklich?
Amazon verkauft einen eigenen Controller für 69,99 Euro. Sein Alleinstellungsmerkmal: „Cloud Direct“-Technologie.
Wie es funktioniert: Der Controller verbindet sich nicht per Bluetooth mit deinem Fire TV. Er verbindet sich direkt über WLAN mit den AWS-Servern.
Der Vorteil: Das reduziert die Eingabelatenz erheblich. Ein lokaler Verarbeitungsschritt fällt weg. Plus: Du kannst nahtlos zwischen Geräten wechseln, ohne den Controller neu zu koppeln.
Der Nachteil: Der Controller läuft mit AA-Batterien statt einem Akku. Das nervt. Und er funktioniert zwar mit anderen Diensten über Bluetooth – aber dort nicht optimal.
Brauchst du ihn? Nein. Luna unterstützt Xbox-Controller, PlayStation-Controller, Maus und Tastatur. Und für GameNight brauchst du überhaupt keinen Controller – da reicht dein Smartphone.
Amazon verfolgt drei parallele Controller-Strategien:
- Der „Cloud Direct“-Controller für minimale Latenz (Core-Gamer)
- Unterstützung für vorhandene Controller (bestehende Gamer)
- Gar kein Controller – das Smartphone reicht (Casuals)
Das ist kundenfreundlich. Aber es fragmentiert die Hardware-Identität von Luna. Es gibt kein ikonisches Eingabegerät, das Luna sofort erkennbar macht.
Die verpasste Chance: Warum die Twitch-Integration nicht funktioniert
Das größte strategische Versäumnis von Amazon Luna? Die Twitch-Integration.
Von Anfang an wurde Luna mit tiefer Twitch-Verzahnung beworben. Die Vision war klar:
- Broadcasting: Du streamst dein Luna-Gameplay mit einem Klick direkt zu Twitch
- „Click-to-Play“: Zuschauer eines Twitch-Streams können per Klick sofort dasselbe Spiel auf Luna starten
Das wäre ein Killer-Feature gewesen. Die nahtlose Synergie zwischen der größten Gaming-Streaming-Plattform (Twitch) und Amazons eigenem Cloud-Gaming-Dienst hätte kein Konkurrent replizieren können.
Die Realität? Die Integration ist kaputt – oder zumindest schwer auffindbar. Nutzer berichten, dass Features auf wichtigen Geräten wie dem Fire TV Stick nicht funktionieren. Jahre nach dem Launch.
Das deutet auf interne Silos hin. Die Luna- und die Twitch-Abteilung arbeiten offenbar nicht Hand in Hand. Das ist umso frustrierender, weil die Prime-Integration (durch das Ende von „Prime Gaming“ als separate Marke) reibungslos funktioniert.
Amazon hat die technische Infrastruktur für ein einzigartiges Feature – nutzt sie aber nicht. Das ist verschenktes Potenzial.
Da viele Prime-Mitglieder Luna nutzen, ohne eine Konsole zu besitzen, lohnt sich ein Blick auf leichte Laptops mit langer Akkulaufzeit, falls du auch unterwegs spielen möchtest – etwa die rotierenden Prime-Spiele im Browser.
Luna gegen den Rest der Welt
Cloud-Gaming ist kein leerer Markt. Microsoft, NVIDIA und Sony sind etabliert. Wie schlägt sich Luna?
Luna vs. Xbox Cloud Gaming
Das Modell:
Xbox Cloud Gaming ist Teil des Game Pass Ultimate-Abos. Du zahlst für den Game Pass – Cloud-Gaming ist inklusive. Luna funktioniert anders: kostenlos für Prime-Mitglieder, mit optionalem Premium-Upgrade.
Die Bibliothek:
Xbox gewinnt hier klar. Alle Microsoft-First-Party-Titel am Launch-Tag, plus die gesamte Game-Pass-Bibliothek. Hunderte Spiele. Luna kontert mit gezielten Lizenzen – inklusive Microsoft-eigener Titel wie Indiana Jones.
Die Performance:
Luna gewinnt. Xbox Cloud Gaming ist oft auf 1080p/30fps limitiert und nutzt „Series S“-Profile. Luna liefert stabilere 1080p/60fps auf PC-Builds. Die AWS-Infrastruktur macht sich bemerkbar – Nutzer beschreiben Luna als „viel reibungsloser“.
Fazit: Für Game-Pass-Abonnenten ist XCloud ein No-Brainer. Für Prime-Mitglieder, die bessere Performance und keine Microsoft-Bindung wollen, ist Luna die smartere Wahl.
Wenn du Luna als Ersatz für eine Konsole nutzt, solltest du wissen, wie wichtig ein guter Monitor ist. Gerade schnelle Titel profitieren enorm von Displays, wie sie in den 240-Hertz-Monitoren für Gaming vorgestellt werden.
Luna vs. GeForce Now
Das Modell:
GeForce Now ist ein „virtueller Gaming-PC“. Du bringst deine eigenen Spiele mit (von Steam, Epic, etc.) und NVIDIA streamt sie. Luna ist ein Abo-Dienst mit kuratierter Bibliothek – plus einem BYOG-Feature für Ubisoft- und GOG-Spiele.
Die Technik:
GeForce Now deklassiert Luna im High-End-Bereich. Das „Ultimate“-Tier bietet 4K, bis zu 240 fps und Raytracing. Luna ist bei 1080p/60fps limitiert. GFN ist für Enthusiasten gebaut. Luna für den Massenmarkt.
Die Zielgruppe:
GeForce Now richtet sich an PC-Spieler, die bereits riesige Steam-Bibliotheken besitzen. Luna richtet sich an Menschen, die keine Konsole oder Gaming-PC haben – und auch keine kaufen wollen.
Fazit: Wenn du maximale Grafik willst und bereits Spiele besitzt, ist GeForce Now Ultimate die Wahl. Wenn du ein einfaches, zugängliches Netflix-für-Games-Erlebnis willst, ist Luna besser.
Luna vs. PlayStation Plus Premium
Das Ökosystem:
PlayStation Plus Premium ist primär für PlayStation-Konsolenbesitzer gedacht. Cloud-Streaming ergänzt das lokale Spielen. Luna ist explizit plattformoffen – PC, Mac, Fire TV, Mobile. Keine Konsole nötig.
Die Zielgruppe:
PS Plus bedient die bestehende PlayStation-Basis mit einem riesigen Backkatalog. Luna bedient Menschen, die keine Konsole besitzen. Sie sind kaum direkte Konkurrenten.
Fazit: Wenn du eine PlayStation hast, ist PS Plus Premium sinnvoll. Wenn nicht, ist Luna die zugänglichere Option.
Die Prime-Version von Luna rotiert monatlich. Wenn du dadurch Lust auf mehr Aufbau- oder Simulationsspiele bekommst, findest du in dieser Übersicht ähnliche Spiele wie Anno viele Titel, die thematisch zu den typischen Luna-rotierenden Strategie-Highlights passen.
Für wen ist Luna die richtige Wahl?
Nach allem, was wir jetzt wissen: Wann macht Luna Sinn?
Perfekt für dich, wenn…
Du bist Amazon-Prime-Mitglied.
Das ist der Haupt-Use-Case. Wenn du bereits Prime hast, ist Luna kostenlos. GameNight allein rechtfertigt die Nutzung – vor allem, wenn du gelegentlich Besuch hast und spontan ein Partyspiel starten willst.
Du hast keine Konsole und willst auch keine kaufen.
Eine PS5 kostet 500 Euro aufwärts. Eine Xbox Series X ähnlich. Lunas Premium-Abo kostet 9,99 Euro pro Monat. Nach vier Jahren hättest du dasselbe Geld ausgegeben – aber ohne die Hardware-Hürde.
Für Cloud-Gaming brauchst du keinen PC – aber wenn du nebenbei doch wieder Lust auf ein lokales Singleplayer-Abenteuer bekommst, hilft dir der Guide zu Gaming-PCs bis 1500 Euro bei der Wahl eines soliden Systems.
Du willst besseres 1080p-Gaming als bei Xbox Cloud Gaming.
Wenn du bereits Game-Pass-Abonnent bist, aber von den 30fps-Limitierungen und Series-S-Profilen genervt bist, bietet Luna eine stabilere Alternative. Die Performance ist konsistenter.
Du bist Casual-Gamer mit Familie.
GameNight ist ein unschlagbares Angebot. Keine Controller nötig, keine Lernkurve. Jeder kann mitspielen – einfach Smartphone zücken, QR-Code scannen, loszocken.
Du bist Ubisoft-Fan.
Der Ubisoft+-Channel ist auf Luna nativ integriert. Wenn du sowieso alle Assassin’s-Creed- und Far-Cry-Spiele spielen willst, ist das eine bequeme Lösung.
Lass die Finger davon, wenn…
Du willst 4K-Gaming mit maximaler Grafik.
Luna kann kein 4K. Wenn dir Raytracing und 240 fps wichtig sind, musst du GeForce Now Ultimate nehmen. Oder einen Gaming-PC kaufen.
Du willst die größte Spielebibliothek.
Der Xbox Game Pass hat mehr Titel. PlayStation Plus hat einen tieferen Backkatalog. Lunas Premium-Bibliothek ist kuratiert, aber kleiner.
Du hasst rotierende Bibliotheken.
Die kostenlosen „Core“-Spiele im Prime-Tier wechseln monatlich. Wenn du Spiele langfristig spielen willst, ist das frustrierend. GeForce Nows BYOG-Modell ist hier stabiler.
Du lebst in einer Region mit schlechtem Internet.
Cloud-Gaming braucht mindestens 10 Mbit/s für 1080p. Wenn dein Internet instabil ist oder Data Caps hat, wird Luna zur Qual.
Das Fazit: Amazons zweiter Anlauf könnte klappen
Amazon Luna war lange Zeit ein Rätsel. Ein Dienst, der existierte, aber keine klare Identität hatte. Der Relaunch im Oktober 2025 ändert das fundamental.
Luna versucht nicht mehr, GeForce Now oder Xbox Cloud Gaming direkt zu schlagen. Stattdessen definiert Amazon eine neue Kategorie: Cloud-Gaming als Prime-Benefit.
Das ist schlau. Denn der Kampf um die Hardcore-Gamer-Nische ist brutal und teuer. Der Kampf um die 150 Millionen Prime-Mitglieder, die bisher nicht aktiv gezockt haben? Den kann Amazon gewinnen.
GameNight ist der Türöffner. Die Smartphone-als-Controller-Revolution beseitigt die größte Hürde für Casual-Gaming. Und die Integration in das Prime-Ökosystem macht Luna nahezu unsterblich – solange Prime existiert.
Google Stadia scheiterte, weil es ein eigenständiges Ökosystem aufbauen wollte. Amazon macht genau das Gegenteil: Luna ist kein eigenständiges Produkt mehr. Es ist ein Feature. Und das macht den Unterschied.
Ist Luna die „ultimative“ Cloud-Gaming-Alternative? Nein. Für High-End-Gamer gibt es bessere Optionen. Aber für Prime-Mitglieder, Familien und Casual-Spieler? Da ist Luna 2025 die beste Wahl.
Amazon hat verstanden: Der Massenmarkt ist größer als die Nische. Und er ist einfacher zu erobern – wenn man 150 Millionen Menschen bereits im Ökosystem hat.